Mit „Shōgun“ hat Disney die wahre Geschichte von den legendären Samurai neu aufleben lassen. Wir verraten euch die Hintergründe zur Serie.
Japan um 1600: Als sich die Feinde von Lord Yoshii Toranaga (Hiroyuki Sanada) gegen ihn verbünden, beginnt für den Herrscher ein Kampf ums Überleben. Mit der Ankunft des englischen Lotsen John Blackthorne (Cosmo Jarvis) könnte sich das Blatt aber wenden, da dieser Geheimnisse kennt, die Toranaga helfen könnten. In der angespannten politischen Lage stehen die Zeichen auf Krieg, doch Blackthornes Wissen könnte das Geschehen maßgeblich beeinflussen. Welche wahre Geschichte steckt hinter „Shōgun“?
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Die wahre Geschichte zu „Shōgun“
Wer die japanische Geschichte kennt, wird auch um die Tragweite des Jahres 1600 wissen. Knapp anderthalb Jahre tobte auf den größten Inseln des Landes ein blutiger Bürgerkrieg, in dem die Feudalherren um die Macht kämpften. Aber auch die legendären Samurai sind in der japanischen Historie fest verankert. Wie schon die Adaption aus den 80ern beruft sich „Shōgun“ allerdings auf James Clavells gleichnamiges Buch. Der historische Roman erzählt vom britischen Navigator John Blackthorne, der in Japan Schiffbruch erleidet und auf den Feudalherrn Toranaga trifft, der dem herrschenden Shogun unterstellt ist. Schließlich wird der gestrandete Engländer zur wichtigen Figur in dem anhaltenden Konflikt. Die Story von „Shōgun“ mag zwar keine wahre Geschichte sein, porträtiert aber reale Persönlichkeiten.
Laut Independent stand für John Blackthorne ein Engländer namens William Adams Pate, der 1564 in Kent geboren wurde. Zwölf Jahre lang erlernte Adams die Kunst des Schiffbaus, beschäftigte sich mit Navigation und Astronomie, bevor er sich mit 24 der Royal Navy anschloss. Ein Jahrzehnt später begab sich der talentierte Seemann auf eine Mission, die das heutige Indonesien zum Ziel hatte. Doch auf der Reise durch die Magellanstraße sah sich die Crew mit Krankheit und schlechtem Wetter konfrontiert, erreichte 1600 aber die japanische Insel Kyūshū. Adams schrieb damals Geschichte, war das Schiff doch das erste überhaupt, das in dem Land vor Anker ging. Schließlich traf er in Osaka auf den mächtigen Fürsten Tokugawa Ieyasu – an den die Figur von Lord Yoshii Toranaga angelehnt ist.
Auf echten Begebenheiten basieren auch diese Filme:
„Shōgun“: Die wahre Geschichte der Samurai
Wie faszinierend die wahre Geschichte der tapferen Samurai ist, zeigt mit „Shōgun“ nicht nur die aktuelle Adaption von James Clavells packendem Historien-Roman. Auch Regie-Legende Martin Scorsese hat sich in „Silence“ eingehend mit der japanischen Geschichte befasst, spielt sein Abenteuer-Drama doch in derselben Epoche. Als Samurai wurden im damaligen Japan die Angehörigen des Kriegerstandes bezeichnet, die für das Land in den Kampf zogen. In der Heian-Zeit von 794 bis 1192 betitelte man die Männer als Saburai, was Diener oder Begleiter bedeutete. Erst im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert wandelte sich der Begriff zu Samurai, der heute vor allem auf den Krieger-Adel angewandt wird.
Charakteristisch für die Samurai waren die beiden Schwerter, die als Hauptbewaffnung der Krieger dienten. Das japanische Langschwert Katana gehörte ebenso zur Standard-Ausrüstung wie das Wakizashi mit seiner kürzeren Klinge. Im Gegensatz zu den europäischen Pendants zeichneten sich die Säbel der Samurai durch ihre gebogenen Klingen aus, mit den tödlich tiefe Schnittwunden verursacht und gleich ganze Gliedmaßen abgetrennt werden konnten. Dazu gesellte sich mit dem Dai-kyū ein mächtiger Langbogen, der nicht nur eine enorme Reichweite erzielen, sondern auch eine massive Durchschlagskraft vorweisen konnte. Die Geschichte hinter „Shōgun“ mag zwar nicht in Gänze auf wahren Begebenheiten beruhen, die japanische Historie mitsamt dem martialischen Arsenal der Samurai fängt die Disney-Serie aber allemal gekonnt ein.
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