1986: Drama um eine junge Studentin in Minsk, die von einer zerstörerischen Kraft eingenommen wird.
Handlung und Hintergrund
Lena (Daria Mureeva) lebt als Studentin in Minsk, der Hauptstadt von Weißrussland und langweilt sich in den immerwährend positiven Vorlesungen über ihr Land. Ihre Leidenschaft gilt der Fotografie, doch ihre Schnappschüsse sind zu deprimierend, sodass sie keinen Anklang finden.
Die größeren Sorgen hat sie jedoch dank ihres untreuen Freunds Viktor (Evgeni Sangadzhiev) und ihrem Vater (Vitai Kotovitski), der wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis sitzt. Sie will die Schulden ihres Vaters begleichen, muss dafür jedoch ausgerechnet die illegalen Geschäfte ihres Vaters fortführen. Dafür braucht sie Geleit in die Tschernobyl-Sperrzone, um Metalle zu finden.
In diesem Niemandsland steht seit 1986 die Zeit still, das Haus ihrer Großmutter verwest seit nunmehr 30 Jahren. Die größten Unterschiede machen sich in den Bäumen selbst bemerkbar, in dem die Jahresringe ab 1986 rot gefärbt sind. Um ihrem zerstörerischen Trott zu entweichen, sucht sie ausgerechnet im kontaminierten Gebiet einen Ausweg.
„1986“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart
Bereits 2019 erhielt das Erstlingswerk von Regisseur Lothar Herzog, „1986“, den First Step Award für die beste Produktion. Weitere Festivalauftritte und -auszeichnungen folgten, unter anderen wurde „1986“ auch beim Internationalen Filmfestival in Minsk gezeigt.
Im Süden Weißrusslands erstreckt sich auf mehr als 215.000 Hektar das sogenannte Polessische staatliche radioökologische Schutzgebiet, dass sich an die angrenzende ukrainische Sperrzone von Tschernobyl anschließt. Die Produktion thematisiert die sozialen und privaten Missstände, auf die aktuelle Gesellschaft unter Lukaschenko fokussiert sie sich nicht.
Nach vielen Verschiebungen aufgrund der Coronapandemie startet „1986“ am 9. September 2021 in den deutschen Kinos. Das Drama hat gerade einmal eine Laufzeit von 77 Minuten.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Lothar Herzog
Produzent
- Romana Janik