„Star Trek” ist über die Jahrzehnte eine feste Größe für Sci-Fi-Fans geworden. Allerdings stand Gene Roddenberry einer Idee erst mal kritisch gegenüber.
Anfang der 70er ins Leben gerufen, hat „Star Trek” weltweit Genrefans für sich gewinnen können. Selbst die Spin-offs, Reboots und Remakes haben der Popularität des beliebten Franchises nicht geschadet. Und eingefleischte Fans finden bis heute Gefallen an den vielen fantasievollen Ideen, die Schöpfer Gene Roddenberry in die Sci-Fi-Geschichten eingebracht hat. Doch ausgerechnet am epischen Holodeck hatte der Showrunner zunächst seine Zweifel.
Ihr wollt noch mehr Infos zu dem beliebten Sci-Fi-Universum haben? Vielleicht kennt ihr die Fakten aus unserem Video noch nicht.
Was gefiel Roddenberry am Holodeck nicht?
Trekkies werden es wissen, andere Sci-Fi-Fans haben sicherlich zumindest im Ansatz schon davon gehört: Beim Holodeck handelt es sich um ein Gerät, das holografische Umgebungen so immersiv macht, dass interaktiv sehr realistisch damit gearbeitet werden kann. Spaziergänge vor authentischen Kulissen, im Restaurant essen und Souvenirs kaufen – alles kein Problem mit dem Holodeck.
Doch was spielend zum festen Bestandteil von „Star Trek” wurde und für die Geschichte zweifelsohne als eine epische Erfindung bezeichnet werden kann, musste von Roddenberry erst noch abgesegnet werden – weil der die Befürchtung hatte, die Technologie könnte in der Serie „albern” wirken, was er unbedingt vermeiden wollte.
Wer erfand das Holodeck?
Tatsächlich war es nicht Roddenberry alleine, der auf die Idee zum legendären Holodeck kam. Inspiriert von einer realen Technologie, war es Gene Dolgoff, der den Filmemacher davon überzeugte. Als Experte für Optik, Holografie und 3D-Technologie und Pionier der Projektions- und Bildgebungstechnik war Dolgoff 1973 Leiter eines Optiklabors und zu einer Konferenz in Prag eingeladen. Melanie Toyofuku nahm an dem Vortrag teil – eine Bekannte von Roddenberry, die schließlich ein Treffen mit dem Namensvetter arrangierte.
2014 erinnerte sich der Forscher in einem Gespräch mit StarTrek.com an das Treffen mit dem „Star Trek”-Schöpfer und was dessen Grundvoraussetzung für die Verwendung in seiner Serie war: Sie durfte nicht zu albern sein und sollte auf einer theoretisch denkbaren Zukunft basieren. Bewaffnet mit holografischen Drucken und Lasern, traf sich Dolgoff mit Gene Roddenberry und dessen Frau Majel Barrett in einem Hotel in New York und präsentierte seine Idee:
„In der Zukunft könnte man eine holografische Umgebung schaffen, in der Menschen mit Objekten, Szenen und allem interagieren können. Außerdem könnte man einen Aufenthaltsraum, einen Trainingsraum und einen Bereich für Unterhaltung einrichten. Wir haben uns auf den Namen ‚Holodeck‘ geeinigt.”
Roddenberry gefiel das Holodeck
Tatsächlich konnte der Wissenschaftler den Kreativen mit seiner Expertise überzeugen, den die Ausführungen regelrecht euphorisch machten: „Das entspricht genau dem, worüber ich nachgedacht habe.”
Popkulturelle Referenzen sind im Sci-Fi-Genre oft zu finden, wie unsere Bilderstrecke zeigt:
Wie fruchtbar die Idee vom Holodeck schließlich sein sollte, zeigt sich an den fantasievollen Geschichten, die durch diese Technologie machbar wurden: Kriminalgeschichten, die in den 30ern angesiedelt sind, oder Mittelalter-Szenen brachten „Star Trek” eine Menge Abwechslung und spannende Handlungen.
Anerkennung hat Gene Dolgoff für seine Sci-Fi-Erfindung allerdings nie bekommen. Dass der Kontakt mit Rodenberry nach dem Treffen eingeschlafen ist, bewertet der Forscher so: „So läuft es oft: Man denkt sich etwas aus und bekommt dann keine Anerkennung dafür. Ich habe alles gesehen. Ich habe nie eine Folge der ‚Star Trek‘-Reihe verpasst. Ich habe das ganze Holodeck-Zeug geliebt. (…) Ich habe mir immer gewünscht, ich wäre wie der Typ, von dem es heißt, er habe den Warp-Antrieb erfunden.”