Wann ist Heimat noch Heimat? Diese Indie-Perle aus Deutschland erzählt vom Niedergang der Dorfkultur mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Filme mit Regionalbezug sind im Kino so eine Sache. Während bayerische Schmankerl wie „Wer früher stirbt, ist länger tot“ oder die „Eberhofer“-Krimis vorrangig im südlichen Bundesland funktionieren, sind Filme wie „Dorfpunks“ oder „Taxi“ eher in Norddeutschland erfolgreich. Die Romanverfilmung „Mittagsstunde“, die Regisseur Lars Jessen („Check Check“) nach einem Roman von Dörte Hansen inszenierte, schaffte es jedoch über Bundesländergrenzen hinweg zu begeistern. Statt sich auf regionalen Humor zu verlassen, zielt „Mittagsstunde“ mit einem universellen Thema auf die breite Zielgruppe: die Bedeutung von Heimat. Urkomisch und traurig zugleich blickt Jessen auf das leise Verschwinden der Dorfkultur, welche für viele Menschen einst ein warmes Zuhause war. Aber was passiert, wenn wir als Erwachsene zurückkehren und all diese Orte sind ausgestorben? Auf Paramount+ seht ihr ab Samstag, 24. Juni 2023, den preisgekrönten Film „Mittagsstunde“ im kostenfreien Stream. Für alle, die schon lange nicht mehr an ihre eigene Heimat gedacht haben!
Neugierig geworden? Im Trailer zum Film erhaltet ihr einen ersten Eindruck von der einfühlsamen Story.
„Mittagsstunde“: Darum geht es
Ingwer (Charly Hübner) kehrt in sein Dorf Brinkebüll in Nordfriesland zurück. Obwohl er nie vorhatte, seinen Lebensmittelpunkt in die alte Heimat zu verlagern, zwingen ihn familiäre Umstände zu diesem Schritt. Der Gesundheitszustand seiner Großmutter verschlechtert sich zunehmend und sein Großvater hängt mit Herz und Seele an der alten Dorfkneipe. Mit jedem weiteren Tag muss er erkennen, dass sich seine einstige Heimat verändert hat. Aber wann hat der Verfall eingesetzt? Wann hat sich diese einst lebendige und freundliche Gegend entschieden, den Anschluss an die Gegenwart aufzugeben? Für Jesse eine Offenbarung, die seine Erinnerungen an bessere Zeiten zurückholen.
„Mittagsstunde“: Komplexe Heimatgefühle
„Mittagsstunde“ fasst das Gefühl von Heimat und der Rückkehr an einen Ort, der anders ist als in unseren Erinnerungen, wunderbar zusammen. Auch die folgenden drei Filmtipps berühren und widmen sich mit Vorsicht der Rückkehr zu persönlichen Erinnerungen:
- „Manchester By The Sea“: Casey Affleck wird überraschend zum Pflegevater seines Neffen und muss zurück in seine Heimat an der Ostküste ziehen. Auf Amazon Prime Video seht ihr das einfühlsame Drama als Leih- und Kaufversion.
- „Alles ist erleuchtet“: Auf der Suche nach der Frau, die seinem Großvater im Zweiten Weltkrieg das Leben rettete, geht Elijah Wood auf eine amüsante Reise in die Vergangenheit. Amazon Prime Video bietet die Tragikomödie als Leih- und Kaufversion an.
- „Als das Meer verschwand“: Matthew Macfadyen kehrt als Kriegsfotograf in sein neuseeländisches Heimatdorf zurück und wird mit vergangenen Zeiten konfrontiert, die er bisher verdrängte. Auf Amazon Prime Video steht der Indie-Film als Leih- und Kaufversion zur Verfügung.
Wisst ihr, welche Filme im Jahr 2023 im Kino liefen? Beweist es im Quiz: