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Ten Canoes: Um seinem jüngeren Bruder das Konzept der Treue zu vermitteln, erzählt ihm Aborigine Minygululu eine Geschichte über einen Mann, der die Frau seines Bruders begehrte.

Handlung und Hintergrund

Vor etwa 1000 Jahren siedelten nur die Aborigines in Australien. Die Männer eines Stamms brechen auf, um durch die Arafura-Sümpfe zu wandern, Bäume zu fällen, aus den Rinden zehn Kanus für die Jagd zu bauen und sich Geschichten zu erzählen. Von Ridjimiraril (Crusoe Kurddal) zum Beispiel, dessen junger Bruder Yeeralparil (Jamie Gulpilil) seine jüngste Frau (Cassandra Malangarri Baker) begehrt. Der Stamm gerät in Unruhe, als ein Fremder (Michael Dawu) auftaucht und Ridjimirarils zweite Frau (Frances Djulibing) verschwindet.

Der Holländer Rolf de Heer schuf mit dem Australier Peter Djigirr eine nur mit Aborigine-Laien besetzte Filmcollage. Deren vielschichtige Episoden laden zu einer poetisch-mystischen Reise zu den verschiedenen, untergegangenen Epochen des fünften Kontinents ein.

„Ten Canoes“ erzählt die parabelhafte Geschichte zweier Aborigine-Männer mit familiären Verwicklungen. Angesiedelt in einer Zeit vor ca. 1000 Jahren, handelt sie von einem jungen, unverheirateten Mann, der die dritte und jüngste Frau eines Älteren begehrt. Der Stamm bricht auf zu einer Wanderung, um Bäume zu fällen und zehn Kanus aus Borke für die Jagd zu bauen. Der junge Mann nimmt zum ersten Mal teil und muss viel lernen. Vor allem auch Geduld, um die Geschichte anzuhören, die der ältere ihm von den Vorfahren erzählt.

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Vor etwa 1000 Jahren begehrt ein junger und unverheirateter Mann eines Aborigine-Stammes die dritte und jüngste Frau eines Älteren. Der Stamm bricht auf zu einer Wanderung, um Bäume zu fällen und zehn Kanus aus Borke für die Jagd zu bauen. Der junge Mann nimmt zum ersten Mal an dem uralten Ritual teil und merkt schnell, dass es für ihn noch viel zu lernen gilt. Vor allem auch Geduld, um die Geschichte anzuhören, die der ältere ihm von den Vorfahren erzählt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Rolf de Heer
Produzent
  • Domenico Procacci,
  • Bryce Menzies,
  • Sue Murray,
  • Domenico Procacci,
  • Julie Ryan
Darsteller
  • Crusoe Kurddal,
  • Jamie Gulpilil,
  • Richard Birrinbirrin,
  • Peter Minygululu,
  • Frances Djulibing,
  • David Gulpilil,
  • Sonia Djarrabalminym,
  • Johnny Buniyira,
  • Peter Djigirr,
  • Philip Gudthaykudthay,
  • Michael Dawu,
  • Bobby Bununggurr
Drehbuch
  • Rolf de Heer
Kamera
  • Ian Jones
Schnitt
  • Tania Nehme

Kritikerrezensionen

    1. Der in Australien lebende Filmemacher Rolf de Heer hat mit Aborigines aus dem Norden einen Spielfilm gedreht, der ihren Traditionen und Mythen gewidmet ist. In „Zehn Kanus, 150 Speere und drei Frauen“ zeigt ein schwarz-weißer Film im Farbfilm, wie die Ureinwohner vor Hunderten von Jahren in den Sümpfen Kanus bauten und Gänse jagten, wie sie dabei scherzten und wie der junge Dayindi sich benachteiligt fühlte, weil er keine einzige Frau hatte, sein Bruder aber drei.

      Der unsichtbare Erzähler kommentiert Dayindis Unerfahrenheit, sowohl was das Handwerkliche angeht, als auch bezüglich der Stammesgesetze. Während der mehrtägigen Expedition der Kanubauer und Jäger in die Sümpfe nimmt der ältere Bruder Dayindi also an die Hand und bringt ihm die nötigen Fertigkeiten bei, immer wieder unterbrochen von einer Erzählung über brüderliche Eifersucht aus mythischer Vorzeit. Diese Geschichte ist in Farbe gedreht. Der Erzähler beschreibt sie als Baum, der wachsen und sich verzweigen muss, und die dafür Zeit braucht. Das verlangt von Dayindi praktische Übung in Geduld, und vom Zuschauer auch.

      In mythischer Vorzeit also lebten der Krieger Ridjimiraril und sein kleiner Stamm von der Speerjagd und dem Sammeln von Früchten. Die Menschen streiften praktisch nackt durch die Landschaft, und der Zauberer bemalte sich am ganzen Körper, bevor er die Gegend nach böser Magie absuchte. Die Frauen Ridgimirarils, so berichtet der Erzähler, zankten sich und waren eifersüchtig aufeinander. Der junge Bruder Yeeralparil wiederum, der etwas abseits in einem Camp für die ledigen Männer wohnte, ließ seine Beine öfter dem Ruf seines Herzens folgen und stellte der schönen dritten Frau des Bruders nach – auch wenn ihn deswegen die anderen Jungen verspotteten.

      Rolf de Heer lässt in seinem Buschmärchen die kulturellen Wurzeln der Aborigines, von ihrer Sage der Entstehung der Menschen über das alte Stammesgesetz bis hin zum Ritual des Todestanzes, lebendig werden. Die einheimischen Laienschauspieler zeigten sich sehr zufrieden mit dem Projekt. „Dieser Film ist unseren Kindern gewidmet, damit sie wissen, woher sie kommen“, kommentierte eine Darstellerin.

      Rigdimiraril und seine Leute sind scharfzüngig, oft lustig, manchmal traurig oder einsam. Sie haben auf zwischenmenschlicher Ebene so ungefähr die gleichen Probleme wie die Menschen heute. Das macht die Geschichte interessant genug, um auch über die alten Rituale etwas erfahren zu wollen. Die ungestüme Jugend, so die Moral der Erzählung, muss lernen, sich zu gedulden, sich in die schwere Bürde anderer einzufühlen und den Sinn der Stammesgesetze zu verstehen.

      Der ungewöhnliche Film erinnert an die in der Mongolei gedrehten „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ und „Die Höhle des gelben Hundes“, an denen auch einheimische Laiendarsteller mitwirkten. Doch hier geht es gänzlich um die Bebilderung einer schon längst vergangenen Welt. Etwas irritierend wirkt die Film-im Film-im Film-Unterteilung: dass der unsichtbare Erzähler in die vergangene Schwarz-Weiß-Welt Dayindis führt und von dort noch weiter in die farbige Urzeit, die immer wieder verlassen wird, um zu sehen, wie weit Dayindis Gruppe mit dem Kanubau gekommen ist.

      Fazit: Der ethnologisch interessante Spielfilm lässt mythische Geschichten der australischen Ureinwohner lebendig werden.
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    2. 10 Kanus, 150 Speere und 3 Frauen: Um seinem jüngeren Bruder das Konzept der Treue zu vermitteln, erzählt ihm Aborigine Minygululu eine Geschichte über einen Mann, der die Frau seines Bruders begehrte.

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