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You Were Never Really Here: Joaquin Phoenix brilliert in dem kompromisslosen Porträt eines Auftragskillers, der ein junges Mädchen aus der Gewalt eines Pädophilen-Rings rettet.

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Handlung und Hintergrund

Joe (Joaquin Phoenix) arbeitet in der Grauzone der privaten Sicherheitsdienste. Der Kriegsveteran und ehemalige Polizeibeamte ist spezialisiert darauf, die dreckige Arbeit für seine reichen Auftraggeber zu erledigen. Von dem Senator Votto (Alex Manette) wird Joe beauftragt, dessen gekidnappte Tochter Nina (Ekaterina Samsonov) zu retten.

Die Spur des gekidnappten Mädchens führt zu einem Pädophilen-Ring, der Mädchen an wohlhabende Kunden verteilt. Joe gelingt es, Nina aus der Gewalt der Mädchenhändler zu retten. Doch plötzlich steht er selbst auf der Abschussliste. Joe, der selbst traumatische Kindheitserinnerungen hat, wird immer labiler und rutscht in einen alptraumhaften Sog der Gewalt.

„A Beautiful Day“ — Hintergründe

Für seine darstellerische Leistung in „A Beautiful Day“(Originaltitel: „You Were Never Really Here“) wurde Joaquin Phoenix („Maria Magdalena“, „Her“) mit dem Hauptpreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgezeichnet. Phoenix spielt den labilen Auftragskiller Joe als massigen Kriegsveteran, der seine Feinde brutal mit einem Hammer niederschlägt. Das Resultat ist ein kompromisslos brutaler Thriller, der Erinnerungen an „Taxi Driver“ oder „Drive“ weckt.

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Inhaltlich basiert der Thriller von Lynne Ramsay („We Need to Talk About Kevin“) auf dem gleichnamigen Roman von Jonathan Armes. Für die Übertragung der Geschichte wurde Lynn Rames ebenfalls in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Lynne Ramsay
Produzent
  • Rose Garnett,
  • Rosa Attab,
  • Pascal Caucheteux,
  • James Wilson
Darsteller
  • Joaquin Phoenix,
  • Ekaterina Samsonov,
  • Alessandro Nivola,
  • Judith Roberts,
  • John Doman,
  • Alex Manette,
  • Dante Pereira-Olson
Drehbuch
  • Lynne Ramsay
Musik
  • Jonny Greenwood
Kamera
  • Thomas Townend
Schnitt
  • Joe Bini
Casting
  • Billy Hopkins,
  • Ashley Ingram

Kritikerrezensionen

    1. Der intensive Thriller A BEAUTIFUL DAY von Lynne Ramsay erzählt von einem traumatisierten Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, entführte Kinder zu befreien - bei seiner aktuellen Rettungsmission gerät er damit allerdings in ein politisches Komplott.

      Joe ist des Lebens müde. Am Tag kümmert er sich um seine bettlägerige Mutter, in der Nacht suchen ihn seine schlimmen Erinnerungen heim. Erinnerungen an seine traumatisierte Kindheit, an die Zeit im Krieg. Die einzige Arbeit, der er nachgeht, ist, entführte Kinder von ihren Peinigern zu befreien. Als Joe eines Tages einen neuen Auftrag erhält und die Tochter eines Senators aus einem Bordell befreien soll, denkt er zunächst, alles läuft wie immer. Doch schnell muss er feststellen, dass mit ihm ein falsches Spiel gespielt wird. Joe aber ist nicht bereit, dies zu akzeptieren. Denn das letzte, an das er noch glauben kann, ist die Gerechtigkeit. Auch wenn er selbst für sie sorgen muss. Manche Filme entfalten ihre Faszination nicht durch ihre Geschichte, sondern durch die Art, wie sie diese Geschichte erzählen. A BEAUTIFUL DAY von Lynne Ramsay ist solch ein Film. Die Regisseurin und Drehbuchautorin bürstet das Genre Thriller komplett gegen den Strich und entwirft mit Joe eine Antiheldenfigur, die sich in ihrem Kokon des Schmerzes einnistet und der man doch so sehr nahekommt, auch dank der fantastischen Kamera von Thomas Townend, die Joe den Film über nicht loslässt, ihn fixiert, beobachtet, verfolgt und flankiert. Joaquin Phoenix stellt Joe mit eindrücklicher Körperlichkeit dar, oft ist sein nackter massiger Oberkörper zu sehen, der übersät ist mit Narben und blauen Flecken. Eine Verletzlichkeit wird hier sichtbar, die Phoenix auch in seinen Augen deutlich macht, wenn der stoische Blick die tiefe Traurigkeit nicht verstecken kann. Der imposante Score von Jonny Greenwood verweigert sich ebenso Genrekonventionen wie Ramsays unkonventionelle Erzählweise und lässt ruhige Bilder mit dramatisch anschwellender Musik kollidieren. Schon von Beginn an entsteht für den Zuschauer so ein Sog, der bis zum Schluss des Films anhält, auch durch die rhythmische Montage, die jedes Bild an seine perfekte Stelle setzt. Ramsay verzichtet darauf, die Gewalt ins Bildzentrum zu rücken. Sie findet im Off und in den Köpfen der Zuschauer statt - und ist dadurch jederzeit spürbar und umso beunruhigender. Die Welt, in der Joe agiert, ist düster, die Farben entsättigt. Und doch hat man am Ende des Films die Hoffnung für Joe nicht verloren. Und damit auch die Hoffnung auf einen wirklich schönen Tag. A BEAUTIFUL DAY ist überwältigendes Genrekino, das die Gesetze des Genres für sich neu definiert.

      Jurybegründung:

      Hier wird ein Genre virtuos gegen den Strich gebürstet. Joaquin Phoenix spielt einen Profikiller, wie man ihn aus zahllosen Thrillern und dem Film Noir kennt. Doch Lynne Ramsay erzählt die alte Geschichte vom antisozialen Antihelden, der seinem eigenen Moralkodex folgt und sich auf eine selbstzerstörerische Mission begibt, um einen unschuldigen Menschen zu retten, radikal aus dessen Perspektive heraus. Und diesen Joe zeichnet sie als eine heillos verletzte Seele. Schon in der ersten Einstellung sieht man ihn als Kind, das sich eine Plastiktüte über den Kopf gezogen hat, um so an einen Zustand nah am Ersticken zu gelangen. Später wird es noch mehrere ähnliche fragmentarische Rückblenden geben sowie Visionen, die Zweifel darüber aufkommen lassen, wieviel von dem gezeigten tatsächlich oder nur im Kopf von Joe passiert. Das Drehbuch hält hier sehr gekonnt die Waage zwischen Wahn und Wirklichkeit. Im Gegensatz dazu spielt Joaquin Phoenix den Protagonisten sehr körperlich und mit einer beängstigenden Präsenz. Dabei reichen dann minimale Gesten wie etwa die Bewegungen des Kopfes bei einer Autofahrt, um dem Publikum die Figur in ihrer Verwirrt- und Verlorenheit nah zu bringen. Zu loben ist auch die Kameraarbeit mit den vielen perfekt komponierten Einstellungen, bei denen oft Dinge wie etwa ein Hammer oder Gebäude wie etwa ein Landhaus gezeigt werden, die die Geschichte auf eine immer wieder überraschende Weise weiterführen. Ähnlich virtuos werden Sounddesign und Filmmusik eingesetzt. Kein Interesse hat Lynne Ramsay dagegen daran, die Gewalttaten den Genrekonventionen entsprechend gut konsumierbar darzubieten. Diese geschehen immer in der Distanz, werden oft nur angedeutet oder in einer Sequenz von Aufnahmen von Überwachungskameras verfremdet. Im Gegensatz dazu gelingen Ramsay verblüffende Momente der Poesie wie jener, in dem Joe einem Sterbendem, von ihm Erschossenen, die Hand hält und die beiden gemeinsam einen Song aus dem Radio singen. So hat der Film eine düstere Schönheit, die die Jury der FBW begeistert hat.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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