„Nach dem Attentat“ behandelt den Mord an einem US-Präsidenten. Steckt hinter der Apple-Serie eine wahre Geschichte oder ist sie fiktiv?
Als 16. Präsident der Vereinigten Staaten besucht Abraham Lincoln (Hamish Linklater) ein Theaterstück. Doch was als unterhaltsamer Abend geplant war, endet mit einer Tragödie – das Staatsoberhaupt wird getötet. Der Mörder flüchtet, aber Kriegsminister Edwin Stanton (Tobias Menzies) setzt alles daran, den skrupellosen Täter finden. Auch aus persönlichen Gründen. Denn er gehörte nicht nur Lincolns Administration an, er war auch dessen bester Freund. Thematisiert die Miniserie „Nach dem Attentat“ eine wahre Geschichte?
Steckt hinter „Nach dem Attentat“ eine reale Begebenheit? Die Filme aus unserem Video tun es jedenfalls.
Die wahre Geschichte zu „Nach dem Attentat“
Wer die amerikanische Historie ein bisschen kennt, wird natürlich wissen, dass Abraham Lincoln tatsächlich Opfer eines Attentats wurde. Der Schauspieler John Wilkes Booth verschaffte sich am 14. April 1865 Zugang zur Präsidenten-Loge im Washingtoner Ford’s Theatre, wo Lincoln mit seiner Frau Mary Todd das Stück „Our American Cousin“ besuchte – und schoss ihm von hinten in den Kopf. Der Südstaaten-Sympathisant und Darsteller nutzte nach seiner skrupellosen Tat aber nicht die dunklen Gänge des ehrwürdigen Theaters, um unbemerkt zu entkommen, sondern gab sich während seiner Tat sogar offen zu erkennen. Doch anschließend gelang ihm die Flucht.
Aufgrund seines Zustands konnte der Präsident nicht transportiert werden und wurde stattdessen in das gegenüberliegende Petersen House gebracht. Am Morgen des 15. April erlag der Oberbefehlshaber schließlich seinen schweren Verletzungen. Autor James L. Swanson thematisiert in seinem Sachbuch „Manhunt: The 12-Day Chase for Lincoln's Killer“ die wahre Geschichte hinter „Nach dem Attentat“, die Apple in der hauseigenen Miniserie spannend aufgegriffen hat. Edwin Stantons Bemühungen, den Killer zu schnappen, sind als größte Menschenjagd in die amerikanische Historie eingegangen.
Im Gegensatz zum Lincoln-Mord wurden die Fälle aus der Bilderstrecke nie gelöst:
„Nach dem Attentat“: Was passierte mit dem Täter?
Tatsächlich stellte sich der Mord an Abraham Lincoln als Teil einer groß angelegten Verschwörung heraus. Eine Gruppe von Südstaaten-Anhängern hatte geplant, noch mehr Mitglieder der Regierung zu töten. Der aus Deutschland stammende Georg Atzerodt sollte Vizepräsident Andrew Johnson umbringen, hatte letztlich aber Bedenken und setzte sein Vorhaben nicht in die Tat um, während Mitverschwörer Lewis Thornton Powell auf Außenminister William Henry Seward angesetzt war und diesen schwer verletzte. Lincoln-Attentäter Booth selbst hatte den Sprung aus der Loge nicht unbeschadet überstanden, konnte aber dennoch flüchten.
Mit der Unterstützung seines Komplizen David Herold hatte sich der Attentäter trotz seiner Verletzung nach Virginia absetzen können. Doch die Treibjagd, die Kriegsminister Edwin Stanton mit Hilfe seiner Kavallerietruppen angestoßen hatte, führten nach ganzen zwölf Tagen schließlich zum Erfolg. Bei einem Schusswechsel auf einer abgeschiedenen Farm wurde der Attentäter am 26. April 1865 erschossen. Aber auch der Rest der verschwörerischen Gruppe kam nicht ungeschoren davon. In der wahren Geschichte zu „Nach dem Attentat“ wurden Powell, Atzerodt und Herold zum Tode verurteilt. Auch Booths Gastwirtin Mary Surratt wurde wegen Mitwisserschaft am 7. Juli 1865 im heutigen US-Militärstützpunkt Ford Lesley J. McNair in Washington gehängt.
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