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Uwe Boll: Filme des deutschen Ausnahme-Regisseurs

Uwe Boll: Filme des deutschen Ausnahme-Regisseurs
© imago / Mauersberger

Von vielen belächelt und von einigen gefeiert, dreht Uwe Boll Filme, die immer wieder polarisieren. Hier bekommt ihr einen kleinen Überblick über sein Schaffen.

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Dass Uwe Boll Filme produziert, die vor allem von der Journaille gerne mal zerrissen werden, sollte jedem Filmfan bekannt sein. Der Regisseur und Produzent hat das B-Movie-Genre wie kein anderer deutscher Filmemacher verinnerlicht, was Deutschlandfunk Kultur zur Frage veranlasste, ob der gebürtige Wermelskirchener gar „der schlechteste Regisseur der Welt“ sei. Mit zehn Videospielverfilmungen ist Boll außerdem Rekordhalter in der Adaption von Gaming-Vorlagen – woraufhin der Computerspiele-Tester Robert Harvey im Jahr 2008 die Petition „Stop Dr. Uwe Boll“ ins Leben rief. Von den kritischen Stimmen hat sich Boll allerdings nie beirren lassen. Einen Ausschnitt seiner Filmografie verschafft euch unsere kleine Liste.

„German Fried Movie“ (1991)

Im Reality-TV sind im Jahr 2004 die absurdesten Sachen zu sehen.
Im Reality-TV sind im Jahr 2004 die absurdesten Sachen zu sehen. (© ZYX / Boll KG / BOLU)
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2004 ist das Jahr der krassen Reality-TV-Shows. Die Geiselgangster von Gladbeck gehen fürs Fernsehen erneut auf Tour, während die Kandidatin aus der Datingshow „Herzschuss“ auf krude Art und Weise ihren Mann auswählt. Ist die Fernsehlandschaft komplett verkommen? Mit seiner Mediensatire wirft Uwe Boll einen so sozialkritischen wie absurden Blick auf den Reality-TV-Hype der beginnenden 90er-Jahre.

„BloodRayne“ (2005)

Bloodrayne - Trailer

Als Mensch-Vampir-Mischling wird die junge Rayne (Kristanna Loken) in einer Welt voller Blutsauger von einer Zirkustruppe festgehalten und als Attraktion zur Schau gestellt. Als ihr aber die Flucht gelingt, begibt sie sich auf eine gefährliche Reise. Sie will sich an ihrem Vater und Vampir-Anführer Kagan (Ben Kingsley) rächen, der damals ihre Mutter vergewaltigt hat. Bolls Videospielverfilmung wurde sechsfach für die Goldene Himbeere nominiert.

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„Alone in the Dark“ (2005)

Edward Carnby (Christian Slater) hat ein Monster in die USA importiert.
Edward Carnby (Christian Slater) hat ein Monster in die USA importiert. (© IMAGO / Avalon.red)

Privatdetektiv Edward Carnby (Christian Slater) bereist den ganzen Globus – auf der Suche nach paranormalen Phänomenen. Auf einer mysteriösen Insel stößt er auf die Überreste der Hochkultur Abkani. Als Carnby ein Artefakt in die USA zu seiner Ex-Freundin und Museums-Kuratorin Aline Cedrac (Tara Reid) überführt, erscheint ein Monster auf der Bildfläche. Die Computerspielverfilmung orientiert sich am vierten Teil der Reihe und war finanziell so erfolgreich, dass ein zweiter Teil produziert werden konnte.

„Postal“ (2007)

Dude (Zack Ward) greift zur Waffe.
Dude (Zack Ward) greift zur Waffe. (© Splendid)
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Um über die Runden zu kommen, planen der arbeitslose Dude (Zack Ward) und dessen Onkel Dave (Dave Foley) einen Coup. Sie wollen die beliebten Krotchy-Puppen klauen, die im Wert massiv gestiegen sind. Doch eine afghanische Taliban-Gruppe möchte ebenfalls in den Besitz kommen, da in dem Spielzeug das Vogelgrippe-Virus nach Amerika geschmuggelt wird. In seiner Videospiel-Adaption nimmt Boll auf radikale Weise politische Extremisten auf die Schippe.

„Rampage – Rache ist unbarmherzig“ (2009)

Bill Williamson (Brendan Fletcher) läuft in seinem Kampfanzug Amok.
Bill Williamson (Brendan Fletcher) läuft in seinem Kampfanzug Amok. (© Splendid Film / WVG Medien)

Durch Themen wie Klimawandel und Welthunger hat Bill Williamson (Brendan Fletcher) seinen Glauben an die Menschheit verloren – und ist zum Misanthrop geworden. Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, entwickelt er eine kugelsichere Kampfrüstung, geht auf Menschenjagd und zerlegt eine ganze Kleinstadt. Im Auftakt zur „Rampage“-Trilogie befasst sich Boll bereits zum dritten Mal mit dem Thema Amoklauf.

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„Darfur“ (2009)

Die Journalisten müssen zu den Waffen greifen.
Die Journalisten müssen zu den Waffen greifen. (© Splendid)

In Darfur, der westlichen Region Sudans, ziehen arabische Milizen seit 2003 brutal und skrupellos von einem Dorf ins nächste. Morde, Plünderungen und Vergewaltigungen stehen auf der Tagesordnung. Ein Journalisten-Team um Reporter Freddie Smith (David O’ Hara) berichtet aus einem Dorf, das nun ins Visier gerät. Doch sie entschließen sich, gegen die Terroristen zu kämpfen. Bolls Kriegsfilm gilt als eines seiner besseren Werke und wurde 2010 beim New York International Independent Film and Video Festival als bester internationaler Film ausgezeichnet.

„Hanau – Deutschland im Winter“ (2022)

Der Attentäter Tobias R. (Steffen Mennekes) bei seinem Amoklauf.
Der Attentäter Tobias R. (Steffen Mennekes) bei seinem Amoklauf. (© Tiberius Film)
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Am 19. Februar 2020 wird Hanau Schauplatz einer brutalen, rassistischen Tat: Ein 43-jähriger Deutscher (Steffen Mennekes) erschießt in der Innenstadt, im Viertel Kesselstadt, neun Menschen aus fremdenfeindlichen Motiven. Anschließend fährt der Attentäter nach Hause, tötet seine Mutter und begeht dann Selbstmord. Entgegen der Proteste der Stadt Hanau und der Angehörigen verarbeitete Boll das wahre Geschehen in seinem True-Crime-Drama.

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