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Vor 97 Jahren: Aus diesem gerissenen Grund wurden die Oscars damals ins Leben gerufen

Vor 97 Jahren: Aus diesem gerissenen Grund wurden die Oscars damals ins Leben gerufen
© IMAGO / Everett Collection

Die Oscar-Verleihung ist aus der Filmwelt kaum noch wegzudenken. Interessant ist aber, weshalb der Award ursprünglich das Licht der Welt erblickte.

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Nicht nur in Hollywood, sondern auch weltweit gilt der Oscar als wichtigster Filmpreis der Unterhaltungsbranche. Einige namhafte Traumfabrik-Legenden wurden schon mit dem Goldjungen geehrt, der so viel Ruhm und Glanz versprüht. Tatsächlich wurde der renommierte Award in erster Linie aber nicht ins Leben gerufen, um die Leistungen der Filmschaffenden zu feiern. Vielmehr hatte Gründer Louis B. Mayer eine ganz andere Intention.

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Bei den Oscars werden die besten Hollywood-Leistungen prämiert. Wer sich 2024 über den Goldjungen freuen durfte, verrät unser Video.

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Die Hintergründe zum namhaften Filmpreis

Dass der berühmte Filmproduzent und Hollywood-Funktionär Louis B. Mayer 1927 die Academy of Motion Picture Arts and Sciences und damit die Oscar-Verleihung ins Leben rief, hat einen eher fragwürdigen Hintergrund. Wird die Vergabe der begehrten Goldjungen heute mit viel Glanz und Gloria zelebriert, ist ihr Ursprung eigentlich mit einem eher negativen Gedanken verbunden. Wie auch Slashfilm zu berichten weiß, wollte Louis B. Mayer vielmehr verhindern, dass sich die Hollywood-Kreativen zu einer Gewerkschaft zusammenschlossen.

Laut Vanity Fair wollte Mayer am sonnigen Strand von Santa Monica ein Haus bauen und dafür die Studioarbeiter aus der Traumfabrik einsetzen – und das am besten rund um die Uhr, um sein Vorhaben schnellstmöglich abzuschließen. Allerdings sorgten neue Tarifverträge dafür, dass den Arbeitern feste Löhne und Überstundenausgleich zugesichert wurden, was Mayers Projekt finanziell in andere Sphären katapultiert hätte.

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Was machte Louis B. Mayer?

Schließlich lagerte der Produzent die Arbeit zwar aus, machte sich aber dennoch Gedanken um die Zukunft seines Geschäfts. Denn was wäre, wenn der talentierte Nachwuchs derart gut belohnt werden würde? Würde das sein Film-Imperium in Gefahr bringen? Also gründete Mayer die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, mit der Intention, Streitigkeiten in seiner Branche zu schlichten und mithilfe der verantwortlichen und in die Gründung involvierten Studios etwaige Verhandlungen zu kontrollieren. 

Der amerikanische Autor und Filmhistoriker Scott Eyman beschreibt die Academy Awards in seinem Buch „Lion of Hollywood: The Life and Legend of Louis B. Mayer“ als zynisches Ablenkungsmanöver, um den Nachwuchs von Gehaltsverhandlungen abzubringen.

„Ich habe festgestellt, dass der beste Weg, mit [Filmemachern] umzugehen, darin besteht, sie mit Medaillen zu überhäufen“ (…) „Wenn ich ihnen Pokale und Auszeichnungen besorgen würde, würden sie sich umbringen, um das zu produzieren, was ich will. Dafür wurde der Oscar geschaffen.“
– Zitat aus „Lion of Hollywood: The Life and Legend of Louis B. Mayer“ von Scott Eyman

Die Historie der Oscars ist auch von einigen Skandalen geprägt:

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Ging Mayers Oscar-Plan auf?

Tatsächlich konnte der Produzent letztlich doch nicht verhindern, dass sich die Kreativen doch organisierten. Als Reaktion auf Gehaltskürzungen wurde 1933 die „Screen Actors Guild“ ins Leben gerufen, 1936 folgte für die Rechte von Regisseur*innen die „Directors Guild“. All diese Gewerkschaften setzen sich für bessere Bedingungen für Filmschaffende ein.

So zynisch Mayers Absichten auch gewesen sein mögen – sein Vermächtnis hallt in der Filmwelt immer noch nach. Denn nicht umsonst werden die Oscars bis heute mit viel Pomp zelebriert. Die Branche erwartet die Awards Jahr für Jahr gespannt aufs Neue, der Feuilleton spekuliert schon vorab über die möglichen Preisträger*innen, und auch für viele Filmfans bleibt die Verleihung ein wichtiges Ereignis.

Eure Oscar-Expertise ist im Quiz gefragt:

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