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Richard Gere: Darum wurde der „Pretty Women“-Star 20 Jahre von den Oscars verbannt

Richard Gere: Darum wurde der „Pretty Women“-Star 20 Jahre von den Oscars verbannt
© IMAGO / Avalon.red

Richard Gere zählt zu den erfolgreichsten Hollywood-Schauspielern der vergangenen Jahrzehnte. Doch ein politisches Statement hatte für den Star Konsequenzen.

Als Richard Gere bei der Oscar-Verleihung 1993 die Bühne betrat, hatte er sich längst mit Filmen wie „Ein Mann für gewisse Stunden“ und „Pretty Woman“ einen Namen gemacht. Eigentlich war Gere an diesem Abend als Laudator geladen, der den Goldjungen in der Kategorie „Best Art Direction“ vergeben sollte. Doch der Schauspieler nutzte die Gunst der Stunde, um ein politisches Statement abzugeben und damit live weltweit ein großes Publikum zu erreichen. Mit seiner Aktion nahm Gere langfristige Konsequenzen in Kauf, die sowohl die Oscars als auch spätere Rollenangebote betrafen.

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Richard Gere ist nicht der einzige Darsteller, der aus Überzeugung auf manchen beruflichen Erfolg in Hollywood verzichtete. In unserem Video zeigen wir dir andere Beispiele für Schauspieler*innen, die große Rollen ausschlugen.

Stars, die berühmte Rollen abgelehnt haben Abonniere uns
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Oscars 1993: Mit dieser Rede sorgte Richard Gere für Aufsehen

Doch was genau passierte am Abend der 65. Oscar-Verleihung? Bevor Richard Gere die Nominierten in der Kategorie „Best Art Direction“ benannte, richtete er einen direkten Appell an das chinesische Staatsoberhaupt Deng Xiaoping. In der Hoffnung, dass dieser gerade mit seinen Kindern und Enkelkindern vor dem Fernseher sitzen und zusehen würde, kritisierte Gere die chinesische Politik für ihre Menschenrechtsverletzungen. An das Publikum im Saal gewandt, bat er die Menge, „Liebe und Wahrheit und eine Art von Vernunft an Deng Xiaoping in Peking [zu] senden, damit er seine Truppen abzieht und die Chinesen aus Tibet abzieht und diesen Menschen erlaubt, wieder als freies, unabhängiges Volk zu leben.“

Nach Richard Geres Rede: So reagierte man bei den Oscars

Auch wenn seine Worte im Saal auf Applaus stießen, machte sich Richard Gere an diesem Abend nicht nur Freunde. Der Produzent der Academy Awards, Gil Cates, ärgerte sich sehr über die unerwartet politische Laudatio des Hollywood-Stars. In der „LA Times“ äußerte Cates kurz nach der Verleihung: 

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„Dass jemand, den ich zur Verleihung eines Preises einlade, diese Zeit nutzt, um eine persönliche politische Überzeugung zu äußern, halte ich nicht nur für unerhört, sondern auch für geschmacklos und unehrlich.“
– via LA Times

Und der Produzent ließ seinen Worten Taten folgen: Gere wurde daraufhin nicht mehr zu den Academy Awards eingeladen und erschien dort erst wieder im Jahr 2013, also zwanzig Jahre nach seinem politischen Auftritt. Man munkelt, dass Gere zudem eine Oscar-Nominierung für seine Darstellung im Filmklassiker „Chicago“ (2002) verwehrt geblieben sei.

Richard Gere in Hollywood: Diese Konsequenzen hatte China-Kritik

Doch Richard Gere bekam für sein politisches Statement im Laufe seiner Karriere noch weitere Konsequenzen zu spüren. Im Jahr 2017 verriet er dem „Hollywood Reporter“, dass ihn seine China-Kritik als Aushängeschild für so manche Filmproduktion unattraktiv gemacht habe: „Kürzlich hatte ich einen Vorfall, bei dem jemand sagte, er könne einen Film nicht mit mir finanzieren, weil er die Chinesen verärgern würde.“

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Aus Angst, beim chinesischen Filmpublikum auf Ablehnung zu stoßen und finanzielle Einbußen zu erleben, entschieden sich einige Hollywood-Produzenten gegen eine Zusammenarbeit mit Gere. Dieser zeigte sich in dem Interview von 2017 jedoch unbeeindruckt und ließ verlauten, dass er als Schauspieler wunschlos glücklich sei, „kleine, interessante, charakterorientierte und erzählerische Geschichten“ in Independent-Filmen zum Leben zu erwecken.

Auch wenn Richard Gere im späteren Verlauf seiner Karriere vornehmlich für kleinere Produktionen drehte, bleiben seine Hollywood-Erfolge unvergessen. Noch immer zählt „Pretty Woman“ mit ihm und Julia Roberts in den Hauptrollen zu den schönsten Liebesfilmen aller Zeiten.

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