120 battements par minute: Drama um eine Gruppe von Aids-Aktivisten, die im Frankreich der 1990er-Jahre um Anerkennung und gegen das Schweigen und ein Bigotte Gesellschaft kämpfen.
Handlung und Hintergrund
Im Paris der frühen 1990er gibt es zu viele Menschen, die wegschauen: Präsident Mitterrand, die Pharmaindustrie, große Teile der Gesellschaft wollen nicht wahrhaben, dass Aids eine Epidemie ist, die vor allem junge Menschen trifft. Weil die Opfer hauptsächlich homosexuell sind, scheint sich niemand darum zu kümmern. Aids ist die gerechte Strafe für ihr abweichendes Verhalten. Die Aids-Aktivisten Act Up wollen das Schweigen brechen. Ihre Aktionen sind radikal, umstritten, aber eben auch öffentlichkeitswirksam. Auch der junge Homosexuelle Nathan (Arnaud Valois) ist begeistert von Act Up.
Als Nathan bei einer Aktion zufällig auf den charismatische Sean (Nahuel Pérez Biscayart) trifft, erschließt sich ihm eine neue, spannende Welt. Unter der Führung von Thibault (Antoine Reinartz) und der entschlossenen Sophie (Adèle Haenel) veranstalten Act Up spektakuläre Demonstrationen. Sie stürmen Schulen und klären Kinder auf, verteilen Kondome, sie brechen in die Büros von Pharmakonzernen wie Melton Pharm ein, beschmieren die Räume und Personen mit Kunstblut. Gleichzeitig wird auch die Beziehung zwischen Nathan und Sean immer ernster. Doch Sean leidet bereits an HIV.
„120 BPM“ - Hintergründe
Für das Drehbuch von „Die Klasse„, das Robin Campillo für den Regisseur Laurent Cantet geschrieben hat, wurde Campillo bereits mit dem wichtigen französischen Filmpreis César ausgezeichnet. Mit dem Aids-Drama „120 BPM“ hat Campillo nun als Regisseur wieder gute Chancen darauf, einige Preise abzuräumen. Nachdem sich bereits sein Drama „Eastern Boys – Endstation Paris“ um die Situation der Homosexuellen in Paris drehte, legt Campillo nun ein authentisches Drama um die Aktivisten-Gruppe Act Up nach, in der er selbst aktiv war.
Das Drehbuch für „120 BPM“ hat Campillo gemeinsam mit Philippe Mangeo geschrieben, der ebenfalls aus dem Umfeld der Gruppe stammt. Das Resultat ist ein emanzipatorischer Film um den wichtigen Kampf der Lesben- und Schwulen-Community um gesellschaftliche Anerkennung und Hilfe im Angesicht der katastrophalen Aids-Epidemie zu Beginn der 1990er Jahre. Unterfüttert sind die historischen Ereignisse mit einer bewegenden Liebesgeschichte. Auf dem Filmfestivals von Cannes 2017, wo „120 BPM“ seine Weltpremiere feierte, konnte das Drama den Großen Preis der Jury abräumen.
Die Arbeit der amerikanischen Act-Up-Gruppen hat Regisseur David France in der Dokumentation „How To Survive A Plague“ dargestellt.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Robin Campillo
Produzent
- Hugues Charbonneau,
- Marie-Ange Luciani
Darsteller
- Nahuel Pérez Biscayart,
- Adèle Haenel,
- Arnaud Valois,
- Antoine Reinartz,
- Félix Maritaud,
- Médhi Touré,
- Aloïse Sauvage,
- Simon Bourgade,
- Catherine Vinatier
Drehbuch
- Robin Campillo,
- Philippe Mangeot
Musik
- Arnaud Rebotini
Kamera
- Jeanne Lapoirie
Schnitt
- Robin Campillo,
- Stéphanie Léger,
- Anita Roth
Casting
- Leila Fournier,
- Sarah Teper