Von einem wahren Fall inspiriert, hat dieser Film bei der realen Protagonistin für reichlich Unmut gesorgt. Ob es sich lohnt einzuschalten, verraten wir hier.
Wahre Verbrechen hat Hollywood schon einige aufgegriffen und in Krimis, Dramen und Justiz-Thrillern verwurstet. Dass dieser Film von einem echten Fall inspiriert wurde, hat schließlich auch eine unmittelbar Betroffene auf den Plan gerufen, die das Werk heftig kritisierte. Ob und welche Parallelen ihr entdeckt, könnt ihr am Samstag, den 17. Februar 2024, um 20:15 Uhr auf VOX herausfinden. Denn dann feiert „Stillwater“ seine Free-TV-Premiere.
Wer sich für die Aufarbeitung echter Verbrechen interessiert, wird „Stillwater“ vermutlich gespannt verfolgen. Ordentlich True-Crime-Nachschub gibt es aber auch im Video.
Worum geht es in „Stillwater“?
Die US-Amerikanerin Allison (Abigail Breslin) befindet sich als Auslandsstudentin im südfranzösischen Marseille, als sich ihr Leben drastisch verändert: Sie wird inhaftiert, weil sie ihre Freundin getötet haben soll. Bohrarbeiter Bill Baker (Matt Damon) reist aus Stillwater in Oklahoma an, um seiner Tochter beizustehen und ihre Unschuld zu beweisen. Zwar haben sich die beiden nicht viel zu sagen, trotzdem unternimmt der Vater alles Menschenmögliche, auch wenn er mit allerlei kulturellen und rechtlichen Hürden zu kämpfen hat. Während die Lage für Allison immer dramatischer wird, bekommt Bill Unterstützung von der Französin Virginie (Camille Cottin).
Welcher echte Fall steckt hinter „Stillwater“?
Tatsächlich basiert der Justiz-Thriller auf einer wahren Begebenheit. 2009 wurde die amerikanische Studentin Amanda Knox wegen Mordes an ihrer Freundin Meredith Kercher zu 26 Jahren Haft verurteilt. Nach vier Jahren im italienischen Gefängnis wurde Knox allerdings freigesprochen. Doch der spektakuläre Prozess machte auch wegen Anschuldigungen seitens Knox weltweit Schlagzeilen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verfügte, dass der italienische Staat der vermeintlichen Mörderin 18000 zu zahlen habe. Knox habe beim wichtigen Verhör 2007 keinen juristischen Beistand bekommen und sei von der Polizei misshandelt worden. Die Ähnlichkeiten zu diesem Fall sind in „Stillwater“ jedenfalls so frappierend und Knox mit der Darstellung so unzufrieden, dass sie öffentlich heftige Kritik an dem Werk übte.
Noch mehr Thriller gibt es in der Bilderstrecke:
Tom McCarthys („Spotlight“, „Tote Mädchen lügen nicht“) „Stillwater“ zieht dann folglich auch alle Register des Justiz-Thriller-Genres, was vor allem True-Crime-Fans gefallen dürfte. Zwischen Krimi und Gerichtsfilm nimmt Matt Damon jede noch so große Justiz-Hürde, um der Angeklagten beizustehen. Dass der Thriller so gut funktioniert, liegt dann auch an Damons grandioser Leistung. Obwohl der Darsteller in seiner Rolle fast schon stoisch agiert, lässt der Oscar-Preisträger die passenden Emotionen in jeder entscheidenden Szene subtil durchschimmern. Da sich die Erzählung mitunter so stark auf die Figur des Vaters konzentriert, lässt sich „Stillwater“ irgendwo zwischen Justiz-Thriller, Sozialdrama und Charakterstudie verorten. Dabei versäumt es der Regisseur aber auch nicht, die Kriminalgeschichte konsequent voranzutreiben. True-Crime-Fans sollten sich „Stillwater“ also auf keinen Fall entgehen lassen.
Eigene Ermittlungen könnt ihr im Krimi-Quiz anstellen: