Kaum ein Schauspieler ist so wandelbar und schräg wie Johnny Depp. Wir stellen euch die neun besten seiner Filme vor, die ihr unbedingt gesehen haben solltet.
95 Film- und TV-Rollen hat Johnny Depp laut IMDb mittlerweile abgedreht. Sein Debüt feierte er mit einer kleinen Rolle im Original des Horror-Film-Franchise „A Nightmare on Elm Street“ im Jahr 1984. Berühmt machte ihn schließlich in den späten 80ern seine Rolle in der TV-Show „21 Jump Street“, die mittlerweile als Film-Version und Channing Tatum in der Hauptrolle neu aufgesetzt wurde. In den 90ern fiel Johnny Depp hauptsächlich durch Rollen in Independent-Filmen auf, in denen er sein ganzes schauspielerisches Können unter Beweis stellte, wie „Cry Baby“ oder „Dead Man“. Später prägte besonders seine Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton seine Filmografie. Mittlerweile ist Johnny Depp ein Garant für gute Einspielergebnisse und landet jede Menge Popcorn-Knaller, die ein Millionenpublikum anziehen. Kein Wunder also, dass er 2012 den Guinness-Weltrekord als bestbezahlter Schauspieler setzte mit einem Einkommen von 75 Millionen US-Dollar pro Film. Gar nicht so einfach, da nur neun Filme auszuwählen. Wir haben es trotzdem versucht und zeigen euch hier die Glanzstücke in Johnny Depps Karriere.
„Edward mit den Scherenhänden“ (1990)
Edward (Johnny Depp) ist ein künstlich geschaffener Mensch mit Scheren statt Händen. Er wird von einer Familie, die in einem beschaulichen amerikanischen Vorort wohnt, adoptiert und verliebt sich in deren Tochter Kim (Winona Ryder). „Edward mit den Scherenhänden“ ist die erste Zusammenarbeit von Tim Burton und Johnny Depp, die eine jahrelange Kooperation und Freundschaft begründet. Trotz der schrägen Prämisse schafft es Depp, eine gefühlvolle Darstellung von Edward zu schaffen, die auch heute noch zu einer seiner besten Performances zählt.
„Public Enemies“ (2009)
„Public Enemies“ basiert auf der wahren Geschichte des berühmtesten Bankräubers Amerikas: John Dillinger, natürlich gespielt von Depp. Ein epischer Gangster-Film im Stile von Martin Scorsese. Johnny Depp nimmt sich hier bewusst zurück, viele der schauspielerischen Ticks der 2000er fehlen gänzlich. Stattdessen packt er sein bestes dramatisches Handwerkszeug aus und zeigt unter der geübten Hand von Regisseur Michael Mann („Collateral“) sein Können. Mit von der Partie sind außerdem Stars Christian Bale und Marion Cotillard.
„Fluch der Karibik“-Filme (2003 – 2017)
Keine Rolle hat Johnny Depps Karriere so fundamental beeinflusst wie die von Captain Jack Sparrow in der „Fluch der Karibik“-Reihe. So groß ist seine Strahlkraft als exzentrischer Piraten-Kapitän, dass es schwer ist, ihn heutzutage noch von der Rolle zu trennen. Ebenso schwer ist es, einen Favoriten der mittlerweile fünf Filme starken Reihe auszuwählen, deshalb haben wir an dieser Stelle etwas geschummelt und empfehlen euch die gesamte Reihe statt nur einen Film. In welcher Reihenfolge ihr sie am besten seht, erfahrt ihr hier.
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„Ed Wood“ (1994)
Hierzulande ist „Ed Wood“ eher ein Geheimtipp aus Johnny Depps langer Filmliste. Eine weitere Kollaboration mit Regisseur Tim Burton und thematisch in Hollywood angesiedelt. Der Film ist eine biografische Dramedy über das Leben von Regisseur Ed Wood, der unter anderem für seine Zusammenarbeit mit Béla Lugosi und die Filme „Die Rache des Würgers“ und „Plan 9 aus dem Weltall“ bekannt wurde. Kommerziell war „Ed Wood“ weniger erfolgreich, vielleicht auch weil Burton sich entschied, schwarz-weiß zu drehen. Mittlerweile wird der Film jedoch als Kult-Klassiker gehandelt, unter anderem dank Johnny Depps enthusiastischer Darstellung von Ed Wood.
„Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ (1993)
Viele Fans kennen Johnny Depp eher aus seinen Blockbuster-Filmen: Humorvoll, schräg und immer leicht abgedreht. In „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ zeigt sich sehr gut, wie viel Johnny Depp bewegen kann, wenn er stattdessen eine dramatische Rolle einnimmt. Hier gibt es kein Make-up, keine abgedrehten Action-Szenen oder absurde Prämissen. Gilbert Grape lebt mitten im Nirgendwo in Iowa. Seit sein Vater Selbstmord begangen hat, muss er sich um seine Geschwister kümmern, da seine übergewichtige Mutter kaum noch den Platz vor dem Fernseher verlässt. Doch dann lernt er die abenteuerlustige Becky (Juliette Lewis) kennen. Neben Johnny Depp glänzt noch ein weiterer bekannter Schauspieler in dieser sehenswerten Tragikomödie: Leonardo DiCaprio als geistig behinderter kleiner Bruder von Gilbert namens Arnie. Zum Zeitpunkt des Filmdrehs war Leo gerade mal 20 Jahre alt!
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„Donnie Brasco“ (1997)
Auch wenn Johnny Depp bis dato eher durch seine schrägen Rollen à la „Edward mit den Scherenhänden“ aufgefallen war, so sind es dennoch die dramatischen Rollen aus den 80er- und 90er-Jahren, die seinen Star-Status zementiert haben. Dazu gehört auch das hervorragende Krimi-Drama „Donnie Brasco“. Depp spielt den FBI-Agenten Joe Pistone aka. Donnie Brasco, der sich undercover bei Mafia-Boss Lefty (Al Pacino) einschleicht, sich sein Vertrauen erkämpft, um ihn dann zu verhaften. Sich gegen Al Pacino auf der Höhe seiner Karriere zu behaupten, ist kein leichtes Stück Arbeit, doch Johnny Depp kann in diesem spannenden Streifen allemal überzeugen.
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„Sleepy Hollow“ (1999)
Wie sich unschwer an dieser Liste erkennen lässt, ist es fast unmöglich, in Zusammenhang mit Johnny Depp nicht immer auch von Tim Burton zu sprechen. Ähnlich ikonisch wie „Edward mit den Scherenhänden“ ist auch „Sleepy Hollow“. Johnny Depp ist Constable Ichabod Crane, der ins verschlafene Sleepy Hollow bestellt wird, um eine grauenvolle Mordserie aufzuklären. Dabei soll der mysteriöse Killer ein kopfloser Reiter sein. Die Mischung aus ernstem Außenseiter und humorvollem Eigenbrötler, die Johnny Depp porträtiert, gepaart mit dem markanten Filmstil von Tim Burton, beeinflusst den weiteren Verlauf von Depps Karriere wie fast kein anderer Film. Viele Elemente, die „Sleepy Hollow“ so sehenswert machen, tauchen auch wieder in den Manierismen von Jack Sparrow, Willy Wonka in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ oder dem teuflischen Barbier in „Sweeney Todd“ auf.
„Wenn Träume fliegen lernen“ (2004)
Johnny Depp ist ganz klar ein Publikumsfavorit, die Award-Verleiher*innen dagegen lieben seine Performances nicht immer. Trotzdem gibt es auch in der langen Filmografie von Johnny Depp einige Kritiker*innen-Lieblinge, darunter auch „Wenn Träume fliegen lernen“. Der Film brachte ihm unter anderem auch eine Nominierung für den Oscar als Bester Hauptdarsteller ein. Der Film kam zum Glück auch beim Publikum sehr gut an, auch aufgrund von Johnny Depps gefühlvoller Darstellung des „Peter Pan“-Autors J.M. Barrie und seiner Beziehung zur Familie, die das berühmte Buch inspirierte.
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„Fear and Loathing in Las Vegas“ (1998)
Zugegeben „Fear and Loathing in Las Vegas“ ist keine leicht verdauliche Filmkost. Nicht ohne Grund sagte Regisseur Terry Gilliam in einem Interview über den Film einmal: „Ich will das [„Fear and Loathing in Las Vegas“] als der beste Film aller Zeiten und der meistgehasste Film aller Zeiten wahrgenommen wird.“ Ohne wirkliche Handlung und basierend auf dem autobiografischen Gonzo-Buch mit demselben Titel von Hunter S. Thompson wirkt der Film wie eine lange Halluzination. Johnny Depp, an der Seite von Benicio Del Toro, geht voll in der Rolle auf und hat eine fast magnetische Ausstrahlung. Ein absolutes Must-see mit jeder Menge berühmter Zitate.
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Beweist im Quiz, ob ihr die Filme nur anhand des Zitates erkennt: