Perfektion kann hässlich sein! In diesem skandinavischen Body-Horror-Film, der 2022 auf dem Sundance Film Festival seine Premiere feierte, entschlüpft das wahrhaftige Grauen.
Das Böse schlummert in uns! Um diese Aussage in drastische Bilder zu verpacken, haben sich kreative Filmemacher*innen in der Vergangenheit so einiges einfallen lassen. Der Teenie-Horror „Faculty – Trau keinem Lehrer“ oder Klassiker wie „Die Fliege“ sind nur zwei der zahlreichen Genre-Perlen, die Paranoia, Angst und verborgene Furcht vor dem Fremden ausdrücken. Auf ähnliche Weise geht Regisseurin Hanna Bergholm in ihrem Festival-Hit „Hatching“ vor und zerbröselt die Gier nach Perfektionismus und Makellosigkeit in einer sehenswerten Art und Weise, die für Gänsehaut sorgt. Bei der Jury und den Kritiker*innen des Sundance Film Festivals erntete der innovative Horror viel Lob, welches sich auch auf die Resonanz beim Publikum auswirkte: Ein Score von 61 Prozent auf Rotten Tomatoes spricht dafür, dem Werk eine Chance zu geben. Ab 12. April 2023 seht ihr den fiesen Horrorstreifen auf Amazon Prime Video kostenfrei im Stream und könnt euch selbst ein Bild machen. Vorausgesetzt, ihr traut euch!
Alle Skeptiker*innen, die an symbolträchtigem Horror zweifeln, können einen ersten Blick im Trailer zum Film wagen.
„Hatching“: Das erwartet euch
Obwohl Tinja erst zwölf Jahre alt ist, wird von ihr Perfektion auf ganzer Linie erwartet. Besonders ihre Mutter, die nach einem Bilderbuchleben und makellosem Auftreten strebt, macht eine unbeschwerte Kindheit kaum möglich. Als Tinja im Wald ein kleines Vogelei findet, nimmt sie den Fund mit nach Hause und beginnt es zu pflegen. Zu ihrer Überraschung wächst das Ei auf ungewöhnliche Größe an und zeigt schon bald, was sich im Inneren verbirgt. Obwohl sich das kleine Mädchen mit der Kreatur, die sie Alli tauft, aus dem Ei anfreundet, entpuppt sich die wahre Natur des Monsters innerhalb kürzester Zeit und sorgt für eine blutige Schneise der Verwüstung.
„Hatching“: Horror auf neuen Ebenen
Abseits von Serienkillern und Psychopathen bewegt sich „Hatching“ auf einem ganz anderen Level. Intelligent gesetzte Metaphern und Gesellschaftskritik verstecken sich in den 90 Minuten Horrorspaß ausreichend und geben Grund genug, im Anschluss zu interpretieren und diskutieren. Drei weitere Filme, hinter denen mehr steckt als erwartet, solltet ihr euch notieren:
- „Nichts: Was im Leben wichtig ist“: Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Janne Teller wirft grundlegende Fragen einer ganzen Generation auf und polarisiert. Dieser Horror einer Gesellschaft entfaltet sich leise und wird zunehmend düsterer. Sehen könnt ihr den Film auf RTL+ im Stream oder auf dem Prime Video Channel RTL Passion.
- „Hereditary – Das Vermächtnis“: Stiller Psychohorror von Ari Aster („Midsommar“), der das Leid einer ganzen Familie skizziert und um den Verstand bringt. Abrufbar ist der Film auf Prime Video oder iTunes als Leih- und Kaufversion.
- „Funny Games“: Zwei Jungs, eine Familie, ein perverses Spiel: Michael Hanecke inszeniert eine Gewaltspirale, die euch den Atem raubt. Wer mutig ist, streamt den Film auf Prime Video.
Ihr kennt euch mit dem Grauen aus? Beweist es in unserem Quiz: