Oliver Stones „Platoon“ beeindruckt noch heute mit seiner intensiven Darstellung des Vietnamkriegs. Wir verraten euch, ob eine Fortsetzung wahrscheinlich ist.
Auf diese 50 Fortsetzungen könnt ihr euch in den kommenden Jahren freuen:
Mit den drastischen Erlebnissen des jungen Soldaten Chris Taylor (Charlie Sheen), der an der Grausamkeit des Vietnamkriegs verzweifelt und darin die Erfahrungen des Regisseurs Oliver Stone widerspiegelt, markiert „Platoon“ einen Meilenstein in der Kriegsfilmgeschichte. Besetzt mit einer Reihe angehender Hollywood-Stars (Willem Dafoe, Forest Whitaker, Johnny Depp) überzeugt der Film sowohl neben verwandten Vietnam-Filmen wie „Apocalypse Now“ und „Full Metal Jacket“ als auch im Vergleich mit aktuellen Genre-Highlights („1917“, „Dunkirk“). Radikal präsentiert „Platoon“ einen Überlebenskampf im dichten Dschungel bis zur tragischen Verwischung von Gut und Böse, zugespitzt im Konflikt zwischen den Sergeants Barnes (Tom Berenger) und Elias (Willem Dafoe). Obwohl es zum Filmende den Ausblick der Hauptfigur auf eine Zukunft nach dem Krieg gibt, scheint eine direkte „Platoon“- Fortsetzung unwahrscheinlich.
Was spricht für „Platoon 2"?
Mit einem Einspielergebnis von mehr als 138 Millionen US-Dollar, viel Kritikerlob und vier Oscar-Auszeichnungen, darunter für den besten Film und die beste Regie, schien eine Fortsetzung für die Indie-Produktion gleich beschlossene Sache. Wie die Chicago Tribune 1987 verlauten ließ, hätte der Erfolg von Oliver Stones „Platoon“ in Hollywood nur eins zu bedeuten: Sequel. Gemäß der Erfolgsaussicht wäre eine Fortsetzung auch heute noch denkbar, schließlich erhielt „Blade Runner 2049“ sogar 35 Jahre nach dem Originalfilm noch ein Sequel und „Top Gun: Maverick“ dient als Fortsetzung zu einem ersten Teil, der wie „Platoon“ 1986 erschienen ist. Selbst „Platoon“-Regisseur Oliver Stone veröffentlichte 2010 zu seinem Börsendrama „Wall Street“ nach 23 Jahren noch ein Sequel („Wall Street - Geld schläft nicht“).
Diese zehn Kriegsfilme auf Netflix solltet ihr euch nicht entgehen lassen:
Kein direktes „Platoon“-Sequel, aber Vietnam-Trilogie
Trotz allem wird es eine „Platoon“-Fortsetzung im eigentlichen Sinne kaum geben. Regisseur Oliver Stone hat seine Ideen dazu bereits auf anderem Wege realisiert. Gemäß dem Filmfinale, in dem Chris Taylor aus Vietnam ausgeflogen wird, wollte sich Stone in einem Sequel nicht weiter mit dem Kriegsgeschehen beschäftigen, sondern primär mit dem Leben nach der Rückkehr in die USA. Diese Leitlinie, die der Regisseur im unveröffentlichten Projekt „Second Life“ ausgearbeitet hatte, realisierte er 1989 im Drama „Geboren am 4. Juli“. In diesem Film verknüpfte er sie mit der Lebensgeschichte des Vietnam-Veteranen Ron Kovic, der querschnittsgelähmt in die USA zurückkehrte und Teil der Antikriegsbewegung wurde. Stone sagte zum Kinostart von „Geboren am 4. Juli“ im Gespräch mit der Los Angeles Times:
„Ich hatte bereits eine Fortsetzung, die auf meinen persönlichen Problemen basierte, aber ich fühlte, dass Kovics Story größer war. Ich fand, dass sie effektiver war, mehr Gesellschaftsschichten durchdrang und gleichzeitig meine eigene Geschichte erfasste“.
Statt Charlie Sheen, der fest mit dem Part des Veteranen Ron Kovic gerechnet hatte, spielte Tom Cruise die Hauptrolle. Stones kritischer Umgang mit dem Vietnamkrieg gipfelte 1993 im Film „Zwischen Himmel und Hölle“, der den Konflikt aus der Perspektive der Vietnamesen verarbeitet. Fans von „Platoon“ haben damit die Möglichkeit, eine ganze Vietnam-Trilogie von Oliver Stone zu sehen.
Erkennt ihr diese Kriegsfilme an nur einem Bild? Testet euer Wissen bei unserem Quiz: