7 Days to Live: Clawton, 1976. Weil seit Wochen niemand mehr etwas von den Kosinskis gehört hat, fährt Polizeichef Carl Farrell mit seinen Kollegen hinaus zu ihrem einsamen Haus am Rand des Moores: Fenster und Türen vernagelt, hinter der Tür stapelt sich die Post. Marlene Kosinski tot in ihrem Fernsehsessel - ertrunken! In einer Ecke ihr Ehemann Frank kauernd und auf die Tote starrend... Erst als Carl ihn berührt, erwacht er schreiend...
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Handlung und Hintergrund
Das Paar Martin und Ellen zieht in ein seit Jahrzehnten leer stehendes Haus ein, wo er Muse zum Schreiben finden will, sie sich mit Renovierungsarbeiten beschäftigen kann und beide sich vom Unfalltod ihres kleinen Sohnes erholen können. Doch Ellen wird von Halluzinationen geplagt, in ihrem Spiegel sieht sie die Zahl sieben, auf einem Straßenschild die Sechs, und schließlich erscheint ihr der Geist ihres Sohnes.
Ausgerechnet eine als Geisterhaus verrufene, bedenklich morsche Hinterwald-Villa sucht sich das Ehepaar Shaw als Ort aus, um über den tragischen Tod ihres Kindes hinweg zu kommen. Schon bald nach der Ankunft gehen eigentümliche Dinge vor: Ellen Shaw wird von geheimnisvollen Vorzeichen heimgesucht, die auf ihren baldigen Tod hinzu deuten scheinen. Martin Shaw findet für die Sorgen seiner Frau wenig Verständnis, im Gegenteil ergreift eine unmotivierte Agressivität von seinem vormals empfindsamen Charakter Besitz.
Ellen und Martin hoffen durch einen Umzug über den tragischen Tod ihres Kindes hinweg zu kommen. Doch das neue Heim erweist sich als Geisterhaus. Atmosphärisch dichter Horror, „Shining“ lässt grüßen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Sebastian Niemann
Produzent
Christian Becker,
Thomas Häberle
Darsteller
Amanda Plummer,
Sean Pertwee,
Nick Brimble,
Amanda Walker,
Sean Chapman,
Gina Bellman,
Eddie Cooper,
Chris Barnes,
Jean Marlow,
John Michael Higgins,
Chris Barlow
Drehbuch
Dirk Ahner
Musik
Egon Riedel
Kamera
Gerhard Schirlo
Schnitt
Moune Barius
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Seven Days To Live" ist die erste Kinoproduktion von dem deutschen Newcomerregisseur Sebastian Niemann. Seit seiner Studienzeit an der HHF in München hat er sich dem Genre des phantastischen Films verschrieben. Mit seinem Erstlingswerk und Horrorkurzfilm "Verfolger" (1994) konnte der aufstrebende Filmemacher den "Spezial Price of the European Television Channels" gewinnen. Vor "Seven Days To Live" inszenierte Sebastian Niermann den Mysterythriller "Das Biikenbrennen - Der Fluch des Meeres" (1999) für das deutsche Fernsehen.
Sebastian Niemanns erste große Kinoproduktion hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Der Streifen ähnelt doch sehr stark der Produktion von Stanley Kubricks "The Shining" (1980) mit einem herausragenden Jack Nicholson in der Hauptrolle. Sich mit solch einem Film messen zu wollen, kann eigentlich nicht gut gehen, da "The Shining" bezüglich Mystizismus, Psychologie, Kameraeinstellung und Story nur schwerlich zu überbieten sein dürfte. Vergleicht man beide Film miteinander, schneidet "Seven Days To Life" fast wie erwartet schlechter ab.
Obwohl der Film überwiegend spannend in Szene gesetzt wurde, zieht er sich doch an einigen Stellen und wirkt manchmal etwas langatmig. Zudem vermisst man in dem Film die "neuen Ideen", welche einen hochkarätigen Grusel- bzw. Horrorfilm auszeichnen. Ähnliche Ansätze und Szenen hat man in diversen Buchverfilmungen von Stephen King, z.B. "Misery" (1990) leider auch schon gesehen. Der Durchschnittszuschauer wird daher von diesem Streifen wenig begeistert sein und sollte sich lieber das Video von den bereits erwähnten "The Shining" oder "Misery" ausleihen, um einen besseren Einblick in dieses Genre gewinnen zu können.
Dennoch sollte der Film seine Beachtung finden, denn das Movie wirkt nicht typisch deutsch, da der Regisseur sich an das amerikanische und britische Horrorkino anlehnt und seine Vorteile durchaus zu nutzen weiß. Dies gilt auch für die überdurchschnittliche Kameraführung, die lobend erwähnt werden sollte. Weiterhin sind die amerikanischen und englischen Schauspieler, vor allem Sean Pertwee, als der durchdrehende Martin Shaw, sowie die Tochter des bekannten Christopher Plummer (Star Trek VI), Amanda Plummer eine gelungene Besetzung. Solche Filme sollten gefördert werden, da sie das deutsche Kino voranbringen.
Obwohl der Streifen mit hochkarätigen ausländischen Produktionen nicht mithalten kann, können sich Genreliebhaber und Fans des "Mystery" den Streifen im Kino durchaus ansehen. Zuschauer die mit den klassischen Elementen des Horror- und Gruselkinos nur wenig anfangen können, sollten um die Produktion eher einen Bogen machen.
Fazit: Gelungener Mystery-Thriller, der an seine Vorbilder zwar nicht heranreicht, aber für Genreliebhaber durchaus Unterhaltungswert besitzt.