Dieses Teeny-Drama vereint Horror und schwarze Komödie zu einem mörderisch cleveren Genre-Mix. Am Dienstag lief der Film mit Megan Fox bei TELE 5.
Der Film „Jennifer's Body“ aus dem Jahr 2009 sorgte bei seinem Erscheinen für Aufsehen und polarisierte aufgrund seiner Brutalität in den Medien. Mit einer Mischung aus Horror, schwarzer Komödie und Teenagerdrama schuf die Regisseurin Karyn Kusama eine düstere und unkonventionelle Welt, die gleichzeitig eine frische Interpretation des Horror-Genres lieferte. Das Drehbuch von Diablo Cody („Juno“) – die für ihren schrägen Schreibstil bekannt ist – setzte dabei auf eine Protagonistin, die sich von den gängigen Klischees abhebt. Zusätzlich basiert die Idee wahrscheinlich auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1995.
„Jennifer's Body“ lief am Dienstag, den 09. April 2024, um 22:55 Uhr beim TV-Sender TELE 5. Alternativ gibt es den Teenager-Horrorfilm auch im Abo bei Disney+ im Stream.
Ihr habt nach „Jennifer's Body“ Blut geleckt und wollt euch weitere gruselige Genre-Vertreter ansehen? Diese elf Horror-Filme werden euch garantiert das Gruseln lehren.
Worum geht es in „Jennifer's Body“?
„Jennifer's Body“ handelt von der Freundschaft zwischen der attraktiven Cheerleaderin Jennifer (Megan Fox) und ihrer schüchternen Freundin Needy (Amanda Seyfried). Nach einem mysteriösen Vorfall verwandelt sich Jennifer in einen blutrünstigen Dämon, der sich von Jungs ernährt. Needy versucht verzweifelt, ihre Freundin zu retten und deckt dabei dunkle Geheimnisse auf. Der Film spielt mit gängigen Genre-Konventionen und verbindet Horror mit schwarzer Komödie. Gleichzeitig stellt er die Themen Weiblichkeit, Macht und Sexualität in den Vordergrund. Es ist eine Geschichte von Besessenheit, Rache und der Komplexität weiblicher Beziehungen in einer Highschool-Umgebung.
Leider gelingt es dem Film aber nicht, aus dieser interessanten Konstellation Kapital zu schlagen. Die Regisseurin Karyn Kusama scheitert daran, die Horror- und Schockmomente wirkungsvoll einzusetzen. Die zentrale Schockerszene zwischen Jennifer und ihrem männlichen Gegenspieler wird zur unfreiwilligen Lachnummer, anstatt Angst zu erzeugen. Der Film scheint sich selbst nicht im Klaren darüber zu sein, ob er die Zuschauer*innen zum Lachen oder zum Erschrecken bringen möchte. Somit verliert sich „Jennifer's Body“ trotz einer spielfreudigen Megan Fox und einer guten Idee auf dem Weg zum Ende bedauerlicherweise in seiner Inszenierung. Es stellt sich die Frage, ob Diablo Codys Drehbuch nicht in den Händen eines erfahrenen Regisseurs wie Jason Reitman – der bereits mit der Inszenierung von Codys erstem Drehbuch „Juno“ erfolgreich war – besser aufgehoben gewesen wäre. Dennoch erfährt „Jennifer's Body“ derzeit eine wahre Renaissance. Ob das an dem trendy Y2K-Style, dem eingängigen Emo-Soundtrack oder dem feministischen Plot liegt, könnt ihr bei Disney+ im Stream selbst entscheiden.
Auch die wahre Geschichte hinter dem Film „Conjuring – Die Heimsuchung“ ist einen Blick wert.
Die wahre Geschichte hinter „Jennifer's Body“
+++ Achtung: Es folgen Inhalte, die womöglich verstörend sein können! +++
Das Ereignis, welches den Film „Jennifer's Body“ inspiriert haben könnte, ist in den USA geschehen. Elyse Pahler war ein 15-jähriges Mädchen aus Arroyo Grande in Kalifornien. Im März 1995 wurde sie vermisst gemeldet, was ihre Familie und die Behörden zu einer Suche veranlasste. Später stellte sich heraus, dass sie von drei jugendlichen Jungen namens Royce Casey, Joseph Fiorella und Jacob Delashmutt ermordet worden war. Das Motiv für das Verbrechen wurde angeblich von ihrem Interesse an Okkultismus und Heavy Metal-Musik inspiriert. Die drei Jungen glaubten, dass ihnen das Opfern einer Jungfrau satanische Kräfte verleihen würde. Sie lockten Elyse Pahler an einen abgelegenen Ort, griffen sie dann an und töteten sie. Nach dem Mord behaupteten die Jungen, Nekrophilie und Kannibalismus betrieben zu haben. Sie sollen auch vor Freunden mit der Tat geprahlt haben. Die Wahrhaftigkeit dieser Behauptungen ist jedoch umstritten.
Das Verbrechen kam ans Licht, als einer der Jungen einem Klassenkameraden davon erzählte, der daraufhin die Behörden informierte. Die Jungen wurden sogleich verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Sie wurden verurteilt und erhielten lange Gefängnisstrafen. Royce Casey – der zum Zeitpunkt des Verbrechens 16 Jahre alt war – wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt. Joseph Fiorella und Jacob Delashmutt – beide zum Zeitpunkt des Verbrechens 15 Jahre alt – erhielten lebenslange Haftstrafen ohne die Möglichkeit auf Bewährung. Insgesamt erlangte der Fall große mediale Aufmerksamkeit und löste Debatten über den Einfluss von Musik sowie die Verantwortung von Eltern und der Gesellschaft bei der Verhinderung solcher abscheulicher Taten aus.
Könnt ihr euch noch an alle Opfer der bekannten Horrorheld*innen erinnern? Dann testet es in unserem Quiz:
