Ob „Schindlers Liste“ oder die „Harry Potter“-Reihe: Ralph Fiennes war Teil vieler erfolgreicher Filme. Hier unsere Tipps für die neun besten Filme mit dem britischen Charakterdarsteller.
Der gebürtige Brite erblickte am 22. Dezember 1962 als Ralph Nathaniel Twisleton-Wykeham-Fiennes das Licht der Welt und wurde als Teil einer weit verzweigten Adelsfamilie geboren. Als Sohn kreativ tätiger Eltern – sein Vater ist Illustrator und Fotograf, seine Mutter Schriftstellerin – wurde sein künstlerisches Talent zeitig entdeckt und gefördert. Unter seinen sechs Geschwistern (inklusive eines Pflegebruders) ist er nicht der einzige, der beruflich in der Filmbranche unterwegs ist: Seine Schwestern Martha und Sophie sind Regisseurinnen, sein jüngerer Bruder Joseph Fiennes spielte wie er zunächst bei der Royal Shakespeare Company, um dann als Filmschauspieler Karriere zu machen.
Mit der Rolle des Amon Göth in „Schindlers Liste“ wurde Ralph Fiennes 1994 das erste Mal für einen Oscar nominiert, erneut 1996 für "Der englische Patient". Bisher kann er 41 Preise zählen. Dazu gehören ein BAFTA Award (1994), ein Tony Award (1995) und der Europäische Filmpreis (2000). Mit „Coriolanus“ im Jahr 2011 konnte er außerdem noch sein Debüt als Regisseur feiern. Wir stellen euch nun 9 Filme vor, in denen Ralph Fiennes sein schauspielerisches Talent bewies und die ihr unbedingt gesehen haben müsst.
„Schindlers Liste“
Unter der Regie von Steven Spielberg entstand 1993 „Schindlers Liste“, der nicht nur Ralph Fiennes in der Rolle des Nazi-Offiziers Amon Göth eine Oskar-Nominierung einbrachte: Von den zwölf Nominierungen erhielt der Film sieben Preise. Für Fiennes war es der berufliche Durchbruch. Er wurde international bekannt und trug dazu bei, dass „Schindlers Liste“ ein Medienereignis wurde. Der Film über den Unternehmer Oskar Schindler (Liam Neeson), der mit Hilfe seines Buchhalters Ithzak Stern (Sir Ben Kingsley) versucht, möglichst viele Jüdinnen und Juden vor dem Tod zu bewahren, wurde heiß diskutiert. Fiennes porträtiert Amon Göth als das personifizierte Böse und stellt ihn in all seiner Grausamkeit und Unmenschlichkeit dar, die dennoch von Momenten durchbrochen ist, in denen er Unsicherheit und Schwäche zeigt.
„Schindlers Liste“ kann auf Amazon Prime und Netflix im Abo gesehen werden.
„Quiz Show“
Ralph Fiennes spielt in „Quiz Show“ aus dem Jahr 1994 einen jungen, intelligenten und charismatischen Literaturprofessor. Er wird Teilnehmer einer Quiz Show, die von den Machern sabotiert wird, indem Fragen und dazugehörige Antworten vorgegeben werden. Charles Van Doren, so der Name Fiennes Charakters, muss sich mit Fragen der Moral auseinandersetzen, als ein Gerichtsverfahren beginnt. Nicht zuletzt fürchtet er den Verlust seines Berufes und eine Schädigung des Rufs seiner Familie, die für ihren Intellekt viel Anerkennung erhält. Ralph Fiennes spielt sanft und subtil und beeindruckt durch seine Mimik, die den inneren Kampf Charles bestens zum Ausdruck bringt. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten.
„Quiz Show“ ist auf Disney+ im Abo verfügbar und kann auf Amazon Prime geliehen und gekauft werden.
„Der englische Patient“
Der ungarische Graf László Almásy, gespielt von Ralph Fiennes, befand sich kurz vor dem zweiten Weltkrieg auf einer Expedition in Ägypten. Nach einigen turbulenten Ereignissen wird er jedoch schließlich von deutschen Soldaten verwundet. Fiennes stellt den schwer verletzten Mann dar, der mehr als nur seine Erinnerungen verloren hat. Seine Darstellung des charismatischen Grafen, der gezeichnet ist vom Trauma des Kriegs, macht den Film sehenswert. „Der englische Patient“ basiert auf dem gleichnamigen Roman Michael Ondaatjes und wurde 1996 veröffentlicht. Ein Jahr später wurde er für zwölf Oscars nominiert (er erhielt schließlich neun davon), darunter eine Nominierung für Ralph Fiennes als bester Hauptdarsteller.
„Der englische Patient“ steht auf Amazon Prime zum Leihen und Kaufen zur Verfügung.
„Der ewige Gärtner“
Der britisch-deutsche Thriller aus dem Jahr 2005 beruht auf dem gleichnamigen Roman John le Carrés und wurde für vier Oscars nominiert. Er erzählt die Geschichte des in Kenia tätigen Diplomaten Justin Quayle. Ralph Fiennes schlüpft in Rolle dieses Mannes, der sich in die aktivistische Tessa Abbot (Rachel Weisz) verliebt. Nach ihrem Tod führt er verzweifelt ihre Arbeit fort und verstrickt sich tief in politische Machenschaften und Verschwörungen, die sein Leben in Gefahr bringen. Die Handlung wechselt zwischen Romanze und Polit-Thriller. Diese Gegensätze werden auch durch Fiennes Darstellung des emotionalen Zustands des Protagonisten verstärkt: Zwischen seiner typischen ruhigen Zurückhaltung und sinnlicher Verliebtheit zu rasender Verzweiflung.
„Der ewige Gärtner“ steht auf Amazon Prime zum Ausleihen zur Verfügung.
„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ – Teil 2
Die Rolle des Antagonisten der Harry-Potter-Reihe ist sicherlich eine der bekanntesten Ralph Fiennes. Kaum ein anderer Schauspieler hätte wohl besser die Rolle Voldemorts ausfüllen können – eiskalt, wahnsinnig, überheblich und hasserfüllt. So zeigt auch Fiennes im Finale der beliebten Reihe, veröffentlicht 2011, sein Können in der Verkörperung dieses unvergesslichen Bösewichts. Im letzten großen Duell zwischen Voldemort und Harry Potter (Daniel Radcliffe) wird noch einmal deutlich, wie sehr er die Figur vor allem auch durch seine Körpersprache beeinflusst hat.
„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ ist auf Amazon Prime im Abo verfügbar.
„The Grand Budapest Hotel“
„The Grand Budapest Hotel“ ist aus vielen Gründen sehenswert, allen voran sicherlich für seine wunderschöne visuelle Umsetzung. Ein weiterer Grund ist definitiv Ralph Fiennes als Protagonist Gustave H.: Er spielt den legendären Concierge des Grand Budapest Hotels. Der eigensinnige Hotelangestellte nimmt den jungen Hotelpagen Zéro Moustafa (Tony Revolori) als seinen Protegé an. Später wird er des Mordes verdächtigt, als seine Geliebte, die vermögende 84-jährige Madame D. (Tilda Swinton), stirbt und ihm ein wertvolles Gemälde hinterlässt. Skurril ist gewiss der ganze Film und skurril ist auch die Figur des Gustave H., dessen anspruchsvoller Charakter durch Fiennes bestens porträtiert wird. Der Film feierte 2014 Premiere bei den 64. Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Er war für neun Kategorien bei den Oscarverleihungen 2015 nominiert und gewann davon vier.
„The Grand Budapest Hotel“ könnt ihr auf Netflix oder Disney+ im Abo ansehen und auf Amazon Prime leihen oder kaufen.
Mehr über die Figur des Gustave H. könnt ihr von Ralph Fiennes direkt erfahren. Im Interview spricht er über die Eigenheiten, des von ihm verkörperten Charakters.
„A Bigger Splash“
Ralph Fiennes ist bekannt für seine Zurückhaltung, sei es auf eine ruhige, sanfte, fast distanzierte Art oder bedrohlich wirkend. Nicht so in „A Bigger Splash“ aus dem Jahr 2015: Er spielt Harry, den ehemaligen Geliebten und Ex-Manager des Rockstars Marianne Lane (Tilda Swinton), die sich nach einer Stimmbandoperation mit ihrem neuen Geliebten Paul (Matthias Schoenaerts) auf einer italienischen Insel erholt. Harry lädt sich gemeinsam mit seiner erwachsenen Tochter Penelope (Dakota Johnson) selbst dazu ein und so entwickelt sich ein mitreißender Erotik-Thriller. Ralph Fiennes ist ungewohnt laut und energetisch, was ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
„A Bigger Splash“ kann auf Amazon Prime im Arthouse+ Channel angesehen oder geliehen beziehungsweise gekauft werden.
„Brügge sehen ... und sterben?“
Die beiden Profikiller Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) werden von ihrem Auftraggeber Harry (Ralph Fiennes) in die belgische Stadt Brügge geschickt, um dort angeblich für einige Zeit unterzutauchen. Für Ray soll es eigentlich das Ende seiner Karriere sein, doch das klappt nicht so wie geplant und Harry muss schließlich selbst nach Brügge, um ihn zu ermorden. Fiennes lässt Harry oftmals fast unschuldig wirken, durch gelegentliche Wutanfälle und einige Konfrontationen zeigt sich jedoch sein wahrer Kern: Mit diesem Charakter ist nicht zu Spaßen und seine Mimik und irrsinnige Dialoge mit Ray und Ken sind überaus unterhaltsam. Zwar tritt er erst ab der zweiten Hälfte des Films direkt in Erscheinung, doch damit kommt die Handlung erst richtig in Fahrt und Fiennes gesamte Performance ist hier definitiv ein Highlight.
„Brügge sehen ... und sterben?“ ist auf Amazon Prime und Netflix im Abo verfügbar.
„Keine Zeit zu sterben“
Im September 2021 konnte der 25. Film der James-Bond-Reihe seine Premiere feiern. Für Ralph Fiennes ist es der dritte Teil, in dem er M, den Leiter des Geheimdienstes MI6, spielt. Seit „Skyfall“ aus dem Jahr 2012 ist er in dieser Rolle zu sehen und ersetzte damit Judi Dench. Mit seiner trockenen, ruhigen Charakterisierung und erfrischend vielen actionreichen Szenen für die Figur M spielte er sich schnell in die Herzen der Fans. So wird „Keine Zeit zu sterben“ sicherlich nicht der letzte James-Bond-Film mit ihm gewesen sein. Für Daniel Craig ist es jedoch der letzte Film in der Rolle des berühmten Agenten.
„Keine Zeit zu sterben“ steht bei Amazon Prime zum Kauf zur Verfügung.
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