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127 Hours: Packendes Drama von Danny Boyle nach wahrer Geschichte, in der ein Extrembergsteiger 127 Stunden in einer Felsspalte festgehalten wird.

Handlung und Hintergrund

Im April 2003 bricht Aron Ralston zu einer Klettertour im entlegenen Blue John Canyon in Utah auf. Bei einem eigentlich harmlosen Manöver rutscht er auf einem losen Fels aus und stürzt in eine Felsspalte, wo der Fels seinen rechten Arm einquetscht. Alle Versuche, sich zu befreien, scheitern. Hunger, Durst und Kälte rauben Ralston die Kraft. Am fünften Tag sammelt er seine letzten Energiereserven und schafft es, sich selbst den eingeklemmten Arm zu brechen, Fleisch, Muskeln und Nerven mit einem stumpfen Taschenmesser abzutrennen.

Im April 2003 bricht Aron Ralston zu einer Klettertour im entlegenen Blue John Canyon in Utah auf. Bei einem eigentlich harmlosen Manöver rutscht er auf einem losen Fels aus und stürzt in eine Felsspalte, wo der Fels seinen rechten Arm einquetscht. Alle Versuche, sich zu befreien, scheitern. Hunger, Durst und Kälte rauben Ralston die Kraft. Am fünften Tag sammelt er seine letzten Energiereserven und schafft es, sich selbst den eingeklemmten Arm zu brechen, und Fleisch, Muskeln und Nerven mit einem stumpfen Taschenmesser abzutrennen.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Danny Boyle
Produzent
  • Bernard Bellew,
  • Tessa Ross,
  • John J. Kelly,
  • François Ivernel,
  • Cameron McCracken,
  • Lisa Maria Falcone,
  • Christian Colson,
  • John Smithson
Darsteller
  • James Franco,
  • Amber Tamblyn,
  • Kate Mara,
  • Clémence Poésy,
  • Kate Burton,
  • Lizzy Caplan,
  • Treat Williams
Drehbuch
  • Danny Boyle,
  • Simon Beaufoy
Musik
  • A. R. Rahman
Kamera
  • Anthony Dod Mantle,
  • Enrique Chediak
Schnitt
  • Jon Harris
Casting
  • Donna Isaacson

Kritikerrezensionen

    1. Eine wahre Geschichte, wie sie extremer kaum sein kann, ein Ausnahmeregisseur, der einen würdigen Nachfolgefilm für „Slumdog Millionaire“ suchte. Danny Boyle hat Aron Ralstons Kampf ums Überleben im Canyon atemberaubend wie einen Actionthriller inszeniert. James Franco spielt den wagemutigen, trainierten Bergsteiger, der nicht im entferntesten mit einem solchen Unfall rechnete. Frierend, verdurstend, halluzinierend, entschließt er sich nach Tagen, gegen den sicheren Tod mit einer verzweifelten Tat anzukämpfen und amputiert sich selbst die Hand.

      Der Film beginnt wie ein Spot für Extremsportler, wenn Aron in hohem Tempo durch die menschenleere Canyonlandschaft radelt, klettert, springt und rennt, auf den runden Felsen und in den Schluchten wie auf einem vertrauten Spielplatz herumturnt. Schnelle Schnitte und Kameraperspektiven, die den Abgrund, die Gefahr suchen, sowie die mal aufgeputschte, mal mystisch-indisch angehauchte Musik von „Slumdog Millionaire“-Komponist A.R. Rahman sorgen für Einstimmung in ein modernes Outdoor-Abenteuer. Aron ist einer jener jungen Erwachsenen, die das intensive Naturerlebnis suchen, indem sie ihre eigenen Grenzen austesten und sportliche Risiken eingehen.

      Wenn Aron also zum ersten Mal stürzt oder wenn er die beiden, von Amber Tamblyn und Kate Mara gespielten Frauen dazu überredet, sich durch eine tiefe Schlucht ins Wasser fallen zu lassen, wird man nicht nur in verträglichen Dosen an den kommenden Thrill herangeführt, man taucht auch ein in die adrenalin- und freiheitsliebende Mentalität der Hauptfigur.

      Als Aron im Canyon dann plötzlich festsitzt, mit der eingeklemmten Hand, ist sein Gesichtsausdruck weniger erschrocken, als ungläubig. Für jemanden, der sich mit fast jedem Schritt einer Gefahr aussetzt und dabei jahrelang die Erfahrung macht, dass er seinen Fähigkeiten vertrauen kann, kommt solch ein Unfall, eine sekundenlange Unachtsamkeit, oder auch nur kaum vermeidbares Pech, wohl wirklich unerwartet. James Franco erweist sich als idealer Schauspieler, um das Wechselbad der Gefühle auszudrücken, dem Aron ausgesetzt ist. Er sieht emotional verwundet aus, wenn er in seine kleine Videokamera letzte Worte an seine Eltern richtet, dann ist er wieder Optimist oder selbstironischer Beobachter, der sich kühl den Vogel zeigt.

      Die Tage und Nächte im Canyon, der naturgetreu für die Dreharbeiten nachgebaut wurde, sind ein bitterer Erkenntnisprozess, wie klein der Mensch wird, wenn er den Naturgewalten ausgeliefert ist. Wenn ein Gewitter die Schlucht flutet, wenn die kalte Nacht hereinbricht, wenn morgens die Sonne die Wände entlangkriecht, dann hat das eine Intensität, die an das Jenseitige grenzt. Wenn Aron nicht mit seinen Utensilien wie Seil, Taschenmesser, Wasserflasche, Fotoapparat beschäftigt ist, dämmert er in Erinnerungen an Eltern und Freunde vor sich hin, oder er wird von halluzinierenden Fantasien heimgesucht, die erschreckend authentisch und wirklichkeitsnah wirken.

      Die filmische Umsetzung beeindruckt sowohl technisch, schauspielerisch, als auch künstlerisch-kreativ in der Wahl ihrer Mittel. Das sportliche Tempo und der humorvolle, nicht auf die Tränendrüse drückende Tonfall entsprechen der Hauptfigur und befördern die Spannung. Insofern ist Boyle ein herausragender Film gelungen, in dem er alle Register seines Könnens zieht. Aber man muss auch fragen, mit welcher Motivation man ihn sich ansieht und ob sich jede unglaubliche Geschichte zum Verfilmen eignet. Will man wirklich sehen, wie sich jemand den Arm abtrennt? Was Aron Ralston im Canyon durchlitten hat, ist ein Martyrium, inklusive der grandiosen Selbstbefreiung, es ist etwas Trauriges.

      Fazit: Mit atemberaubender Spannung erzählt Danny Boyle die Geschichte des Bergsteigers Aron Ralston, der sich mit einer Selbstamputation das Leben rettete.
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    2. 127 Hours: Packendes Drama von Danny Boyle nach wahrer Geschichte, in der ein Extrembergsteiger 127 Stunden in einer Felsspalte festgehalten wird.

      Danny Boyles erster Film seit seinem Oscar-Triumph „Slumdog Millionär“ erzählt in einer erneuten Explosion aus Bewegung, Farben und Bildern von einer erschütternden Grenzerfahrung.

      Im April 2003 war der Extremsportler Aron Ralston losgezogen, um im Alleingang den Blue John Canyon in Colorado zu bezwingen. Beim Klettern rutschte er auf einem losen Fels aus und stürzte in eine Spalte, wo sein rechter Unterarm von dem Fels eingequetscht wurde. 127 Stunden steckte er fest. Mit Hilfe eines stumpfen Taschenmessers gelang es ihm am fünften Tag seiner einsamen Gefangenschaft, den Arm abzutrennen und sich zu retten. Der Stoff ist wie geschaffen für Danny Boyle, wie „The Beach“, „28 Days Later“ oder „Sunshine“ erzählt er eine Geschichte, in der der Held in einer extremen Situation gezwungen ist, sein tiefstes Inneres zu konfrontieren - es geht um den einen Moment der absoluten Klarheit, in dem Nebensächliches ausgeblendet und sich der wahre Charakter offenbart.

      Schon vor Beginn der Dreharbeiten hatte Boyle angekündigt, die Geschichte als „Actionfilm, in dem sich der Held nicht bewegen kann“ umzusetzen. Er hat sein Versprechen gehalten: Obwohl es sich weitgehend zwangsweise um eine One-Man-Show von James Franco in der Rolle Ralstons handelt, ist „127 Hours“ nicht weniger eine regelrechte Explosion an Bildern und Farben, wie es bereits „Slumdog Millionär“ gewesen war. Was letztendlich auf eine impressionistische Studie der Tortur Ralstons hinausläuft, realisiert Boyle als rastlosen Wettlauf mit der Zeit, in dem die Digitalkameras seiner Mitstreiter Anthony Dod Mantle und Enrique Chediak keine Sekunde ruhig halten.

      In einem rasenden Intro wird Ralston bei seinen Vorbereitungen für den Ausflug gezeigt, wie er seine Sachen packt, zunächst mit dem Jeep und schließlich dem Mountainbike in die Einsamkeit der Canyons von Utah fährt. Schnell ist Ralston als positiver Irrer charakterisiert, voller Energie, immer in Bewegung, immer hyperaktiv - was letztlich der Grund ist, warum er sein Martyrium überleben kann. Er trifft zwei attraktive Hikerinnen, gespielt von Kate Mara und Amber Tamblyn, zeigt ihnen den unkonventionellen Weg in einen See in einer Höhle. Und zieht dann alleine weiter, wo ihm sein folgenschweres Missgeschick passiert. Das Energielevel der rasanten Anfangsszenen, die oft so viele visuelle Informationen bereithalten, dass der Film sich förmlich in mehrfache Splitscreens aufteilt, hält Boyle nun auch in den Szenen in der Felsspalte, die die Hauptfigur zusätzlich selbst mit Hilfe einer Videokamera dokumentiert und kommentiert. Minuziös zeichnet der Film Ralstons Rettungsversuche auf, beschreibt seinen Kampf mit Hunger, Durst und Kälte, seine zunehmende Desorientierung, die sich in Visionen und Erinnerungen ausdrückt.

      Schließlich kommt es zu der Szene, die in Telluride und Toronto mehrere Menschen im Publikum ohnmächtig werden ließ: Die entscheidenden Momente auf dem Weg zur Freiheit inszeniert Boyle, ohne die Kameras von dem blutigen Geschehen abzuwenden: Jede durchtrennte Sehne, jeder abgeschnittene Nerv geht dem Zuschauer an die Nieren - ohne jemals die Grenze des Zumutbaren zu überschreiten: Zu diesem Zeitpunkt ist der Akt der Selbstamputation der letzte Ausweg aus einer ausweglosen Situation, das hat der Film zuvor überdeutlich klar gemacht. Entsprechend ist es ein ekstatischer Moment, als Ralson endlich der Enge des Canyons entfliehen kann, ein Triumph, der das Publikum im Kontext dieses überbordenden und doch so sensiblen Films in ein Hochgefühl versetzt, als wäre man selbst dabei gewesen.

      James Franco ist überragend in einer Rolle, in der er über weite Strecken nur sein Gesicht einsetzen kann. Sein Spiel ist einnehmend und frei von den Manierismen, die sich bei ihm gerne einschleichen. Er kann sich auch auf einen Regisseur verlassen, der auf der Höhe seines Könnens arbeitet und definiert, wie aufregend, mitreißend und intelligent modernes Mainstreamkino sein kann. ts.
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