Freizeitparks sind gerade in aller Munde. Ob Free-Fall-Tower, die schnellste Achterbahn der Welt oder schwindelerregende Schiffschaukeln, viele kriegen von dem Freizeit-Spaß einfach nicht genug. Dass die Parks aber durchaus auch dazu in der Lage sind, ihre Besucher zu gruseln, zeigen die folgenden neun Beispiele. Wenn die einst gut besuchten Anlagen für immer ihre Pforten schließen, werden sie plötzlich zu bizarren Friedhöfen, in denen gespenstische Stille herrscht und die rostigen Fahrgeschäfte vergeblich auf neue Besucher warten…
Okpo-Land, Südkorea
20 Jahre lang war das „Okpo-Land“ ein ziemlich beliebter Freizeitpark in Südkorea. Im Jahr 1999 wurde er trotz allem geschlossen – und das nicht geplant! 1990 wurde erstmals ein kleines Mädchen durch eine der Attraktionen im Park tödlich verletzt. Nur neun Jahre später, wurde erneut ein Mädchen aus demselben Fahrgeschäft, einer Bahn mit gelben Enten, geschleudert. Auch sie starb an den Folgen des Unfalls. Die zwei tragischen Ereignisse führten zu einer sehr kurzfristigen Schließung des Parks, weshalb auch heute noch Müll von den Besuchern herumliegt.
Gulliver’s Kingdom, Japan
Dieser Freizeitpark in Japan hat im Jahr 2001 ebenfalls seine Pforten geschlossen. Grund hierfür ist der höchst ungünstige Standpunkt, denn die Anlage liegt ganz in der Nähe des Aokigahara-Waldes. Dieser ist dafür bekannt, dass sich dort jedes Jahr fast 200 Menschen das Leben nehmen. Für viele Menschen verständlicherweise Grund genug, dem „Vergnügungspark“ fern zu bleiben.
Pripyat Amusement Park, Ukraine
Nur fünf Tage vor der offiziellen Eröffnung passierte die Katastrophe: Am 26. April 1986 explodierte Reaktor 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl. Die radioaktive Wolke verstrahlte großflächige Gebiete im heutigen Weißrussland, in der Ukraine und Russland. Ursprünglich war der Park für die Arbeiter des Kernkraftwerks gebaut worden. Nur einen Tag nach dem Super-GAU soll er sogar für ein paar Stunden geöffnet gewesen, dann aber umgehend evakuiert worden sein. Bis auf einige Wissenschaftler, Journalisten und Neugierige hat lange niemand den Park betreten. Mittlerweile ist die Geisterstadt Prypjat für den Tourismus freigegeben. Die Mini-Serie „Chernobyl“ sorgte 2019 für einen Run auf das Gebiet, welcher einige Diskussionen nach sich zog. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.
Dadipark, Belgien
Er war die Hauptattraktion im belgischen Moorslede. Der Dadipark zog schon kurz nach seiner Eröffnung zahlreiche Besucher an, musste aber wegen eines tragischen Vorfalls geschlossen werden. Im Jahr 2000 wurde einem Jungen auf der Wildwasserbahn im Park der Arm abgerissen. Der Parkbesitzer wurde wegen des Unfalls nicht bestraft, dennoch hatten viele Besucher Sicherheitsbedenken. Die Besucherzahlen gingen stetig zurück, so dass der Park schließlich seine Pforten schloss. Mittlerweile wird der Dadipark lediglich von Graffiti-Künstlern, Fotografen und Randalierern aufgesucht.
Holy Land, Connecticut, USA
„Holy Land“ war ein biblisch geprägter Themenpark, der jedes Jahr rund 40.000 Besucher anlockte. Nachdem sein Erfinder John Greco im Jahr 1986 verstarb, übernahm eine Gruppe von Nonnen den Parkbetrieb. Diese wollten die bizarre Anlage jedoch nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich machen, weshalb die fantasievoll errichteten Bauten nach und nach zerfielen und der Park damit dem Untergang geweiht war.
Taman Festival, Indonesien
Nicht einmal vier Jahre lang war dieser balinesische Freizeitpark geöffnet und dennoch fürchten sich die Anwohner auch heute noch so sehr vor der düster gestalteten Anlage, dass sie das Grundstück gänzlich vermeiden. Bis heute hält sich das Gerücht, dass es in der Geisterstadt spuken soll. Außerdem sollen in dem Park immer noch Krokodile lauern, die damals Teil einer Attraktion waren und nach der Schließung einfach im Park gelassen wurden.
Jazzland, New Orleans, USA
Auch wenn es schon über 13 Jahre her ist, dass Hurricane Katrina gewaltige Schäden in mehreren US-Bundesstaaten anrichtete, hat sich dieser Vergnügungspark in New Orleans bis heute nicht von der Naturkatastrophe erholt. Er wurde damals komplett überschwemmt, so dass die meisten Attraktionen mittlerweile stark verrostet sind und ein Betreten des Parks als gefährlich eingestuft wird. Sicherheitskräfte bewachen die Anlage mittlerweile rund um die Uhr, um Unfälle zu vermeiden.
Dogpatch, Arkansas, USA
Dogpatch eröffnete bereits 1968 seine Pforten und avancierte in kürzester Zeit zum Publikumsmagneten. Wegen des großen Erfolgs eröffneten die Investoren einen weiteren Themenpark, doch das Geld wurde immer knapper, so dass schließlich beide Anlagen geschlossen werden mussten. Es wurde vergeblich versucht, Dogpatch mit einem Startgebot von 1 Million US-Dollar auf Ebay zu versteigern. Im Jahr 2005 fuhr ein Teenager mit seinem Auto durch den Park und wurde dabei von einem Draht, der zwischen zwei Bäume geschnürt war, beinahe geköpft. Die Besitzer wurden zwar verurteilt, konnten dem Teenager aber kein Schmerzensgeld zahlen, so dass der Park auf ihn überschrieben wurde – und dennoch ist Dogpatch bis heute menschenleer.
River Country, Florida
Im Jahr 1976 wurde „River Country“ erbaut und war der erste Wasserpark von Walt Disney. Bis 1980 strömten tausende Besucher in den beliebten Freizeitpark, doch aufgrund eines tragischen Vorfalls war es mit dem Besucherandrang schlagartig vorbei. Als sich ein elfjähriger Junge einen gefährlichen Parasiten in dem Parkgewässer einfing und kurze Zeit später verstarb, wurde der Park dennoch nicht geschlossen und blieb weiterhin ganze 21 (!) Jahre geöffnet. Die Besucher waren schockiert und auch die Unfälle in der Parkanlage häuften sich. Am 1. September 2001 war endgültig Schluss – der Park ist mittlerweile dem Verfall geweiht.