Neben großen Hollywood-Filmen werden jedes Jahr auch kleinere Filme produziert, die nicht jeder kennt. Wir stellen euch die zehn besten Arthouse-Filme vor.
Die meisten Leute kennen die größten Filme, die jedes Jahr veröffentlicht werden. Sei es die neuste Comicverfilmung von Marvel, die Live-Action-Verfilmungen eines Zeichentrickklassikers oder die Sequels erfolgreicher Reihen. Auch wenn viele dieser Filme mit Sicherheit ihre Berechtigung haben und die Zuschauer*innen unterhalten, so gibt es doch jedes Jahr immer wieder eine Handvoll kleinerer Filme, die weniger Beachtung finden – auch weil sie von unbekannteren Studios produziert werden. Daher zeigen wir euch hier zehn dieser großartigen Arthouse-Filme.
„Der Leuchtturm“
In dem Horrorfilm „Der Leuchtturm“ von Robert Eggers geht es um die beiden Leuchtturmwärter Thomas Wake (Willem Dafoe) und Ephraim Winslow (Robert Pattinson). Beide arbeiten Ende des 19. Jahrhunderts für vier Wochen als Leuchtturmwärter auf einer kleinen, felsigen Insel. Als ein Sturm das Verlassen der Insel nach den vier Wochen unmöglich macht, sitzen die beiden gemeinsam auf dem Eiland fest. Es dauert nicht lange, bis es zu Konflikten zwischen den Männern kommt. Dieser Mystery-Horrorfilm, welcher voll von mythologischen Elementen ist, erzeugt dabei eine beklemmende Atmosphäre. Neben einer großartigen und zurecht oscarnominierten Kamera, welche Schwarz-Weiß Bilder wie Gemälde einfängt, brillieren Willem Dafoe und Robert Pattinson in den Rollen der beiden Leuchtturmwärter.
„The Killing of a Sacred Deer“
Steven Murphy (Colin Farrell) ist ein erfolgreicher Herzchirurg mit einer Frau (Nicole Kidman) und zwei Kindern (Raffey Cassidy und Sunny Suljic). Er scheint ein harmonisches Leben zu führen. Doch da gibt es noch den Sohn eines verstorbenen Patienten von Steven, namens Martin (Barry Keoghan). Der Junge trifft sich regelmäßig mit Martin und hat fast eine väterliche Beziehung zu ihm. Als eines Tages Stevens Sohn nicht mehr laufen kann und Martin etwas damit zutun zu haben scheint, muss sich Steven seiner Vergangenheit stellen. „The Killing of a Sacred Deer“ ist ein packender Film, der eine spannende Geschichte voll mythologischer Elemente erzählt. Dazu kommen noch die tollen Leistungen der Schauspieler*innen und die großartige Inszenierung von Regisseur Yorgos Lanthimos.
„Porträt einer jungen Frau in Flammen“
Die junge Malerin Marianne (Noémie Merlant) reist im Frankreich des 18. Jahrhunderts auf eine Insel, um dort das Hochzeitsporträt von einer jungen Frau namens Heloise (Adèle Haenel) ohne ihr Wissen zu malen. Sie beobachtet die Frau am Tage, um nachts das Porträt zu malen. Dabei kommen sich die beiden immer näher und fangen an, Gefühle für einander zu entwickeln. Die französische Regisseurin Céline Sciamma schafft es in „Porträt einer jungen Frau in Flammen“, mit einer ruhigen Art eine besondere Atmosphäre mit tollen Bildern zu erschaffen. Sie verzichtet dabei auf Filmmusik, um den Fokus auf die Geschichte der beiden Frauen zu lenken.
„Die Jagd“
Der geschiedene Kindergärtner Lucas (Mads Mikkelsen) lebt ein recht einsames Leben. Seit der Scheidung kämpft er mit seiner Frau um das Sorgerecht für seinen Sohn. Als dann auch noch die junge Klara (Annika Wedderkopp), ein Mädchen aus dem Kindergarten, Lucas mit heftigen Anschuldigungen konfrontiert, droht sein ganzes Leben aus den Fugen zu geraten. Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg liefert mit „Die Jagd“ ein eindrucksvolles und bewegendes Werk über Lügen und ihre Macht ab. Gepaart mit einer großartigen Schauspielleistung von Mads Mikkelsen war dieser Film 2013 absolut zurecht für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.
„The Square“
Christian (Claes Bang) arbeitet als Kurator an einem bekannten Museum in Stockholm. In seiner nächsten großen Kunstinstallation mit dem Namen „The Square“ geht es um Menschlichkeit und andere Tugenden, welche Christian selbst oftmals vermissen lässt. Der schwedische Regisseur Ruben Östlund räumte mit „The Square“ die Goldene Palme in Cannes für den besten Film ab. Außerdem war der Film für den Auslandsoscar nominiert. Die bitterböse Satire nimmt nicht nur die Kunstszene, sondern gleich die ganze Gesellschaft aufs Korn und hält auch Zuschauer*innen den Spiegel vor.
„Call Me by Your Name“
Norditalien der 80er-Jahre: Der siebzehnjährige Elio (Timothée Chalament) besucht die Villa seiner Familie, um dort seine Ferien zu verbringen. Dort trifft er den 24-jährigen, amerikanischen Studenten Oliver (Armie Hammer). Schnell beginnen die beiden Freunde zu werden. Doch innerhalb der sechswöchigen Ferien entwickelt sich aus der Freundschaft noch etwas Tieferes. In einem wunderschönen Setting inszeniert Regisseur Luca Guadagnino mit „Call Me by Your Name“ eine berührende Geschichte über die erste Liebe. Der Film ebnete Timothée Chalament den Weg zum Weltstar und brachte ihm zudem eine Oscarnominierung ein. Insgesamt war der Film viermal nominiert und konnte für das beste adaptierte Drehbuch den Goldjungen gewinnen.
„Manchester by the Sea“
Lee Chandler (Casey Affleck), ein einsamer Hausmeister in Boston, wird eines Tages zurück in seine Heimatstadt gerufen. Er erfährt, dass sein Bruder (Kyle Chandler) gestorben ist und er nun die Vormundschaft für seinen Neffen Patrick (Lucas Hedges) übernehmen soll. Neben dieser neuen Aufgabe, mit der Lee sich sehr schwertut, muss er noch seine tragische Vergangenheit verarbeiten. Regisseur und Drehbuchautor Kenneth Lonergan schafft es mit „Manchester by the Sea“, das Publikum zu Tränen zu rühren. Casey Affleck liefert daneben noch eine großartige Performance ab, für welche er auch als bester Hauptdarsteller mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
- „Manchester by the Sea“ gibt es auf Amazon Prime zu streamen und bei iTunes zum Kaufen und Leihen.
„Moonlight“
„Moonlight“ begleitet den Jungen Chiron (Aley Hibbert/Ashton Sanders/Trevante Rhodes) im Kindesalter, Teenageralter und als junger Erwachsener. Dabei geht es um sein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter (Naomie Harris), seiner Freundschaft zum Drogendealer Juan (Mahershala Ali) und seine homosexuelle Beziehung zu einem Mitschüler. Das ergreifende Drama von Regisseur und Drehbuchautor Barry Jenkins erzählt eine sehr berührende und menschliche Geschichte. Gepaart mit einer großartigen Kamera und toller Musik, konnte „Moonlight“ drei Oscars gewinnen. Darunter für Mahershala Ali als bester Nebendarsteller und als bester Film.
- „Moonlight“ gibt es auf Netflix zu streamen und bei Amazon zum Kaufen und Leihen.
„Her“
Der einsame Theodore (Joaquin Phoenix), der seine Zeit abseits von seiner Arbeit als Briefautor hauptsächlich mit Videospielen verbringt, kauft sich das System OS1, eine künstliche Intelligenz, die das Leben vereinfachen soll. Schnell fängt Theodore an, sich in die Stimme von OS1 namens Samantha (Scarlett Johansson) zu verlieben. Das führt einerseits zu großer Freude, aber auch zu einigen Problemen. Regisseur Spike Jonze schafft mit „Her“ eine Mischung aus interessantem Science-Fiction-Film und einem ruhigen, sehr menschlichen Drama. Für seine Schauspielleistung wurde Joaquin Phoenix als bester Hauptdarsteller bei den Oscars nominiert; ging jedoch leer aus. Den Goldjungen für das beste Originaldrehbuch konnte der Film aber gewinnen.
„Parasite“
„Parasite“ ist der erste fremdsprachige Film, der bei den Oscars den Preis als bester Film gewinnen konnte. Drei weitere Trophäen konnte der koreanische Film von Regisseur Bong Joon-ho auch noch abräumen. Bei seiner Weltpremiere in Cannes wurde der „Parasite“ außerdem mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. In dem Film geht es um die arme Familie Kim, die sich nach und nach in das Haus der reichen Familie Park einschleust. Dabei machen sie eine schockierende Entdeckung.
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