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John Wayne: Darum hegte der Western-Star immer mehr Hass gegen Hollywood

John Wayne: Darum hegte der Western-Star immer mehr Hass gegen Hollywood
© IMAGO / Ronald Grant

In seinen Filmen richtete John Wayne immer wieder den Colt gegen seine Feinde. Irgendwann stand der Westernheld aber auch mit der Traumfabrik auf Kriegsfuß.

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Nicht nur eingefleischten Filmfans wird John Wayne als legendärer Revolverheld ein Begriff sein, hat der US-Amerikaner das Genre geprägt wie kein anderer. Filme wie „Ringo“ und „Rio Bravo“ gelten zu Recht bis heute als Klassiker. Und seine Zusammenarbeiten mit den Regisseuren John Ford und Howard Hawks genießen gar Meisterwerk-Status. Doch so erfolgreich Wayne auch war, so sehr hegte er irgendwann auch Hass gegen die amerikanische Filmindustrie.

John Wayne hat in Hollywood für einige Kontroversen gesorgt. Im Video seht ihr aber, dass nicht nur die Äußerungen des Western-Stars in der Traumfabrik hohe Wellen geschlagen haben.

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Was brachte John Wayne so auf?

1949 konnte sich die Hollywood-Legende eine Oscar-Nominierung für „Du warst unser Kamerad“ sichern. In dieser Phase hatten patriotische oder gar chauvinistische Filme über den Zweiten Weltkrieg ihre Hochzeiten, die Soldaten als wahre Helden darstellten. „Kesselschlacht“ und „Der Kommandeur“ schlugen in diese Kerbe und wurden bei den Oscars als bester Film nominiert – mussten sich aber gegen das Polit- und Korruptions-Drama „Der Mann, der herrschen wollte“ geschlagen geben. Und Wayne hatte eine klare Meinung dazu.

In einem Interview mit Kritiker-Legende Roger Ebert ließ die Western-Ikone 1969 die damalige Zeit Revue passieren – und behauptete, der Oscar sei ihm aus politischen Gründen verwehrt geblieben. Zudem kritisierte er, dass sein schauspielerisches Talent nicht genügend gewürdigt worden wäre. Tatsächlich wurde John Wayne ein Jahr später mit einem Goldjungen als bester Hauptdarsteller für „Der Marshall“ geehrt, was ihn aber nicht davon abhielt, gegen das vermeintlich linksgerichtete Hollywood zu wettern.

„Ich war für ,Sands of Iwo Jima’ nominiert, habe aber nicht gewonnen. Nun, vielleicht werden sie dieses Mal den Film rezensieren und nicht mich und den Krieg. Diese kleine Clique dort im Osten hat große persönliche Befriedigung daraus gezogen, meine politischen Ansichten und nicht meine Bilder zu rezensieren. Und sie haben eine Karikatur von mir gezeichnet. Was mich nicht stört; ihre Meinungen sind den Leuten, die ins Kino gehen, egal.“
– Wayne im Gespräch mit Roger Ebert, Quelle: www.rogerebert.com
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Mit der „Clique aus dem Osten“ meinte Wayne laut Slashfilm wohl den Feuilleton aus New York. In diesem Zuge kritisierte der Darsteller auch die Abschaffung des „Hays Code“, eine Richtlinie, die bei Filmproduktionen über moralisch akzeptable Darstellungen entschied. Abgelöst wurde dieses veraltete Regelwerk vom neuen MPAA-Bewertungssystem, das besonders dem Regie-Nachwuchs ermöglichte, mehr Erwachsenen-Inhalte auf die große Leinwand zu bringen. Denn in zwei Jahrzehnten hatte sich Hollywood einfach verändert.

Wayne glorifizierte die „gute alte Zeit“

Der populäre Hollywoodstar schien also sehr an einer Zeit festzuhalten, in der die großen Studios viel mehr Kontrolle hatten und regelrecht bestimmen konnten, was in den Kinos lief. Mit der Verabschiedung der „Paramount Consent Decrees“ im Jahr 1949 durften die mächtigen Produktionsfirmen ganze Kinos besitzen, was es kleineren Studios und Filmemachern erheblich erschwerte, ihre Werke ins Lichtspielhaus zu bringen. 2020 wurden die Dekrete offiziell aufgehoben. Wayne kritisierte den vermeintlichen Sittenverfall:

„Sie haben keine Ahnung vom Filmemachen. Sie machen etwas Schmutziges, und damit kommt Geld rein, und dann sagen sie: ‚Herrgott, lasst uns einen Film noch schmutziger machen, vielleicht bringt er mehr Geld ein.‘ Und jetzt mischen sich sogar die Banker da ein.“
– via www.rogerebert.com

Dass John Wayne gerne mal markige Worte fand und offen die Entwicklung der Filmindustrie kritisierte, war erst mal kein Problem und sicherlich legitim. Was viele Filmfans vermutlich aber nicht wissen, ist, dass der Hollywoodstar keinen Hehl aus Rassismus und Sexismus machte. Laut Variety sagte Wayne in einem Playboy-Interview, er habe „keine Schuldgefühle angesichts der Tatsache, dass diese Menschen vor fünf oder zehn Generationen Sklaven waren“, und er „glaube an die Vorherrschaft der Weißen, bis die Schwarzen zu Verantwortung erzogen werden“.

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