Egal ob Neo, Morpheus, Trinity oder Agent Smith: Die wichtigsten Charaktere in den „Matrix“-Filmen tragen alle eine markante Sonnenbrille. Aber warum eigentlich?
Als „Matrix“ 1999 in die Kinos kam, gab es für den Stil der Charaktere nur ein Wort: cool. Schwarze Mäntel, Bullet-Time-Actionszenen und Sonnenbrillen wurden das Markenzeichen eines neuen Kult-Franchise. Hinter der revolutionären Action steht eine Geschichte, die so viele Interpretationsmöglichkeiten bietet, dass die Filme auch heute noch diskutiert werden.
Eine der Fragen, die man zu dem Film stellen kann: Wieso tragen eigentlich einige Charaktere in der Matrix Sonnenbrillen?
2021 erschien der vierte Teil der Serie. In unseren Interviews könnt ihr spannende Hintergründe erfahren.
Die Sonnenbrillen helfen bei der Unterscheidung
In „Matrix“ leben die meisten Menschen angeschlossen an eine Maschine in einer Art Traumwelt: der namensgebenden Matrix. Diejenigen, die wissen, dass die Matrix nicht real ist, können in die Realität wechseln. Sie lernen, zwischen den Welten hin und her zu springen. Sobald sie in die Matrix eintauchen, können sie ihren Look innerhalb der Simulation selbst bestimmen. Die meisten entscheiden sich dazu, coole Sonnenbrillen und passende Outfits zu tragen.
Für das Publikum erleichtert diese Entscheidung also die Unterscheidung, wo der Plot gerade stattfindet. Im Falle der Agenten, die die Schurken in den Filmen darstellen, helfen die Sonnenbrillen dagegen, sie zu dehumanisieren. Das bedeutet, es fällt dem Publikum leichter, sie als nicht-menschliche Entitäten wahrzunehmen.
Die Sonnenbrillen als Symbol der Sehenden
Als sich Neo (Keanu Reeves) und Morpheus (Laurence Fishburne) zum ersten Mal begegnen, trägt Letzterer eine Sonnenbrille. Und obwohl es Neos Augen sind, die wir sehen können, ist es Morpheus, der mehr sieht als Neo. Eines der Themen in „Matrix“ ist, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen. Die Realität stimmt nicht immer mit der Wahrnehmung überein.
Passend dazu sind es die Träger von Sonnenbrillen, die die Matrix als das erkennen, was sie ist. Sie ist ein Computerprogramm und die augenscheinliche Welt nur eine Simulation. Obwohl Sonnenbrillen eher den Anschein erwecken, dass die Träger weniger sehen, sind sie es, die die Wirklichkeit tatsächlich erkennen können.
Ein paar krude Traumfabrik-Theorien seht ihr in der Bilderstrecke:
Einige sehende Figuren tragen trotzdem keine Sonnenbrillen
Auch innerhalb der Matrix gibt es Charaktere, die die Wahrheit sehen und dennoch keine Sonnenbrillen tragen. Charaktere wie das Orakel oder der Architekt lassen sich in die Augen sehen. Diese Charaktere scheinen ein noch tieferes Wissen zu besitzen als andere Figuren. Während Morpheus, Smith und Co. um die Existenz der Matrix wissen, kennen sie die den Grund und die Geschichte der Scheinwelt nicht. Dieses Wissen scheint ganz besonderen Figuren vorenthalten zu sein, die nicht auf Hilfsmittel wie Sonnenbrillen angewiesen sind, um zu sehen.
Die Sonnenbrillen und der Philosoph Platon
„Matrix“ wurde schon des Öfteren als Allegorie für Platons Höhlengleichnis identifiziert. In dem Bildnis des Philosophen der griechischen Antike leben Menschen in einer Höhle und sind angekettet. Hinter ihnen brennt ein Feuer, vor das Figuren gehalten werden und Schatten an die Wand werfen. In dem Gleichnis wird erzählt, dass ein Mensch, der von seinen Ketten befreit wird, zunächst das Feuer erkennen kann und schließlich die Höhle verlässt, um in der Sonne die Realität zu sehen.
Neo, Morpheus und Co. wären in diesem Gleichnis jene Menschen, die die Sonne sehen und daher Sonnenbrillen tragen, um nicht geblendet zu werden. Das Orakel und der Architekt wandeln bereits so lange unter der Sonne, dass ihre Augen sich an das Licht gewöhnt haben.
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