Mit seiner Dramaserie wagt Orkun Ertener einen sozialkritischen Blick auf das Kleinstadtleben. Ob er das auch in „Neuland“ Staffel 2 tun wird?
Karen Holt (Franziska Hartmann) steht vor einer ganz speziellen Mission, als sie vorzeitig von einem Auslandseinsatz ins Städtchen Sünnfleth zurückkommt. Denn ihre Schwester Alexandra (Inga Birkenfeld) ist spurlos verschwunden und hat die beiden Kinder Lea (Lene Oderich) und Zoe (Aennie Lade) zurückgelassen. Nun soll sich Karen um die beiden Nichten kümmern, doch die Militärbedienstete ist selbst traumatisiert und tablettensüchtig. Als immer mehr Details über Alexandras mysteriöses Verschwinden ans Tageslicht kommen, zeigt die idyllische Kleinstadt ihr wahres Gesicht – und es kommt zu Gewaltausbrüchen und Eskalationen. Ob Showrunner Orkun Ertener auch in einer zweiten Staffel von „Neuland“ ein so schonungsloses Sittengemälde zeichnet?
Wer sich „Neuland“ anschauen möchte, findet die Serie kostenlos in der ZDF-Mediathek. Noch mehr Drama gibt es in unserem Video.
Ist mit „Neuland“ Staffel 2 noch zu rechnen?
Bereits mit der von 2007 bis 2010 ausgestrahlten Krimiserie „KDD – Kriminaldauerdienst“ hat Autor Orkun Ertener bewiesen, dass er nicht nur den Spannungsbogen gekonnt aufziehen kann, sondern auch ein feines Händchen für Charakterzeichnungen hat. Zudem gelingt es dem Filmschaffenden sehr gekonnt, dramatische Kriminalgeschichten mit gesellschaftskritischen Themen wie Rassismus und Chancenungleichheit zu verweben. Genauso drastisch und schonungslos geht Ertener in „Neuland“ vor, wenn er die Fassade der Kleinstadtidylle bröckeln lässt und seine Figuren in ihrem Verhalten gnadenlos seziert. Doch wie steht um die zweite Staffel der gekonnten Milieustudie? Da es sich bei „Neuland“ um eine abgeschlossene Miniserie handelt, ist mit Staffel 2 nicht mehr zu rechnen. Wer nach dem ersten Durchgang Erteners Erzählweise zu schätzen gelernt hat, sollte sich aber seine beiden Romane „Was bisher geschah (und was niemals geschehen darf)“ und „Lebt“ nicht entgehen lassen.
Noch mehr Drama findet ihr auf Netflix:
Alternativen zu „Neuland“ Staffel 2
Wer gerne noch eine zweite Staffel von „Neuland“ gesehen hätte, muss aber nicht enttäuscht sein. Denn die Streamingdienste bieten einige Serien mehr mit sozialkritischem Anspruch:
- „Show Me A Hero“: In den 80er-Jahren muss Nick Wasicsko (Oscar Isaac), Bürgermeister der US-Stadt Yonkers, per Gerichtsbeschluss Sozialwohnungen bauen. Doch das führt zu rassistischen Unruhen, da die weiße Mittelschicht auf die Barrikaden geht. Wie soll Nick nun handeln? Ihr findet die Serie nach einer wahren Begebenheit auf Amazon Prime Video als Kauf- und Leihstream und im WOW-Abo.
- „Cleverman“: Australien, irgendwann in der Zukunft: Für die sogenannten „Hairypeople“ geht es ums blanke Überleben. Mit kräftiger Statur und stark behaartem Körper werden sie als bedrohlich angesehen – und deswegen diskriminiert und in Ghettos abgeschoben. Doch mit dem jungen Koen West (Hunter Page-Lochard) kommt es zum Widerstand. Die dystopische Sci-Fi-Serie könnt ihr im Kaufstream auf Amazon Prime Video und dort auch per ARD Plus Channel sehen.
- „Phoenixsee“: Als das Arbeiterviertel des Dortmunder Stadtteils Hörde mit Bungalows für die Besserbetuchten bebaut wird, prallen zwei Welten aufeinander. Die Familien Neurath und Hansmann stehen im Mittelpunkt der gesellschaftskritischen Erzählung, müssen jedoch feststellen, dass sie teilweise gar nicht so unterschiedlich sind – und es für beide um die eigene Existenz geht. Ihr findet die Dramaserie im Kaufstream auf Apple TV+.
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