Ein Filmerlebnis, das unter die Haut geht und lange nach dem Abspann nachhallt – Samstagabend im Free-TV.
Zwischen Sonnencreme und melancholischen Erinnerungen entfaltet sich in „Aftersun“ (2022) ein tief bewegendes Drama, das Regisseurin Charlotte Wells teils autobiografisch inszeniert hat. Der Film begleitet die elfjährige Sophie (Frankie Corio) während eines Sommerurlaubs mit ihrem jungen Vater Calum (Paul Mescal) in einem türkischen Ferienort. Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Familienurlaub wirkt, wird im Rückblick der erwachsenen Sophie zur schmerzhaften Erinnerung an einen Mann, der mit seinen eigenen inneren Dämonen kämpfte – subtil, fast unsichtbar für ein Kind.
Für seine eindringliche Darstellung des verletzlichen, liebevollen und innerlich zerrissenen Vaters erhielt Paul Mescal („Gladiator 2“) eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller – völlig zu Recht, denn seine Leistung ist ein Paradebeispiel für emotionales und vielschichtiges Schauspiel. Einen ersten Einblick erhaltet ihr oben im Trailer.
Falls ihr euch ein eigenes Bild von „Aftersun“ machen möchtet, könnt ihr den Film am 12. April 2025 um 23:10 Uhr auf 3sat gucken.
„Aftersun“ ist ein leises, aber gewaltiges modernes Meisterwerk
Für mich persönlich ist „Aftersun“ ein echtes Meisterwerk. Es ist meiner Meinung nach einer der traurigsten Filme aller Zeiten – eine zutiefst emotionale Reise, die zeigt, wie viel Schmerz unter der Oberfläche eines scheinbar harmonischen Moments zwischen Vater und Tochter liegen kann.
Ich kannte Paul Mescal vor meinem Kinobesuch in 2022 bereits aus der Serie „Normal People“, in der er mich als phänomenaler Schauspieler zutiefst beeindruckt hat. Doch was er in „Aftersun“ zeigt, hat mich schlicht umgehauen. Auch Frankie Corio („Bagman“) spielt brillant und zusammen mit Mescal formen sie ein überzeugendes Leinwand-Duo als Vater und Tochter. Die Bildsprache von Charlotte Wells ist eindrucksvoll – viele Szenen sprechen wortlos Bände und bleiben Jahre später noch im Gedächtnis.
Mit dieser Meinung bin ich nicht allein: „Aftersun“ sorgte auf Rotten Tomatoes bei der Presse für Furore und kam auf beeindruckende 95 %. Auch das Publikum reagierte mit 82 % Zustimmung überwiegend positiv. hier einige Publikumsstimmen:
„Ich kann mich nicht erinnern, wann mich Emotionen zuletzt so unerwartet, überwältigend und unerklärlich getroffen haben. Eine wunderschöne und eindringliche Erinnerung an vergangene Momente.“ (Jonah K, 5/5)
„Jedes einzelne Bild ist ein alltägliches, zugleich wunderschönes Kunstwerk, das mitten ins Herz trifft und dort noch viele Tage nachhallt. Aber wenn ihr nichts mit Filmen anfangen könnt, in denen keine Roboter oder sprechenden Katzen vorkommen, werdet ihr mit diesem hier wahrscheinlich nicht zurechtkommen.“ (Pete H, 5/5)
„Die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist wirklich liebevoll und hervorragend gespielt – und sie bricht einem das Herz, je näher man dem Ende kommt und die Puzzlestücke langsam darüber zusammensetzt, was unter der Oberfläche wirklich geschieht.“ (Kevin P, 4/5)
„Charlotte Wells‘ Film hat mich mit 61 Jahren tiefgreifend verändert. Die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Paul und Frankie fühlte sich an wie ein Spiegel meines eigenen Lebens. […] Danke an alle, die an dieser unglaublichen Produktion beteiligt waren. Herzlich, zutiefst bewegend und herzzerreißend.“ (TOM B, 5/5)
Wer „Aftersun“ im Free-TV verpasst, kann den Film ebenfalls hier bei Prime Video streamen, wo er als Leihoption verfügbar ist.