Dass es am Set nicht immer harmonisch und respektvoll zugeht, kann dieser Schauspieler berichten – und das ausgerechnet bei einer beliebten Sitcom.
Über zehn Staffeln konnten Fans das Treiben des Großstadt-Freundeskreises der New-Yorker-Clique um Rachel (Jennifer Aniston) gespannt verfolgen und ihn bei den kleinen und großen Problemen des Alltags begleiten. Nicht ganz unproblematisch scheinen auch die Dreharbeiten manchmal gewesen zu sein, die hin und wieder alles andere als freundschaftlich und familiär waren. Einer der Nebendarsteller hat nun aus dem Nähkästchen geplaudert, wie Variety berichtet.
Die „Friends“ haben es sogar mal ins Kino geschafft. Unsere Kolleg*innen von desired verraten euch im Video mehr.
Was war am Set von „Friends” vorgefallen?
Zu Wort meldete sich Schauspieler Stephen Park, der zwei Auftritte in der populären Sitcom hatte. Zum einen in der zweiten Staffel in der Episode „Pocken statt Liebe” und zum anderen in „Kampfspiele” aus dem dritten Durchgang. Weshalb sich Park anscheinend nicht gerne an seine Zeit bei „Friends” zurückerinnert, ist das „toxische Umfeld”, in dem er und andere arbeiten mussten.
Vor allem der Umgang mit seinem chinesisch-amerikanischen Standeskollegen James Hong sei dem Darsteller mit den koreanischen Wurzeln bitter aufgestoßen. So soll ein Crewmitglied den Darsteller mit rassistischen Worten ans Set gerufen haben: „Wo zur Hölle ist der orientalische Kerl? Holt den orientalischen Kerl!” Park bemängelt im Podcast „Pod Meets World”, dass sich damals niemand dazu berufen gefühlt habe, einzuschreiten:
„Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist, wissen Sie, aber ich schätze, das war 1997 in Hollywood ganz normal. Und niemand hatte das Bedürfnis, das zu korrigieren oder etwas dazu zu sagen. Das ist also normales Verhalten.“
Was unternahm Stephen Park?
Tatsächlich wollte der Darsteller die Sache nicht auf sich beruhen lassen und kontaktierte die Screen Actors Guild, die ihm schließlich empfahl, einen Artikel über den Vorfall zu schreiben und an die L.A. Times zu schicken. Park folgte der Empfehlung, man schickte ihm „eine Reihe von Reportern” für ein Gespräch, doch das Interview wurde nie veröffentlicht. Schließlich verfasste der Schauspieler einen offenen Brief und verschickte ihn an alle in seinem E-Mail-Verteiler.
Laut Park habe der Brief schnell die Runde gemacht und sei „viral gegangen, bevor es das Wort ‚viral‘ überhaupt gab“. Nach diesem Vorfall ebbten die Rollenangebote für den Darsteller erst mal ab, bis er mit einem „langsamen Wiedereinstieg ins Geschäft“ zur Schauspielerei zurückfand.
Wie sehr sich die Zeiten seit den 90ern verändert haben, ist in der Film- und Fernsehlandschaft heute immer wieder zu beobachten.„Friends” mag bei eingefleischten Fans zwar immer noch gut ankommen, viele Gags wären heute aber sicherlich nicht mehr denkbar – und würden umgehend zu einer wahren Flut an Shitstorms führen.