Ein Klassiker der Filmgeschichte im neuen Gewand kann eine gute Idee sein. Doch an dieser Neuverfilmung erfreuten sich nur wenige Zuschauer*innen.
Die großen Klassiker der Filmhistorie besitzen die Fähigkeit, mit einer eindrucksvollen Geschichte oder einem visuell überzeugenden Stil auch noch Jahre nach ihrem Erscheinen zu begeistern. Stanley Kubricks Gewaltfantasie „Uhrwerk Orange“ oder Orson Welles Drama „Citizen Kane“ sind nur zwei Beispiele einer langen Liste, die Hollywood und Cineasten nachhaltig prägten. Aufgrund ihrer Umsetzung sind die Originale bis heute unantastbar geblieben – und das ist gut so! Andere Klassiker erfuhren eine eher fragwürdige Ehrung, indem sie für Remakes ausgewählt wurden, die dem ursprünglichen Film nur bedingt gerecht wurden. Zu diesen missglückten Neuauflagen gehört auch Timur Bekmambetovs „Ben Hur“. Das Sandalenepos für die 2000er-Generation erwies sich als finanzieller und künstlerischer Flop und verursachte bei den produzierenden Studios Paramount und MGM ein klaffendes Loch in der Kasse. Laut Box Office spielte der Streifen bei einem Budget von ca. 100 Millionen US-Dollar weltweit nur 94 Millionen US-Dollar ein. Ob das Minus in der Kalkulation berechtigt ist, lässt sich am Montag, 18. Dezember 2023, um 22:15 Uhr prüfen: Im ZDF lief zu später Stunde das verunglückte Update. Das habt ihr verpasst? Auf dem Prime-Video-Channel MGM+ steht der Film im Abo kostenfrei zum Stream bereit.
Der Trailer stimmt euch auf das Abenteuer in der Arena ein:
„Ben Hur“: Darum geht es
Der jüdische Prinz Ben Hur (Jack Huston) und sein bester Freund Messala (Toby Kebbell) wachsen gemeinsam auf. Unzertrennlich und füreinander da, stehen sich die Freunde auch in schwierigen Zeiten zur Seite. Doch die Zukunft hat für beide Männer unterschiedliche Wege vorgesehen, denn Messala entscheidet sich, in Rom sein Glück zu finden. Jahre vergehen und Messala kehrt als Gelehrter zurück, der für seine Heimat und die Menschen vor Ort nur noch abwertende Blicke übrig hat. Selbst seinen ehemals besten Freund Ben Hur verhöhnt er und beginnt gegen ihn zu intrigieren. Nachdem dessen Familie im Gefängnis und Ben Hur auf einem Sklavenschiff landet, schwört der Geschädigte endlose Rache. Ein Wagenrennen in Rom bietet die perfekte Möglichkeit!
„Ben Hur“: Verkorkste Remakes
Die Inszenierung von „Ben Hur“ brachte Regisseur Timur Bekmambetov („Wanted“) keine Lorbeeren ein. Ähnlich erging es auch den Verantwortlichen, die sich an die folgenden Klassiker wagten und eine müde Neuinterpretation ablieferten.
- „Psycho“: Mit dem 1:1-Remake von Hitchcocks Thriller legte Regisseur Gus Van Sant eine farbige Kopie des Schwarz-Weiß-Originals vor. War das nötig? Nein, denn die nachgespielte Geschichte um Norman Bates, der in der 1998-Version von Vince Vaughn („The Cell“) verkörpert wird, bleibt trotz Farbe schlichtweg trist. Auf Amazon gibt es den Film zum Leihen und Kaufen.
- „Poseidon“: Die tragische Fahrt des Luxuskreuzers wurde erst von Ronald Neame („Meteor“) 1972 im Katastrophenfilm „Die Höllenfahrt der Poseidon“ erzählt, bevor Wolfgang Petersen („Troja“) im Jahr 2006 seine Version vom Stapel ließ. Gemäß der Geschichte ging auch der Film unter. Auf WOW steht Petersens Neuauflage zum Stream bereit.
- „Kampf der Titanen“: 1981 versammelten sich große Namen wie Laurence Olivier („Mord mit kleinen Fehlern“), Maggie Smith („Downton Abbey“) oder Ursula Andress („James Bond jagt Dr. No“) für dieses handgemachte Mythen-Epos vor der Kamera. 2010 versuchte Louis Leterrier („Der unglaubliche Hulk“) sein Glück mit neuem Cast und entfesselte ein schauderhaftes CGI-Gewitter. Bei Amazon kauft ihr den Film.
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