Oltre il guado: Ein Naturforscher durchstreift alleine einen unheimlichen Wald. Er überquert einen Fluss und stößt auf der anderen Seite auf ein verlassenes Dorf. Doch plötzlich ist da eine Bewegung im Gehölz...
Handlung und Hintergrund
Naturforscher Marco Contrada dokumentiert die Population von Wildschweinen und anderen Waldbewohnern in der menschenleeren italienisch-slowenischen Grenzregion. Als er gerade noch einen vom Regen anschwellenden Bach überqueren kann, ist ihm der Rückweg versperrt und er muss in der hügeligen Wildnis in einem verlassenen Dorf am Fuße der Berge Zuflucht suchen. Dort geht er seiner Arbeit nach und hofft auf Hilfe, muss aber feststellen, dass in den verfallenen Gemäuern nachts nicht nur Wildtiere rumoren, sondern auch die Geister zweier verfluchter Mädchen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Gianluigi Perrone,
- Omar Soffici
Darsteller
- Marco Marchese,
- Renzo Gariup,
- Lidia Zabrieszach
Drehbuch
- Lorenzo Bianchini,
- Michela Bianchini
Musik
Kamera
Schnitt
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Auch mit seinem dritten Low-Budget-Langfilm "Across the River" bleibt Regisseur Lorenzo Bianchini ("Occhi") der in Italien lange brach liegenden Horror-Tradition treu. Erneut betätigte er sich neben der Regie noch als Co-Autor, Cutter und Nebendarsteller bei einer unheimlichen, minimalistischen Spukgeschichte. Im Wesentlichen handelt es sich bei dem Werk um ein Ein-Personen-Drama um einen von der Außenwelt abgeschnittenen Ethnologen, der auf ein bis in den 2. Weltkrieg zurückreichendes Geheimnis stößt. Als weitere Figuren treten lediglich ein Suchtrupp und ein altes Ehepaar auf, von dem der Mann unheilschwangere Dinge über zwei verfluchte Schwestern raunt ("Die Vergangenheit ruht nie"). Erzählt wird das düstere Geschehen teilweise über die Infrarot- und Überwachungskameras des Forschers, was ansatzweise an Look und Stimmung von "The Blair Witch Project" erinnert
Gerade der isolierte Schauplatz samt dem Sounddesign und einer ausgefeilten Fotografie mit Hell-Dunkel-Kontrasten gehören zur großen Stärke des langsamen Kammerspiels. Allmählich wird eine berückende Atmosphäre aus Bedrohung, Verlorenheit und Angst aufgebaut. Von Beginn an setzt Bianchini auf wenige Andeutungen einer drohenden Gefahr wie ein rätselhaftes Foto in dem halb verfallenen Haus oder ein treibendes Kleid im Fluss. Doch auf Dauer reichen diese sinistren Details nicht aus, um den Zuschauer zu fesseln. Lange Kamerafahrten über den Holzboden wirken auf Dauer eher redundant. Es dauert etwa bis zur Filmmitte, bevor sich etwas Spannung einstellen kann.
Hinzu gesellt sich noch der deutliche Low-Budget-Anstrich des Films und die wenig überzeugenden Mummenschanz-Masken der Geisterzwillinge, die dem aufziehenden Grauen eher abträglich sind. Mit seinem auf dem Dresdener "Cinestrange"-Festival ausgezeichneten "Across the River" bietet Regisseur Bianchini zwar einen eindrucksvollen Beweis seines Talents, der aber gerne kürzer hätte ausfallen dürfen. Dass die Synchronisation weniger überzeugen kann, fällt angesichts der dialogarmen Story dagegen weniger ins Gewicht.
Fazit: Das italienische Gruseldrama "Across the River" kann dank hervorragender Kameraarbeit und düsterer Atmosphäre für sich einnehmen, doch einige Längen trüben den Spannungsbogen.
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