Bei dem Film „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“ liegt ein großer Justizirrtum vor. Doch beruht die Handlung auf einer wahren Geschichte?
Der belgisch-französische Film „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“ handelt von einem großen Justizskandal, der sich 2001 in Frankreich ereignete und Jahre später noch nicht angeschlossen ist. In diesem Fall wird ein Familienvater einer Straftat beschuldigt, die er vehement bestreitet und am Ende nachweislich nicht begangen hat. Doch wie verhält man sich, wenn man lange Zeit unschuldig im Gefängnis sitzt? Seit einiger Zeit ist dieses Drama aus dem Jahr 2011, das mehrfach nominiert und ausgezeichnet wurde, auf Prime Video im freevee-Channel zu sehen. In diesem Artikel erfahrt ihr, ob der Film auf einer wahren Begebenheit beruht.
Mehr Tipps für Filme nach wahrer Begebenheit findet ihr im Video. Wenn ihr wissen wollt, ob „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“ auf wahren Ereignissen beruht, dann lest weiter
Was passiert im Film „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“?
+++Achtung: Es folgen Spoiler zum Film „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“!+++
Der Familienvater von drei Kindern, Alain Marécaux (Philippe Torreton), wird eines Nachts ebenso wie seine Frau Edith von der Polizei verhaftet und anschließend wegen des Missbrauchs von Kindern angeklagt. Neben den beiden werden auch noch weitere Menschen wegen ebendieses Vorwurfs verhaftet. Alle sollen einem Pädophilenring angehören. Trotz des Mangels an Beweisen wird die Untersuchungshaft weiter verlängert, weswegen die Kinder der Marécauxs in Pflegefamilien gegeben werden. Weitere Zeit verstreicht und Alain verliert seine Arbeit als Gerichtsvollzieher. Nachdem auch noch der Verlust seiner Frau droht, die inzwischen auf Bewährung entlassen wurde, sieht Alain keinen anderen Ausweg und versucht sich mehrmals erfolglos an einem Selbstmord. Obwohl die Ankläger eines Tages gestehen, alles frei erfunden zu haben und selbst für die Vergewaltigung von deren eigenen Kindern verantwortlich zu sein, werden einige der unschuldig im Gefängnis Sitzenden dennoch zu Haftstrafen verurteilt. Erst Ende 2005, also gute vier Jahre nach der Verhaftung, wird Alain Marécaux und weitere Unschuldige aus der Haft entlassen.
Schaut euch die Bilderstrecke an und erfahrt, welche Fälle das Aktenzeichen ungelöst tragen:
Beruht der Film „Haftbefehl“ auf einer wahren Geschichte?
Ob ihr es glaubt oder nicht, aber bei dem Drama „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“ handelt es sich um einen wahren Fall, der sich rund um das Jahr 2001 wirklich ereignet hat. Der Fall ist als Outreau-Affäre bekannt und gilt bis dato als einer der größten Justizirrtümer in der Geschichte Frankreichs. Sogar der damalige Präsident Jacques Chirac hat sich bei den Opfern für diesen Irrtum entschuldigt. Der Film basiert lose auf der Autobiografie von Alain Matrecaux (Chronique de mon erreur judiciaire), einem der Opfer, der fälschlicherweise für den Missbrauch von Kindern verurteilt werden sollte. Neben Matrecaux saßen weitere 13 weitere Männer und Frauen bei der Outreau-Affäre im Gefängnis, die später nachweislich unschuldig waren. Damit können wir an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es sich bei dem Film „Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten“ um eine wahre und vor allem tragische Geschichte handelt, die absolut sehenswert ist.
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