42plus: Es ist Sommer. Christine, 42, attraktive Redakteurin einer TV-Talk Show, hat ihren Idealismus verloren, ist desillusioniert, während Leidenschaft und Sehnsucht noch immer etwas anderes wollen. Als sie mit Mann und pubertierender Tochter in ihr Feriendomizil am Meer fährt, erregt ein junger Tramper ihre Aufmerksamkeit. Sie bricht die „Spielregeln“.
Handlung und Hintergrund
Die attraktive Christine (Claudia Michelsen) ist 42, arbeitet in den Medien und führt ein modernes Familienleben mit Mann Georg (Ulrich Tukur) und der pubertierenden Tochter Sonja (Vanessa Krüger) - inklusive heimlichem Liebhaber (Tobias Moretti), dem Mann ihrer Freundin. Beim Urlaub im mediterranen Ferienhaus auf Ischia begegnet sie dem Tramper Tamaz (Jacob Matschenz), mit dem sie eine leidenschaftliche Affäre beginnt und neue Sehnsüchte entwickelt.
Ironische Liebeskomödie um die hormonellen Wirren einer 42-Jährigen, die plötzlich ganz neue Wünsche entdeckt, welche ihr bürgerliches Traumleben nicht erfüllen kann. Sabine Derflinger („Kleine Schwester“) behandelt Midlifecrisis und Seitensprünge erfrischend bissig.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Danny Krausz,
- Dr. Kurt Stocker
Darsteller
- Claudia Michelsen,
- Ulrich Tukur,
- Petra Morzé,
- Tobias Moretti,
- Jacob Matschenz,
- Vanessa Krüger,
- Ugo Conti
Drehbuch
- Sabine Derflinger,
- Mogens Rukov
Kamera
Schnitt
Casting
- Anja Dihrberg,
- Judith Limberger,
- Shaila Rubin
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Regisseurin Sabine Derflinger schickt in 42plus ihre arrivierten Bürger im herrlichen Feriendomizil auf so vergnügliche wie intelligente Weise durch Irrungen und Wirrungen des Beziehungslebens und Seelenheils. Mag einer die Bilder Ischias und der Traumvilla mit dem Panoramablick übers Meer gelackt schimpfen: 42plus will sich partout nicht im tristen Grau trüber Ehedramen suhlen. Stattdessen wirkt der Film wie eine beschwingte, aber auch tiefgründige Dramenkomödie französischer Spielart. Künstlich und lebenssatt zugleich.
Hinter dem Wohlstandsleid und den pointierten Dialogen (Du siehst aus, als würde ich einen Drink gebrauchen) finden sich jedoch echte und allgemeine Untiefen, die nur vordergründig vom Überdruss lediglich reicher Leute handeln und die Derflinger typischen österreichischen Biss verleiht.
So kommt es zum spannenden Kontrast zwischen prallvollem Gefühlsleben und verqueren, selbstquälerischen Lebensentwürfen. Richtig schön ist der Film denn auch, wenn er zeigt, wie sich bei aller Weltläufigkeit auch in Gefühlsfragen die Erwachsenen jenseits der Vierzig doch nur wie Teenager abstrampeln und alle Bildung, Erfahrung und Beredsamkeit lediglich dem Kampf gegeneinander und mit sich selbst eine andere, pointierte Qualität verleiht.
Entsprechend schwächelt der Film ein wenig, wenn das nordische, selbstquälerische Temperament doch vom südländischen übermannt wird. Wenn tatsächlich Mutti sich wieder jung fühlen darf, Vati zum weinerlichen Gatten schrumpft und tatsächlich auf den Tisch kommt, was vorher so wunderbar verklausuliert und verquer für Spiegelgefechte, stillen Grimm und Unruhe sorgte.
Denn letztlich bedient sich der Film tatsächlich klassischer Versatzstücke: italienisches Meeresidyll, der freundlich-weise Wirt, der junge wilde Liebhaber, der schmierige Hausfreund etc. Doch Derflinger nutzt dies als Spielmaterial und Kulisse, um damit und darin einen Eiertanz aus den Gegensätzen verklemmter Sehnsucht und emotionaler Abgeklärtheit zu veranstalten, der nie langweilig wird.
Das alles gelingt freilich nur, weil Derflinger zwei wunderbare Hauptdarsteller zur Verfügung stehen: Ulrich Tukur und vor allem Claudia Michelsen spielen die spitzzüngigen, vordergründig so souveränen Eheleute mit der perfekten teutonische Unterkühlung, unter der doch nur stille Verzweiflung und Leere gärt.
Es ist schlicht eine Freude, ihnen zuzuschauen. Und auch wenn Moretti dagegen als glitschiger Hausfreund zu selten Gelegenheit bekommt, mehr als Stichwortgeber zu sein und 42plus sich zuletzt doch etwas all zu rohmerisch aus der Sache stielt, bietet dieser Sommerreigen vergnügliche und leichte Unterhaltung, ohne belanglos zu sein. Trotz oder gerade weil er nur eine redsame Beziehungskiste wohlhabender Leute ist.
Fazit: Amüsanter, ironischer und nicht zuletzt dank der sehenswerten Darsteller spannender französischer Sommerfilm mit österreichischem Biss.
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42plus Kritik
42plus: Es ist Sommer. Christine, 42, attraktive Redakteurin einer TV-Talk Show, hat ihren Idealismus verloren, ist desillusioniert, während Leidenschaft und Sehnsucht noch immer etwas anderes wollen. Als sie mit Mann und pubertierender Tochter in ihr Feriendomizil am Meer fährt, erregt ein junger Tramper ihre Aufmerksamkeit. Sie bricht die „Spielregeln“.
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