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Last Days in the Desert: Jesus geht für 40 Tage in die Wüste, um nach Erleuchtung zu suchen. Nach langen Wanderungen findet Jesus Aufnahme bei einer Familie. Der Vater will ein Haus bauen, der Sohn der Wildnis den Rücken kehren. Jesus versucht zwischen den beiden zu schlichten, während der Teufel Jesus immer wieder versucht, Jesus Vertrauen in Gott zu erschüttern.

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Handlung und Hintergrund

Nach seiner Taufe geht Jesus für 40 Tage in die Wüste Sinai. Dort fastet er und wird vom Teufel in mehreren Proben in Versuchung geführt - im Kampf mit den eigenen Dämonen muss sich der Sohn Gottes beweisen. Diese Episode aus der Bibel nimmt der Film „40 Tage in der Wüste“ als Ausgangspunkt, um ein minimalistisches Drama mit Ewan Mc Gregor in der Doppelhauptrolle als Jesus und Teufel zu inszenieren. Auf dem Höhepünkt seines Kampfes mit sich selbst trifft der Heilige schließlich auf eine Familie, die in der unwirtlichen Einöde lebt. Während die Eltern (Ciarán Hinds und Ayelet Zurer) ihre Heimat nicht verlassen wollen, träumt der Sohn (Tye Sheridan) davon, aus der Wüste zu fliehen. So setzt sich der Vater-Sohn-Konflikt zwischen Jesus und Gott auch unter den Menschen fort - und plötzlich beginnt Jesus, am Schicksal der Menschheit zu zweifeln.

„40 Tage in der Wüste“ - Hintergünde

Wie kaum ein anderer Film lebt „40 Tage in der Wüste“ von der schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers Ewan McGregor („T2 Trainspotting„, „Verräter wie wir„, „Star Wars: Episode III„). Vor dem kargen Hintergrund der Wüste inszeniert Regisseur Rodrigo García („Albert Noobs„) ein packendes Drama, das im Gegensatz zu „Die Passion Christi“ auf effektvollen Pathos verzichtet. Stattdessen baut der Film ganz auf seine Darsteller, um den Vater-Sohn-Konflikt von Jesus darzustellen. Neben dem mehrfach Oscar-prämierten Kameramann Emmanuel Lubezki („The Revenant„, „Gravitiy„) ist deshalb auch McGregors langjähriges Stuntdouble Nash Edgerton („Wolverine: Weg des Kriegers„, „The Signal„) dabei, der beim Dreh Hilfestellung bot, um die Zwiegespräche zwischen Jesus und Teufel einzustudieren - im geschnittenen Film ist dann allerdings nur noch McGregor zu sehen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Rodrigo García
Produzent
  • Abby Whitridge,
  • Paige Dunham,
  • Nicolas Gonda,
  • Kristina Kendall,
  • Elizabeth Koch,
  • Erik Lokkesmoe,
  • Michael Macs,
  • Corby Pons,
  • Jason Durant Walker,
  • Julie Lynn,
  • Bonnie Curtis,
  • Wicks Walker
Darsteller
  • Ewan McGregor,
  • Tye Sheridan,
  • Ciarán Hinds,
  • Ayelet July Zurer
Drehbuch
  • Rodrigo García
Musik
  • Danny Bensi,
  • Saunder Jurriaans
Kamera
  • Emmanuel Lubezki
Schnitt
  • Matt Maddox

Kritikerrezensionen

    1. Jesus geht für 40 Tage in die Wüste Sinaii. Dort will er fasten und beten - und ist auf der Suche nach Erkenntnis und Erleuchtung. Er begegnet einer Familie und wird für eine kurze Zeit ein Teil ihres Lebens und auch ihrer Konflikte. Die Episode von Jesus‘ 40-tägiger Wanderung durch die Wüste nimmt in der Bibel nur 13 Verse ein. Der Regisseur und Drehbuchautor Rodrigo Garcia hat sich dieser Geschichte angenommen und sie in große beeindruckende Bilder verwandelt. Die Weite der Wüste, die Einsamkeit und Kargheit, aber auch der Raum für eigene Gedanken und Visionen - das alles vermittelt sich in den wohl komponierten Landschaftsaufnahmen von Emmanuel Lubezki und einem atmosphärisch dichten Score. Die Begegnung mit dem Vater, der Mutter und dem Sohn entwickelt sich für Jesus zu einer Art Prüfung. Mit dem Vater, den Ciaran Hinds stoisch entschlossen spielt, redet Jesus über Verantwortung für die Familie, die kranke Mutter begleitet er in der Ergebenheit gegenüber ihrem Schicksal, und den jungen trotzigen Sohn berät er auf der Suche nach seinem eigenen Weg in die Welt hinaus. So werden alle Figuren zu einer Spiegelung seiner eigenen Geschichte und sind der Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit der Versuchung durch den Teufel, der ihm in seiner Gestalt begegnet und ihn immer wieder reizt. Ewan McGregor leistet darstellerisch Phänomenales: In seinem Gesicht spiegeln sich Verzweiflung, Wut, Traurigkeit und der Kampf mit dem inneren Dämon. Doch dann auch wieder Güte und Verständnis. McGregor braucht dafür nicht viele Gesten, keine übertriebene Mimik. Doch es sind die kleinen Verschiebungen des Blickes, der Haltung, der Sprache, die die Stimmung einer Szene verschieben können. Garcia und McGregor gelingt es auf diese Weise, Jesus sowohl ikonografisch als auch menschlich darzustellen. Die Dialoge sind reduziert und regen den Zuschauer, auch durch die moderne Anpassung der Sprache, zur Auseinandersetzung mit ganz aktuellen Fragen und Problemen an. 40 TAGE IN DER WÜSTE ist eine kluge, mit Symbolen spielende filmische Reflexion über Glaube, Familie und die ewige Auseinandersetzung mit sich selbst.

      Jurybegründung:
      Ewan McGregor spielt in 40 TAGE IN DER WÜSTE einen sehr menschlichen Jesus und auch als Teufel ist er kein verführerischer Mephistopheles. Die biblische Geschichte vom 40 Tage langen Rückzugs des Sohnes Gottes in die Wüste, wo er vom Teufel versucht wird, inszeniert Rodrigo Garcia meist ganz realistisch als ein Drama, in dem eine universelle Familiengeschichte erzählt wird. Jesus trifft in der Wüste zuerst einen jungen Mann und dann deren Eltern. Der Vater will in der Wüste ein Haus bauen, in dem sein Sohn dann später leben wird. Doch der will fort in die Stadt Jerusalem - auch um seiner Mutter zu helfen, die todkrank auf ihrem Bett dahinsiecht. Jesus will diesen Menschen sowohl praktisch (er trägt Wasser und hilft dabei, die Mauern für das Haus zu bauen) wie auch spirituell mit seinem Rat helfen. Der Teufel tritt währenddessen immer wieder als sein Doppelgänger auf und versucht, Zweifel in seiner Seele zu sähen. Als ein Kammerspiel in der Wüste mit vier Protagonisten (wobei einer doppelt gezählt werden kann) überzeugt der Film. Neben McGregor spielen auch Ciaran Hinds, Tye Sheridan und Ayelet Zurer intensiv, glaubwürdig und zum Glück alles andere als biblisch. Einige Streitgespräche zwischen Jesus und dem Teufel sind klug formuliert und werfen theologische Grundfragen auf („Ist da ein Gesicht?“), ohne die Zuschauer dogmatisch in eine religiöse Richtung zu drängen. Nicht so überzeugend empfand die Jury die ikonografischen Anspielungen, da sie in ihren Augen der Geschichte keine weitergehende Tiefe verleihen. Überzeugender ist dagegen wieder das Schlussbild von den modernen Touristen in der Wüste, die die Zeitlosigkeit des erzählten Gleichnisses verdeutlichen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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