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800 mal einsam - Ein Tag mit dem Filmemacher Edgar Reitz: Dokumentarfilm über den Macher der "Heimat"-Filmreihe und Austausch über das Filmemachen an sich.

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Handlung und Hintergrund

Besetzung und Crew

Darsteller
  • Anna Hepp
Drehbuch
  • Marie Henin
Kamera
  • Oliver Freuwörth,
  • Christian Scholz

Kritikerrezensionen

    1. Der Film von Anna Hepp porträtiert eine Begegnung mit dem bekannten Filmemacher Edgar Reitz, der unter anderem die preisgekrönte HEIMAT-Filmreihe erschaffen hat und bis heute eine einflussreiche Persönlichkeit des deutschen Films ist.
      Edgar Reitz ist Filmemacher. Seit über sechzig Jahren. Er hat sich im Jahr 1962 dem „Oberhausener Manifest“ angeschlossen, welches das Neue deutsche Kino propagierte, er hat unzählige Film- und Fernsehstoffe entwickelt, er hat die HEIMAT-Reihe erschaffen. Für viele junge Filmemacher ist Edgar Reitz auch heute noch ein Vorbild und ein Idol. Doch wie nähert man sich einem solchen Vorbild? Wie kann man sein Werk betrachten und gleichzeitig reflektieren, welchen Einfluss es auf einen selbst hat? In ihrem Dokumentarfilm 800 MAL EINSAM - EIN TAG MIT DEM FILMEMACHER EDGAR REITZ versucht die Filmemacherin Anna Hepp genau das. Im Gegensatz zu einem klassischen Porträt, das lediglich den Porträtierten ins Zentrum stellt, inszeniert Hepp ganz gezielt auch ihre eigene Begegnung mit dem Künstler. Schon zu Beginn stellt sie ihre persönliche Unsicherheit klar heraus. Reitz reagiert darauf mit entwaffnendem trockenem Humor, der sofort den richtigen Ton für das Gespräch setzt. Denn Reitz will nicht ikonisiert werden, er will erzählen. Über seine Erfahrungen während dem Filmemachen, die ermüdenden Finanzierungsgespräche bei Förderungen und Sendern, der Kampf um künstlerische Freiheit, die Wut über Fehlentscheidungen. Der Film gibt ihm den Raum, dies alles weiterzugeben, dazu streut Hepp immer wieder Filmausschnitte aus Reitz‘ Werk ein. Ihre Inszenierung und die Wahl von schwarz-weiß sowie das Setting eines leeren Kinosaals machen deutlich, dass 800 MAL EINSAM nicht nur ein Film über einen Filmemacher, sondern auch über das Filmemachen an sich ist. Mit all seinen Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber auch der Liebe zum Medium. Und dazu verrät der Film in dem, wie und worüber er erzählt, auch etwas über unsere heutige Zeit, in der der Mensch durch Digitalisierung und die Selfiekultur sich letzten Endes gegen das stellt, wofür Kinokultur eigentlich steht. Mit all diesen Untertönen entwickelt nicht nur der Porträtierte, sondern auch das Porträt selbst einen besonderen filmischen Reiz. Eine herausfordernde, ungewöhnliche und inspirierende filmische Begegnung.

      Jurybegründung:

      Ein Tag mit und über den Filmemacher Edgar Reitz. Ort der Gespräche mit der jungen Filmemacherin Anna Hepp: Die legendäre Essener Lichtburg. Fasziniert blickt Edgar Reitz auf die 800 leeren Kinositze im Prachtbau - Synonym für ihn für den Kampf um die Kinobesucher und auch die Schwäche des deutschen Films seit er vor 57 Jahren mit jungen Kolleginnen und Kollegen das Oberhausener Manifest proklamierte? Wie sagt er dazu: „Wir forderten damals Freiheiten für den Film - Unabhängigkeit von den Klischees und Vorstellungen der Branche. Diese Freiheiten würden auch dem heutigen Film sehr gut tun.“ Ortswechsel für die Gespräche: Der Essener Baldeneysee - Synonym für diese von ihm geforderte Freiheit?
      800 MAL EINSAM ist nicht nur ein Porträt über Edgar Reitz, eine Dokumentation. Vielmehr ist es ein filmisches Essay, ein Experiment. Anna Hepp zeigt deutlich, wie sehr sie Edgar Reitz verehrt und wie wichtig ihr die Beziehung zu ihm ist. In vielen Szenen sitzt sie neben ihm, beobachtend, fragend, kommentierend. Und Edgar Reitz öffnet sich erstaunlich freimütig und man kommt ihm sehr nahe. Er spricht über das Filmemachen und was es bedeutet, Künstler zu sein. Er spricht über 50 Jahre Arbeit für seine Filme, bei denen letzten Endes nur drei Jahre wirklich Filmen bedeutete. Film ist nicht nur Abbild der Wahrheit, sondern auch des Augenblicks. Das Leben ist aber durch die Endlichkeit bestimmt und ein Verweilen unerfüllbar, so spricht er. Mit der HEIMAT geht er auch in seine eigene Herkunft, vielleicht seinem Sehnsuchtsort, so wie das Kino auch ein Sehnsuchtsort zu sein vermag. Er sagt, dass er aus dem Privaten, dem Persönlichen seine Kreativität schöpft. Erstaunlich die Offenheit der jungen Filmemacherin gegenüber, der er Vorbild sein kann und Motivation gibt.
      Szenische Aufbereitung, Kameraführung und Montage gehen über die sonst übliche Form eines Porträts hinaus. Ausschnitte aus dem Werk von Edgar Reitz sind spärlich und Anna Hepp geht auch damit spielerisch um. Sie überspitzt, sie verfremdet und sie versucht, die vom Meister geforderte Freiheit und das Loslassen von Klischees experimentell bildlich und in der Montage umzusetzen. Eine Form, die manchen Zuschauer befremden wird. Durch die leere Lichtburg, die man als Stillstand interpretieren kann, rennt dann das Team zu neuer Freiheit und neuen Taten. Die Jury zeichnet dieses ungewöhnliche Porträt eines großen Filmemachers mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. 800 mal einsam - Ein Tag mit dem Filmemacher Edgar Reitz: Dokumentarfilm über den Macher der "Heimat"-Filmreihe und Austausch über das Filmemachen an sich.

      Der Dokumentarfilm über den Macher der „Heimat“-Filmreihe zeichnet ein Porträt ist aber auch ein Austausch über das Filmemachen an sich zwischen dem erfahrenen Regisseur und der Nachwuchsregisseurin Anna Hepp.
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