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„Vergiftete Wahrheit“: Wahre Geschichte oder Fiktion?

„Vergiftete Wahrheit“: Wahre Geschichte oder Fiktion?
© IMAGO / Cinema Publishers Collection

Ein Anwalt deckt in diesem Drama einen weitreichenden Umweltskandal auf. Wir verraten euch, ob hinter „Vergiftete Wahrheit“ eine wahre Geschichte steckt.

Eigentlich ist Robert Bilott (Mark Ruffalo) als Unternehmensverteidiger tätig und setzt sich für die Interessen großer Konzerne ein. Doch das Blatt wendet sich, als er auf einen Umweltskandal aufmerksam gemacht wird und sich gegen den verantwortlichen Chemie-Riesen wendet. Für den Juristen zunächst ein moralisches Dilemma. Hat die drastische Prämisse aus „Vergiftete Wahrheit“ eine wahre Geschichte zum Vorbild?

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Erzählt „Vergiftete Wahrheit“ eine reale Begebenheit? Die Biopics aus unserem Video tun das definitiv.

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„Vergiftete Wahrheit“: Die wahre Geschichte zum Thriller-Drama

Dass die Story aus „Vergiftete Wahrheit“ wie eine wahre Geschichte klingt, hat einen guten Grund – denn tatsächlich thematisiert der dramatische Thriller eine echte Begebenheit. Nathaniel Rich hat den realen Fall für die New York Times aufgearbeitet. Ende der 90er erhielt Unternehmensanwalt Robert Bilott einen Anruf aus Parkersburg, West Virginia. Am anderen Ende der Leitung beschwerte sich der Viehbauer Wilbur Tennant darüber, dass seine Kühe Tumore und andere Krankheiten aufweisen und daran jämmerlich verenden würden. Sein Verdacht: Die Abfälle des Chemiekonzerns DuPont auf dem Nachbargrundstück seien dafür verantwortlich. Dass sich der Landwirt an Bilott wandte, hatte seinen guten Grund – denn der Jurist hatte genau diesen benachbarten Hof als Kind oft mit seiner Großmutter besucht.

Was der Anwalt schließlich herausfand, ist als einer der größten Umweltskandale in die amerikanische Geschichte eingegangen. Tennants Bruder Tim hatte in den 80er-Jahren ein gutes Stück Land der Familie an das besagte Unternehmen verkauft. Was der Konzern auf dem Grundstück lagerte, ahnte der Landwirt allerdings nicht. Doch scheinbar sorgte das Wasser aus dem anliegen Flüsschen Dry Run Creek dafür, dass nicht nur Tennants Nutzvieh, sondern auch Waldtiere starben. Nachdem Bilott als Experte für Umweltgesetzgebung etliche Dokumente geprüft hatte, stieß er auf die Abküzung PFOA – Perfluoroctansäure. DuPont bezeichnete den Stoff intern als C8, der für die Herstellung von Teflon verwendet wurde. Der Chemie-Riese, der die Substanz vom Unternehmen 3M gekauft hatte, wusste um die Gefährlichkeit und den Entsorgungsweg des Stoffs, leitete aber seine Abfälle dennoch in den Ohio River.

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Auch in Horrorfilmen werden wahre Geschichten aufgegriffen:

„Vergiftete Wahrheit“: Wie endete die wahre Geschichte?

Nicht nur die Tiere hatten mit schwerwiegenden Krankheiten zu kämpfen, sondern auch die Bevölkerung zeigte immer öfter Symptome – von erhöhten Cholesterinwerten über Schilddrüsenerkrankungen und Darmbeschwerden bis hin zu Nierenkrebs und Hodenkrebs. Billots 1999 eingereichte Klage gegen DuPont beim zuständigen Bundesgericht hatte schließlich einen Rechtsstreit zur Folge, der über Jahrzehnte andauerte. Erst 2017 schickte sich der Chemie-Konzern an, mit einer Summe von 671 Millionen US-Dollar die juristische Auseinandersetzung mit 3550 Klägern beizulegen. „Vergiftete Wahrheit“ dokumentiert die Geschehnisse rund um den hiesigen Umweltskandal zwar sehr akkurat und in korrekter Chronologie, DuPont wehrt sich aber nach wie vor gegen die im Film gezeigte Darstellung.

Viehzüchter Wilbur Tennant, der mit seinem Anruf bei Bilott den Fall Ende der 90er ins Rollen gebracht hatte, erkrankte an Krebs und verstarb im Jahr 2009 an einem Herzinfarkt. Nur zwei Jahre später starb auch dessen Frau an den Folgen eines Krebsleidens. Anwalt Robert Bilott konnte mit seinem leidenschaftlichen Einsatz nicht nur die weitere Herstellung von PFOA unterbinden und den Chemie-Riesen moralisch in die Knie zwingen, sondern erstritt bis 2021 auch Auszahlungen von DuPont an die betroffenen Menschen in Höhe von 753 Millionen US-Dollar. Am 1. Dezember 2017 wurde der Jurist in Stockholm für seine Bemühungen mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Die gleichnamige Stiftung vergibt den Ehrenpreis seit 1980 für „die Gestaltung einer besseren Welt“.

Wie gut ihr diese wahren Fälle kennt, zeigt ihr im Quiz:

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