Was bedeutet Double Feature? Und was hat der Begriff eigentlich mit dem Blocksystem der 1920er-Jahre zu tun? Die Antwort auf diese Fragen erfahrt ihr hier.
Ob bei Kinovorführungen oder als Aufdruck auf DVD- und Blu-Ray-Boxen: Immer wieder begegnet man dem Begriff „Double Feature“. Wenn ihr wissen wollt, was das genau bedeutet und woher der Filmbegriff ursprünglich kommt, solltet ihr hier weiterlesen.
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Wie führte das Blocksystem zum Double Feature?
Was bedeutet Blocksystem?
Ursprünglich konnten Kinobetreiber*innen einzelne von ihnen ausgewählte Filme eines Studios in ihr Programm nehmen. Dies waren meist die A-Filme, sogenannte Blockbuster, die mit hohem Budget und Starbesetzung gedreht wurden und daher entsprechend erfolgreich waren. Doch in den frühen 1920er-Jahren führten die großen Hollywood-Studios, vor allem Paramount Pictures, das System der Blockbuchung ein. Von nun an mussten die Kinos eine bestimmte Anzahl an Filmen abnehmen, ohne zu wissen, um welche Filme es sich handelte. Diese Filmblöcke bestanden zumeist aus billigeren Produktionen, die man gemeinhin B-Movies nennt.
Wie führte das Blocksystem zum Double Feature?
Aufgrund des Blocksystems waren die Kinobesitzer*innen gezwungen, die vielen B-Filme abzunehmen und für einen gewissen Zeitraum zu zeigen. Um ihrer Verpflichtung nachzukommen und gleichzeitig viele Besucher in ihre Lichtspielhäuser zu locken, kamen findige Kinobetreiber*innen auf die Idee, Doppelvorführungen anzubieten. Zum Preis eines Films wurden nun entweder zwei B-Movies am Stück gezeigt oder es gab eine Doppelvorführung mit einem Blockbuster und einem B-Film. Die Zusammensetzung des Double Features richtete sich normalerweise danach, welche Filme zur Zeit verfügbar waren. Eine thematische Ähnlichkeit, beispielsweise das gleiche Genre, spielt für die Auswahl in der Regel keine Rolle.
Nicht alle schlechten Filme wurden im Kino gezeigt:
Was meint Double Feature heutzutage?
Während der Begriff früher sehr eng gefasst war, wird der Ausdruck mittlerweile deutlich weitläufiger verwendet. Aktuelle Double Features, egal ob im Kino oder auf DVD/Blu-Ray, meinen in der Regel zwei Filme mit einer bestimmten Ähnlichkeit:
- Genres: Zwei Filme eines Genres, zum Beispiel zwei Actionfilme.
- Fortsetzungen: Ein Film und seine Fortsetzung, wie beispielsweise „Insidious“ Teil 1 & 2.
- Beteiligte: Zwei Filme vom derselben Regisseurin oder mit dem gleichen Hauptdarsteller, wie zwei Filme mit Douglas Fairbanks.
- Remakes: Ein Originalfilm und sein Remake, wie zum Beispiel „The Italien Job“ von 1969 und 2003.
- Doku-Thema: Zwei Dokumentarfilme zu gleichen Thema, wie über die USA.
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