Bedienen Horrorfilme nicht unbedingt das blutige Genre, gehen sie gerne mal unter. Auch dieses sehenswerte Werk ist vielen entgangen.
Geht es um Horrorfilme, fliegen oftmals viele Werke unter dem Radar, die nicht gerade dem Slasher- und Gore-Subgenre zuzuordnen sind. Während die einen mit etlichen Schockeffekten das Publikum gruseln, versuchen sich andere an den eher leisen und subtilen Tönen, um Horrorfans das Fürchten zu lehren. Auch „You Are Not My Mother“ schlägt in diese Kerbe, der am 13. März 2024 auf Tele 5 lief. „You Are Not My Mother“ lohnt sich auf im Stream, wenn ihr ihn im TV verpasst habt: Auf Amazon Prime Video könnt ihr ihn nachholen
Ihr wollt euch schön gruseln lassen? Dann solltet ihr die Horrorfilme aus unserem Video dieses Jahr nicht verpassen.
„You Are Not My Mother“: Die Handlung
Char (Hazel Doupe) hat es nicht leicht. In der Schule wird sie von anderen Mädchen gemobbt, zu Hause hat sie Probleme mit ihrer depressiven Mutter Angela (Carolyn Bracken). Als die eines Tages verschwindet, verständigt Char die Polizei, doch der sind bei der Suche auch die Hände gebunden. Als Angela völlig verändert, lebensfroh und lächelnd einfach wieder da ist, wird Char skeptisch. Großmutter Rita (Ingrid Craigie) glaubt sogar, Angela könnte besessen sein.
Darum ist „You Are Not My Mother“ sehenswert
Dass „You Are Not My Mother“ derart wenig Beachtung geschenkt wurde, sagt nichts über die Qualität des Horrorfilms aus. Vermutlich ist es vielmehr die Tatsache, dass das Spielfilmdebüt von Regisseurin Kate Dolan keine ausufernden blutigen Knalleffekte zelebriert, sondern eher mit einer subtilen Tonalität verstört. Wie schon Ari Asters eindrucksvollen Genre-Beiträge „Hereditary“ und „Midsommar“ bewegt sich „You Are Not My Mother“ irgendwo zwischen Grusel-Thriller und Arthouse-Drama – und bedient damit den psychologischen Horror, der das Gefühlsleben seiner Figuren tiefgründig beleuchtet.
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Neben der Gratwanderung zwischen Drama und Horror lässt Dolans feiner Psycho-Schocker aber auch sozialkritische Töne nicht außen vor. Was macht permanentes Mobbing mit einem Menschen? Wie werden Depressionen von der Gesellschaft gesehen? Wie reagieren Angehörige auf drastische Wesensveränderungen? Diese Fragen behandelt die irische Filmschaffende mit geschicktem Händchen, ohne dabei das Horror-Genre sträflich zu vernachlässigen. Wie gut „You Are Not My Mother“ das gelingt, belegt auch der Filmkritik-Score von 88 Prozent auf Rotten Tomatoes (Stand: März 2024). Wer also psychologischen Horror mag und schon an Natalie Erika James’ „Relic“ seine Freude hatte, der sollte sich auch Kate Dolans grandioses Langfilmdebüt nicht entgehen lassen.
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