Was ehrt wohl eine*n Schauspieler*in mehr als die bekannteste Trophäe der Filmindustrie? Der Oscar-Award ist nicht nur heiß begehrt, sondern auch ein erstrebenswerter Meilenstein in der Karrierelaufbahn der Hollywood-Künstler*innen. Zahlreiche Promis müssen Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte auf die goldene Figur hinarbeiten - andere erreichen direkt beim ersten Mal vor der Kameralinse die Punktlandung zum Gewinn:
Freut euch auf 13 talentierte Schauspieler*innen, die für ihr Filmdebüt einen Oscar erhielten!
#1 Lupita Nyong’o in „12 Years a Slave“
Lupita Nyong’o kann es selbst Jahre nach ihrem Filmerfolg in 2013 immer noch nicht in Worte fassen, wie dankbar sie für ihre gesammelten Erfahrungen ist. Die aus Kenia stammende Schauspielerin hatte vor ihrem Durchbruch mit „12 Years a Slave“ bereits in diversen Fernseh- und Kurzfilmproduktionen mitgewirkt, jedoch sollte die Zusammenarbeit mit Steve McQueen die Kirsche auf der Sahnehaube für ihre Karriere sein: Obwohl Michael Fassbender und Chiwetel Ejiofor ebenfalls für ihre herausragenden Leistungen in McQueens Sklavendrama nominiert wurden, war Lupita die einzige der drei Mitwirkenden, die den ruhmreichen Sieg letzten Endes in Empfang nehmen konnte und den Oscar für die beste Nebendarstellerin mit nach Hause nahm.
#2 Julie Andrews in „Mary Poppins“
Bereits vor ihrem Durchbruch als Nanny „Mary Poppins“ war die gebürtige Britin ein gefeierter Broadway-Star in den 1950er Jahren. Die junge Julie Andrews war erst 29 Jahre alt, als sie mit ihrer ersten Filmrolle den Oscar für ihre grandiose Schauspielleistung erhielt, jedoch war lange Zeit unklar, ob es jemals soweit kommen sollte: Sie war hochschwanger und musste mit Engelszungen auf Walt Disney einreden, um die Dreharbeiten zu verschieben, sodass sie nach der Geburt ihrer Tochter mit neuem Elan beginnen konnte.
#3 Mercedes McCambridge in „Der Mann, der herrschen wollte“
Sie ist die Frau, die selbst von Orson Welles, dem Regisseur von „Citizen Kane„, als „die größte lebende Radio-Schauspielerin der Welt“ betitelt wurde - zurecht! Denn Mercedes McCambridges Stimme blieb den meisten Zuschauer*innen nach ihrer Rolle als Pazuzu in „Der Exorzist“ in Erinnerung. Bereits im Jahr 1950 prasselte ein Erfolg nach dem anderen auf McCambridge ein und verhalf ihr zur einem Oscar als beste Nebendarstellerin in „Der Mann, der herrschen wollte„. In der Verfilmung von Robert Penn Warrens Roman spielte sie neben John Ireland und Broderick Crawford und sorgte unter anderem dafür, dass der Film drei von insgesamt sieben Nominierungen abräumte.
#4 Marlee Matlin in „Gottes vergessene Kinder“
Marlee Matlin ist eine Frau, die ihr schauspielerisches Talent und die Liebe zum Aktivismus in einer Person vereint. Die gehörlose Schauspielerin war 1986 im Alter von 23 Jahren zum einen die jüngste Frau, die jemals einen Academy Award gewann und zum anderen die einzige gehörlose Person, der bis dato ein Oscar verliehen wurde. Entdeckt wurde sie in ihrer Jugend, als sie im „Internationalen Zentrum für Taubheit und Kunst“ auf der Bühne stand und ihr Können bewies. Für die Rolle in „Gottes vergessene Kinder“ hätten die Filmemacher kaum eine passendere Besetzung finden können: Matlin verkörperte eine gehörlose Frau, die an einer Schule für Kinder arbeitet, die das gleiche Schicksal wie sie teilen. Der von Kritikern hochgelobte Film wurde für mehrere Auszeichnungen, beispielsweise für das beste Bild nominiert, jedoch war Marlee Matlin die einzige, die eine Trophäe mit nach Hause bringen durfte.
#5 Tatum O’Neal in „Paper Moon“
Tatum O’Neal wurde mit nur zehn Jahren zur jüngsten Oscar-Preisträgerin der Hollywood-Geschichte. Im Jahr 1974 erhielt sie diese ehrenvolle Auszeichnung für ihre Leistung als beste Nebendarstellerin im Film „Paper Moon„. Ihr Vater, Ryan O’Neal, war ein ehemaliger Boxer, der durch die Seifenoper „Peyton Place“ seine Liebe zur Schauspielerei entdeckte und seine Tochter im späteren Verlauf in das Business einweihte - doch der Schein trügt. In ihren zwei Autobiographien („Und mein Leben beginnt jetzt“ & „Found: A Daughter’s Journey Home“) berichtet sie später über die skandalösen Eskapaden ihrer Familie und einen angeblichen sexuellen Missbrauch durch Freunde ihrer Eltern.
#6 Anna Paquin in „Das Piano“
Direkt hinter Tatum O’Neal hat sich Anna Paquin einen Platz auf der Liste der jüngsten Oscar-Gewinner*innen gesichert: Die neuseeländisch-kanadische Schauspielerin war damals zarte elf Jahre jung, als sie zur besten Nebendarstellerin in „Das Piano“ erklärt wurde, obwohl sie noch nie zuvor professionell gespielt hatte. Unter anderem führten Paquins ausgezeichneten Schauspielkünste dazu, dass der Film insgesamt acht Oscar-Nominierungen erhielt und bei zahlreichen Wettbewerben und Auszeichnungen à la Golden Globes und Co. in der Top-Auswahl stand.
#7 Jo Van Fleet in „Jenseits von Eden“
Basierend auf dem gleichnamigen John-Steinbeck-Roman ist „Jenseits von Eden“ mit James Dean, der sogar nach seinem Tod zwei Auszeichnungen für den Streifen erhielt, in die Filmgeschichte eingegangen. Auch Filmregisseur Elia Kazan erhielt eine Oscar-Auszeichnung für sein Werk, das die Zuschauer hellauf begeisterte. Doch nun kommt der Clue der Geschichte: Jo Van Fleet gewann in der Rolle als Cathy Ames, Calebs Mutter, den Oscar für die beste Nebendarstellerin - und gab hier ihr Filmdebüt! Während sie zuvor das Rampenlicht auf der Bühne genossen hatte, lag ihr ab diesem Zeitpunkt eine vielversprechende Zukunft in der Filmindustrie zu Füßen.
#8 Jennifer Hudson in „Dreamgirls“
Erst kämpfte sie sich in der US-amerikanischen Talentshow „American Idol“ nahezu an die Spitze, dann folgte jedoch der absolute Durchbruch in der Musical- und Filmindustrie: Die R&B-Sängerin Jennifer Hudson war im Jahr 2006 neben Stars wie Beyoncé, Jamie Foxx und Eddie Murphy in der „Dreamgirls„-Adaption von 1981 zu sehen und setzte mit ihren Kolleg*innen ein Statement gegen Unterdrückung und Rassismus. Dieser kommerzielle Erfolg verhalf nicht nur Eddie Murphy zur Auszeichnung als bester Nebendarsteller, sondern führte außerdem dazu, dass Hudson ihr Filmdebüt mit einem Oscar in den Händen feiern durfte!
#9 Shirley Booth in „Komm zurück“
Diese Frau zeigt, dass das Alter im Film-Business nicht unbedingt eine Rolle spielen muss: Shirley Booth war größtenteils im Theater oder in anderen Medienbereichen aktiv und hatte noch keinerlei Erfahrung mit Spielfilmen gesammelt. Obwohl sie während der Dreharbeiten zu „Komm zurück“ auf völliges Neuland traf, blieb der Erfolg für die 54-Jährige neben Burt Lancaster nicht aus und führte sie im Jahr 1953 zu ihrem wohlverdienten Oscar-Sieg. Nach ihrem Triumph kehrte sie jedoch wieder in gewohnte Gewässer zurück und entzog sich der Filmbranche bis auf wenige Ausnahmen.
#10 Eva Marie Saint in „Die Faust im Nacken“
In den 40er und 50er Jahren trat Eva Marie Saint bereits in unzähligen Theater-, Radio- und Fernsehproduktionen für NBC auf, jedoch erfolgte letzteres erst mit 30 Jahren - mit Erfolg. Ihre erste Rolle als Edie Doyle in „Die Faust im Nacken“ war ihr absoluter Karriere-Booster und brachte ihr den heißbegehrten Oscar ein. Der Streifen wurde im Jahr 1955 bei den Academy Awards außerdem für den besten Film und die beste Regieleistung belohnt und stellt einen enormen Meilenstein in Saints Karriere dar.
#11 Timothy Hutton in „Eine ganz normale Familie“
Die jüngeren Generationen kennen ihn wahrscheinlich aus Serien, wie z.B. „How to Get Away With Murder“ oder „Leverage„, doch Timothy Hutton war schon lange vor diesen Produktionen erfolgreich. Mit 20 Jahren sahnte er – als einer der jüngsten Schauspieler aller Zeiten – einen Oscar als bester Nebendarsteller ab. Das Familiendrama „Eine ganz normale Familie“ brachte seine Leinwand-Karriere neben seinen Kolleg*innen Donald Sutherland und Mary Tyler Moore auf Hochtouren und verhalf dem mittlerweile 60-Jährigen zu einer gigantischen Fanbase.
#12 Barbara Streisand in „Funny Girl“
Knapp hinter Timothy Hutton finden wir die junge Barbara Streisand auf der Liste der jüngsten Oscar-Preisträger*innen. Im Jahr 1963 gab es auch für die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin jeden Grund zur Freude: Im Alter von 21 Jahren erhielt sie zwei Grammys für ihr Debütalbum, jedoch war das nur der Anfang einer steilen Karriere. Im Folgejahr erhielt sie den Oscar für ihre Rolle als Fanny Brice in der Filmadaption der Broadway-Show „Funny Girl„. Das klassische Musical ging buchstäblich durch die Decke und erzielte insgesamt acht Oscar-Nominierungen, von denen jedoch nur eine Trophäe tatsächlich gewonnen wurde: Von Streisand.
#13 Haing S. Ngor in „The Killing Field - Schreiendes Land“
Wer hätte geglaubt, dass Haing S. Ngor vor seinem Debüt in „The Killing Field - Schreiendes Land“ noch nie vor der Kameralinse stand? Vor seinem Erfolg in der Filmbranche führte Ngor ein hartes Leben in Gefangenschaft und durchlebte zahlreiche Niederschläge, unter anderem den Tod seiner Frau und seines Kindes. Im Jahr 1979 wurde er Arzt in einem thailändischen Flüchtlingslager und wurde erst später für die Rolle als „Dith Pran“ ausgewählt. Obwohl er während der Dreharbeiten ins kalte Wasser geschmissen wurde, zahlte sich das Risiko aus: 1985 erhielt er im Alter von 45 Jahren die Auszeichnung als bester Nebendarsteller und ist somit der zweite asiatische Schauspieler, der jemals einen Oscar gewann.
In über 90 Jahren Oscar-Geschichte sind sowohl berührende als auch skurrile Situationen während der Preisverleihungen festgehalten worden. Freut euch nun auf 12 aufsehenerregende Oscar-Momente, die so sicherlich nicht im Drehbuch standen. Film ab!