Heute ist der Regisseur für intelligentes Sci-Fi-Kino bekannt. Dieser Film fällt allerdings aus dem Raster, auch wenn er für Nolan ein Meilenstein war.
Denkt man heute an Christopher Nolan, kommen einem unweigerlich Blockbuster wie „Interstellar“ oder „Inception“ in den Sinn. Doch der Erfolg kam für den Briten nicht über Nacht. Vielmehr musste der Regisseur zu Beginn seiner Karriere mit kleinen Budgets arbeiten und Einfallsreichtum beweisen. Mit „Insomnia“ war am Sonntag, den 10. März 2024, um 20:15 Uhr auf ARTE eins seiner wichtigsten Werke zu sehen. Wenn ihr es nicht rechtzeitig vor den Fernseher geschafft habt, könnt ihr den Film auch auf Amazon Prime kaufen.
Christopher Nolan hat sich zum beliebten Ausnahme-Regisseur gemausert. Nicht sonderlich gern gesehen sind die Stars aus unserem Video.
Wovon handelt „Insomnia“?
Die Detectives Will Dormer (Al Pacino) und Hap Eckhart (Martin Donovan) untersuchen den Mord an einem 17-jährigen Mädchen. Doch das Verhältnis zwischen den Cops steht auf dem Prüfstand, als Hap seinem Partner eröffnet, dass er wegen eines Fehlverhaltens mit der Abteilung für Innere Angelegenheiten einen Deal eingehen wird. Während er sich damit vor weitreichenderen Konsequenzen bewahrt, wird es Dormer allerdings den Job kosten. Als der in die Ecke getriebene Ermittler seinen Partner versehentlich erschießt, schiebt er es auf den gesuchten Mörder – doch der zwingt ihn in ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel.
Warum war „Insomnia“ für Nolan so wichtig?
Bevor Christopher Nolan ein Name in der Traumfabrik wurde, musste er sich mit kleinen Budgets begnügen. Doch der talentierte Regisseur bewies Einfallsreichtum und machte das Beste aus seinen Mitteln, woraus beachtliche Werke wie „Following“ oder „Memento“ entstanden. Schon damals zeigte sich Nolans Faible für nichtlineare Erzählstrukturen, verworrene Handlungsstränge und außergewöhnliche Kameraarbeit. Für seinen Erstling standen ihm gerade mal 6000 US-Dollar zur Verfügung, bei „Memento“ waren es immerhin 9 Millionen – nichts im Vergleich zu den finanziellen Mitteln, auf die er heute zurückgreifen kann. „Insomnia“ ist deswegen ein Meilenstein in Nolans Karriere, weil er die erste Zusammenarbeit mit Warner markiert. Mit dem packenden Thriller hat der Filmschaffende den Umgang mit großen Budgets und hiesigen Studios gelernt.
Diese Filme sind so clever wie Christopher Nolans Werke:
Dass der düstere Krimi so sehenswert ist, liegt aber nicht nur an der prominenten Besetzung. „Insomnia“ lässt Nolans typische Handschrift durchblicken, auch wenn sie noch nicht so prägnant zum Vorschein kommt wie in „Tenet“ oder der „Dark Knight“-Trilogie. Das liegt vermutlich daran, dass der Krimi keine Idee von Nolan selbst ist, sondern das Remake des norwegischen Originals. Filmfans werden in dem treibenden Thriller dennoch die markanten Merkmale der Nolan’schen Machart erkennen können. Wer also wissen möchte, wie sich der britische Regisseur auf „Batman Begins“ vorbereitet und den entscheidenden Sprung nach Hollywood geschafft hat, sollte sich „Insomnia“ auf keinen Fall entgehen lassen.
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