„Good Will Hunting“ gehört wohl zu den Sternstunden Hollywoods. Legendär ist aber auch Robin Williams’ Leistung, zu der auch Improvisationstalent gehörte.
Jahrzehntelang hatten Matt Damon und Ben Affleck davon geträumt, ihren ersten eigenen Film zu drehen. Doch auf dem Weg bis dahin mussten die beiden Freunde und Schauspielkollegen einige Hürden überwinden. Wie abcNEWS berichtet, waren erst Kevin Smith („Clerks“, „Dogma“) und Mel Gibson im Gespräch, bis schließlich Gus Van Sant die Regie übernahm – was sich als wahrer Glücksgriff herausstellen sollte, wie es auch bei Co-Star Robin Williams der Fall war.
Ihr könnt euch an das Drama kaum noch erinnern oder habt es noch nie gesehen? Dann liefert euch unser Video ein paar Eindrücke.
Williams improvisierte in einer wichtigen Szene
Im Interview mit Vanity Fair ließ Matt Damon die Dreharbeiten zu „Good Will Hunting“ Revue passieren und erinnerte sich daran, dass sich Robin Williams in einer entscheidenden Sequenz nicht ans Drehbuch hielt und stattdessen eine Zeile improvisierte – die im Film auf den Punkt ihre Wirkung erzielt und letztlich auch im finalen Werk verwendet wurde.
Dabei handelt es sich um das Ende von „Good Will Hunting“, das damit abschließt, dass Will (Matt Damon) sich für die Liebe entscheidet und seiner Freundin Skylar (Minnie Driver) nachreist. Im kurzen Brief an seinen Psychologen Sean Maguire (Robin Williams) nutzt Will einen Satz seines Seelendoktors, der bei ihm hängen geblieben ist – als er ihm davon erzählte, wie er seine Frau kennengelernt hatte: „Ich muss mich um ein Mädchen kümmern.“ Schmunzelnd quittiert Sean die Aussage schließlich mit:
„So ein verdammter Dreckskerl. Klaut einfach meinen Satz.“
Matt Damon erinnert sich zurück
Gegenüber Vanity Fair verriet Damon, wie angetan sie von Williams und dem improvisierten Satz waren. Beim Dreh der Szene stand der Schauspieler neben Regisseur Gus Van Sant hinter der Kamera. Wie er anmerkt, sagte das Skript lediglich, dass Sean aus seinem Haus kommt, die Notiz im Briefkasten entdeckt, kurz innehält und ihm dann bewusst wird, dass Will einfach weg ist. Doch was Robin Williams dann brachte, haute die beiden aus den Socken:
„In echter Robin-Manier haben wir 60 Takes gemacht. Wir haben die Kamera einfach laufen lassen und er kam immer wieder raus. Er hat jedes Mal etwas anderes gemacht. Ich weiß noch, als er sagte: ‚So ein verdammter Dreckskerl. Klaut einfach meinen Satz.’ Ich habe Gus an den Schultern gepackt. Ich habe gespürt, wie er sich anspannte, als ob wir es beide gewusst hätten. Wir dachten nur: ‚Heilige Scheiße.‘ Was für ein Text! Wie konnten wir nicht darauf kommen?“
Robin Williams mauserte sich zum Charakterdarsteller
Wie sehr der 2014 verstorbene Schauspieler in seiner Rolle aufging, sollte sich bei den Oscars 1998 bestätigen. Bis dato für drei Goldjungen nominiert, konnte der gebürtige Chicagoer – neben Damon und Affleck, die den Oscar für das „Beste Originaldrehbuch“ erhielten – die Auszeichnung aus „Bester Nebendarsteller“ einheimsen. Eine große Ehre für den Mimen, den viele lange Zeit nur aus Komödien kannten.
Doch im Laufe seiner Karriere übernahm Williams immer wieder ernstere Rollen, die ein ums andere Mal zeigten, dass er sich zum Charakterdarsteller entwickelt hatte. Im Sci-Fi-Thriller „The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang“ bewies er sein Faible für dystopische Stoffe, in „Hinter dem Horizont“ bediente er das Fantasy-Drama-Genre, und in „One Hour Photo“ verkörperte er gar einen Stalker.
Eure Oscar-Expertise nutzt euch im Quiz: