99 Homes: Drama um einen jungen Familienvater, der gezwungen ist bei der Firma zu arbeiten, die ihm sein Haus wegnahm.
Handlung und Hintergrund
Der alleinerziehende Dennis Nash wohnt mit Söhnchen und Mutter in einer hübschen Siedlung in Orlando. Da er mit den Bankraten in Verzug gerät, muss er von einer Minute auf die andere unter den Augen von zwei Polizisten und einem Immobilienspekulanten das Haus verlassen und mit der Familie in ein Motelzimmer ziehen. Aus Geldmangel arbeitet er bald für den dubiosen Geschäftsmann und wird zu dessen „Rausschmeißer“. Auch wenn das Gewissen am Ende siegt, zahlt er einen hohen Preis.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Andrew Garfield,
- Ashok Amritraj,
- Justin Nappi
Darsteller
- Andrew Garfield,
- Laura Dern,
- Michael Shannon,
- Tim Guinee,
- Noah Lomax,
- J.D. Evermore,
- Deneen Tyler,
- Judd Lormand
Drehbuch
- Ramin Bahrani,
- Amir Naderi,
- Bahareh Azimi
Musik
- Anthony Partos,
- Matteo Zingales
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
99 Homes Kritik
99 Homes: Drama um einen jungen Familienvater, der gezwungen ist bei der Firma zu arbeiten, die ihm sein Haus wegnahm.
Indie-Drama mit Andrew Garfield als liebevollen Vater, der sein Haus an einen Spekulanten verloren hat und ausgerechnet bei dem als Mann fürs Grobe anheuert.
Bilder, die an die Immobilienkrise vor wenigen Jahren in den USA erinnern, als die Banken mangels Zahlungsfähigkeit der Besitzer Häuser reihenweise kassierten und bald Straßenzüge leer und ganze Familien auf der Straße standen. Zu denjenigen, die mit Ratenzahlungen in Verzug geraten, gehört auch der alleinerziehende Dennis Nash in Orlando, der mit Söhnchen und Mutter von einer Minute auf die andere nur die notwendigen Sachen packen und unter der Aufsicht von zwei Polizisten und dem durchtriebenen Immobilienhai Rick Carver in ein Motelzimmer ziehen muss. Da er jeden Cent braucht, verdingt sich der Handwerker bei Carver, reinigt und renoviert erst Häuser und steigt dann zu dessen rechter Hand auf. Bald übernimmt er die Schmutzarbeit und sorgt dafür, dass die Leute ihr Heim verlassen, benutzt dieselben hohlen Mitleidsphrasen wie sein Chef. Finanziell läuft es gut, es besteht sogar die Chance, in sein Haus zurückzukehren. Was für ihn zählt, ist das Überleben und ein paar Dollar mehr.
Wie der naive Mann dem Teufel seine Seele verkauft, das erzählt Ramin Bahrani in einem Mix aus persönlichem Drama und kapitalismuskritischen Krimi. Perfekt schildert er die Darstellung der ambivalenten Beziehung zwischen korruptem Verführer und korrumpierten Verführten. Michael Shannon spielt den Bösen nicht abgrundtief böse, sondern mit Charme und Charisma, was ihn um so gefährlicher macht, Andrew Garfield zeigt sich als Opfer und Täter innerlich zerrissen, ist liebender Familienmensch und beinharter „Rausschmeißer“. Die Ideologie von jedem, der es schaffen kann führt Bahrani in diesem schonungslosen Abgesang auf den amerikanischen Traum ad absurdum. Die bittere Bilanz packt er in Bilder von sauberen Siedlungen im Sonnenschein Floridas, in denen sich plötzlich unschöne Möbelberge türmen, Menschen hastig wie Diebe das Wenige zusammen raffen, was sie mitnehmen können. Über allem liegt eine düstere Atmosphäre der Angst, alles zu verlieren. Jeder Moment des Niedergangs wird akribisch aufgezeichnet, kein Detail der Verzweiflung bei den Opfern ausgespart, Scham, Demütigung und Gier ziehen sich wie ein roter Faden durch das Geschehen, an dessen Ende das Gewissen siegt und Betrügereien und Tricksereien auffliegen. Ein schweres Thema, publikumswirksam in Szene gesetzt. mk.
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