Nicht jede Adaption der Stephen-King-Geschichten ist in der Vergangenheit gelungen. Für diese erfolgreiche Verfilmung müssen sich Fans jedoch ranhalten, denn bald nimmt Amazon sie aus dem Programm.
Schon seit Jahrzehnten versteht es Stephen King, das Publikum mit seinen schauerlichen Geschichten in den Bann zu ziehen. Doch nicht alle Adaptionen funktionieren auf der großen Leinwand genauso gut wie im Buch. „Puls“ oder „Der dunkle Turm“ konnten weder Publikum noch Feuilleton überzeugen, doch hin und wieder schaffen es Filmschaffende, aus den Literaturvorlagen des Horror-Meisters wahre Perlen zu erschaffen. Mit „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ könnt ihr euch eine solche im Abo bei Amazon Prime Video anschauen – allerdings nur noch für ganz kurze Zeit! Ab Mittwoch Mitternacht, den 31. Januar 2023, nimmt Prime den Horrorklassiker aus dem Programm.
Danach ist der Horror-Klassiker zahlungspflichtig bei Amazon Prime Video – oder aber im Abo des Extra-Channels Paramount+ enthalten. Beim Mutterdienst Paramount+ sowie bei Joyn PLUS+ gibt es „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ weiterhin im Abo.
Auch „Carrie 2 – Die Rache“ und das Remake von 2013 sind nur noch für kurze Zeit im Abo von Amazon Prime Video zu sehen. Falls ihr schon neuen Horror-Stoff für die Zeit danach sucht, werdet ihr im Video fündig.
Worum geht es in „Carrie“?
Carrie (Sissy Spacek) wächst bei ihrer Mutter Piper (Margaret White) auf, die ihr eine strenggläubige Erziehung angedeihen lässt. Als das junge Mädchen ihre erste Periode bekommt, versteht sie die Welt nicht mehr. Doch statt in dieser prägenden Zeit aufgefangen zu werden, erntet sie von ihrer Schulklasse nur Spott und wird auch von den meisten Lehrkräften nicht unterstützt. Lediglich ihre Sport-Lehrerin Miss Collins (Betty Buckley) und ihre Mitschülerin Sue (Amy Irving) nehmen das überforderte Mädchen in Schutz. Doch Carries Peinigerinnen aus ihrer Klasse hegen einen perfiden Plan aus, wie sie die Außenseiterin bloßstellen können – ausgerechnet am Abend des Abschlussballs.
Darum ist „Carrie“ eine sehenswerte Stephen-King-Verfilmung
Dass diese Adaption von Stephen Kings gleichnamigem Roman geglückt ist, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist die grandiose Inszenierung von Kult-Regisseur Brian de Palma („Dressed to Kill“, „Scarface“). In drastischen Bildern und mit ausgeprägtem kinematografischen Verständnis setzt der Filmemacher immer wieder pointierte Schockeffekte, ohne die sozialkritische Botschaft der Buchvorlage zu vernachlässigen. Brian de Palma gelingt es fast schon spielend, die psychologische Geschichte um Mobbing, Erwachsenwerden und fundamentale Religiosität in derart passenden Metaphern zu präsentieren, nur um die dramatische Erzählung schließlich in eins der schockierendsten Finale der Filmgeschichte münden zu lassen. Der Horrorfilm hat zweifelsohne seine Spuren in der Popkultur hinterlassen, so wurde er etliche Male kopiert und referenziert, wie zum Beispiel in „Simpsons“, „Pulp Fiction“ oder „Scream“.
Diese Stephen-King-Verweise stecken in „Es“:
Es ist aber auch der talentierten Besetzung zu verdanken, dass diese Stephen-King-Verfilmung in dieser Form überzeugen kann. Sissy Spacek verkörpert das verwirrte und gehänselte Mädchen schon in den ersten Jahren ihrer Karriere derart authentisch, dass man mit der Figur nur mitleiden kann. Eine ebenso grandiose Leistung liefert aber auch Margaret White als Filmmutter ab, die ihrer Tochter religiös verblendet das schwierige Teenager-Leben noch schwerer macht. Die beiden Darstellerinnen wurden 1977 folgerichtig für den Oscar nominiert. Die prestigeträchtigen Goldjungen konnten die beiden Hollywoodstars zwar nicht einheimsen, Laurie durfte sich aber im gleichen Jahr über eine Golden-Globe-Nominierung freuen, während Spacek mit dem National Society of Film Critics Award geehrt wurde. Falls ihr also auf Horrorfilme steht, die erzählerisch, inszenatorisch und schauspielerisch überzeugen, dann solltet ihr die kurze Zeit nutzen, um euch von „Carrie“ ordentlich gruseln zu lassen.
Wie gut ihr den Horror-Meister kennt, beweist ihr im Quiz: