Will Smith bereut vermutlich inzwischen in seiner Karriere den Ohrfeigen-Skandal am meisten. In filmischer Hinsicht gebührt dieses Prädikat aber einem Kinoflop und nein, es ist nicht „Wild, Wild West“.
Der schönste Abend in Will Smiths Karriere wurde bekanntlich auch zu seinem vermutlich schlimmsten. Ausgerechnet bei der Oscarverleihung 2022, bei der er als Beste Hauptdarsteller für „King Richard“ ausgezeichnet wurde, ohrfeigte er Moderator Chris Rock wegen eines zugegebenermaßen geschmacklosen Witzes über Smiths Frau und verspielte damit (zunächst) fast sämtliche Sympathien.
Wer hingegen nicht genug von Will Smith bekommt, kann am Samstag, den 20. Januar ab 23:45 bei RTL ZWEI einschalten. Hier erwartete euch mit „After Earth“ allerdings der laut Smith selbst „schmerzvollste Fehltritt“ seiner Karriere – wobei er diese Aussage wohlgemerkt lange vor dem Ohrfeigenskandal getätigt hatte. Wenn ihr die Ausstrahlung verpassen solltet, könnt ihr den Film hier bei Amazon Prime Video im Stream kaufen oder leihen und euch so selbst eine Meinung bilden.
Im Sci-Fi-Film „After Earth“ spielt Smith Cypher Raige, den Anführer des sogenannten Ranger Corps, die durch Unterdrückung ihrer Angst dazu in der Lage sind, gefährliche Aliens namens Ursas zu töten, die ihre Opfer durch deren Angst aufspüren können. Will Smiths Sohn Jaden verkörpert in dem Film Cyphers Sohn Kitai, der mit seinem Vater auf der von Menschen verlassenen Erde bruchlandet und dort lernen muss, seine Angst zu kontrollieren, um beiden das Leben zu retten.
„After Earth“ von M. Night Shyamalan floppte seinerzeit an den Kinokassen mit einem weltweiten Einspielergebnis von überschaubaren 243 Millionen US-Dollar. Noch schlimmer fielen die Kritiken aus, denn bei Rotten Tomatoes zeigten sich nur 12 % der Kritiker*innen von dem Werk überzeugt, das Publikum strafte den Film mit 36 % Zustimmung ebenfalls eindeutig ab. Welche Filme an den Kinokassen noch schlimmer scheiterten, verrät euch unser folgenden Video:
Darum bereut Will Smith „After Earth“ besonders
Bereits über „Wild Wild West“ hatte Will Smith mit dem nötigen Abstand wenig lobende Worte übrig. Vielmehr betrachtete er seine Teilnahme an dem Western aus dem Jahr 1999 als Fehler, was wohl nicht nur an dessen zweifelhafter Qualität liegt. Will Smith ließ für „Wild Wild West“ schließlich die Hauptrolle von Neo in „Matrix“ sausen, was rückblickend sicherlich eine der schlechtesten Entscheidungen seiner Karriere war.
Die erlitt 2013 eben eine weitere merkliche Delle und Will Smith selbst bereute es kurz darauf, an „After Earth“ mitgewirkt zu haben. Allerdings nicht nur, weil das Werk finanziell nicht überzeugte und seinem guten Ruf schadete. So sagte er 2015 gegenüber Esquire:
„Das war eine wertvolle Lektion vor ein paar Jahren mit ‚After Earth‘. Es war der schmerzvollste Fehltritt in meiner Karriere.“
Auf die Rückfrage, ob nicht „Wild Wild West“ inklusive der verpassten „Matrix“-Chance schlimmer gewesen sei, erklärte Smith:
„‚Wild Wild West‘ tat sogar weniger weh als das, weil mein Sohn in ‚After Earth‘ dabei war und ich ihn hineingezogen hatte. Das war qualvoll.“
Die negative Einschätzung über „After Earth“ teilen wie verdeutlicht viele mit Will Smith, zumal als Hauptkritikpunkt sogar häufig hervorgebracht wird, dass sein Sohn Jaden Smith in dem Film nicht überzeugte. Will Smith hätte also sich, seinem Sohn und etlichen Zuschauer*innen einen Gefallen getan, wenn diese Vater-Sohn-Beziehung auf der Leinwand nach „Das Streben nach Glück“ keine Fortsetzung gefunden hätte. Aber immerhin scheinen die beiden (bislang) ihre Lektion aus dem Misserfolg gezogen zu haben, denn auf eine Vater-Sohn-Kollaboration der Smiths konnten wir seither verzichten.
Ob ihr euch im Sci-Fi-Genre auskennt, könnt ihr mit dem folgenden Quiz unter Beweis stellen: