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Marc (Alexander Milo) ist ein echter Freigeist. Der junge Surfer lebt in den Tag hinein und folgt einfach seiner Lust. Trotzdem gibt es Dinge, die er gerne ungeschehen machen würde. Was wenn man die Zeit zurückdrehen könnte. Welcher Person wäre er nie begegnet, was hätte er nie erlebt? Als Marc zurückblickt, erscheint sein Leben in einem neuen Licht. Gibt es das Glück ohne den Schmerz?

„37“ — Hintergründe

Der Filmemacher Chris Brügge legt mit „37“ sein Spielfilmdebüt vor. Die Geschichte rund um den Surfer Marc ist ein erzählerisches Experiment, in dem sich die Lebensgeschichte des Protagonisten mit symbolischen Naturaufnahmen überlappt, um die Erzählung auch in den Kontext der Klimaerwärmung zu stellen. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) wurde der Erstling mit dem Prädikat „Besonders Wertvoll“ ausgezeichnet.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Chris Brügge
Produzent
  • Christopher Cornelsen,
  • Niklas Warnecke
Darsteller
  • Alexander Milo,
  • Mette Lysdahl,
  • Jeffrey Zach,
  • Isabelle Mann,
  • Nadine Dubois,
  • Pero Radicic,
  • Markus Wentlandt
Drehbuch
  • Chris Brügge
Musik
  • Peter Jeremias,
  • Simon Osterhold
Kamera
  • Jonas Schneider,
  • Miriam Kolesnyk
Schnitt
  • Manuel Stettner

Kritikerrezensionen

    1. Am liebsten würde Marc die Zeit zurückdrehen, würde alles ungeschehen machen. Doch was wäre dann? Wem wäre er nie begegnet? Welche Gespräche hätte er nie geführt? Welche Momente nie durchlebt? Er blickt zurück. Und stellt fest, dass Leben immer auch Schmerz bedeutet. Aber auch Freude. Der Filmemacher Chris Brügge hat mit seinem ersten Langfilm großen Mut bewiesen. Gegen den dramaturgischen Strich erzählt er von einem jungen Mann und seinen Begegnungen mit wichtigen Menschen in seinem Leben, von Liebe und Verlust. Dazwischen immer wieder Aufnahmen der Natur. Die Bilder sind brillant gewählt, symbolisch aufgeladen und erschaffen in ihrer Choreographie eine große Kraft und Sinnlichkeit. Nach und nach entsteht eine Geschichte, der man gerne folgt, ohne genau zu wissen, wohin der Weg führt. Doch das ist nicht wichtig. Wichtig ist der Fluss der Bilder, in den man sich förmlich fallen lassen kann, und die offene Reise, auf die man sich begibt. Eingebettet in den Kontext des Klimwandels verweben sich die Handlungs- und Themenstränge und münden in die entscheidende Frage, ob das Leben stärker ist oder der Tod. Und am Ende schließt sich der Kreis und man kehrt wieder zum Ausgangspunkt zurück. Ein mutiges und gelungenes filmisches Erzählexperiment.

      Jurybegründung:

      „Alles verändert sich, alles ist verbunden“. Diesen Satz beschreibt der Film mit großartigen Bildern, die sehr häufig Impressionen von Wolkenstimmungen, Wasser oder Landschaft sind. Anfangs nimmt man die Welt als Paradies wahr, mit Bildern, wie sie auch in einer typischen Lifestyle-Werbung zu sehen sein könnten, untermalt von dynamischer Musik. Dann beginnt der Film, eine Geschichte zu erzählen. Beginnt auch optisch von der Unschärfe - alles ist verbunden - in die Schärfe zu gehen. Zeitebenen sind unwichtig, die Erzählung folgt einer Ellipse, vor allem mit Bildern, die immer wieder die Natur und ihre Schönheit zeigen. Beziehungen werden deutlich zu Eltern, Schwester und einer schönen Freundin. Die dramatische Entwicklung - alles verändert sich - bildet sich ab, indirekt, spürbar. Alles ist verbunden - die Wucht der Ereignisse spiegelt sich in den Bildern rasender Wolkenstimmungen und prasselnden Regens, in der Musik, in der verzweifelten Hilflosigkeit der Menschen.

      Alle Darsteller überzeugen durch ihre Leinwandpräsenz und Ästhetik. Die professionelle Kamera zeigt Stimmungen und macht Dialoge entbehrlich. Die experimentelle Herangehensweise erscheint zunächst gewöhnungsbedürftig, wird dann aber zum Stilmerkmal und nimmt den Zuschauer ganz gefangen, wenn die Erzählung, alleine aus Bildern bestehend, dramatisch und doch nie von falschem Pathos getragen wird.

      Diese sehr persönliche Erzählform fasziniert den Zuschauer, wirkt perfekt und improvisiert zugleich und dadurch unvergleichlich, originell, persönlich, anrührend, emotional. Hier ist ein Film entstanden, der Gefühle vermittelt, ohne in Klischees zu verfallen.

      Die Jury entschied, diesem ungewöhnlichen und mutigen Film das Prädikat „besonders wertvoll“ zuzusprechen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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