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Ailo's Journey: Die Dokumentation erzählt in bezaubernden Bildern von den Abenteuern, die ein Rentier in seinem ersten Lebensjahr erlebt - mit der Stimme von Anke Engelke.

Handlung und Hintergrund

Das kleine Rentier Ailo kommt im Frühjahr zur Welt, als die Herde aus ihrem Winterquartier in den Bergen in die sonnigen Täler hinabzieht. Lappland im Norden Finnlands ist von hohen Bergen, malerischen Fjorden, dichten Wäldern und satten Wiesen durchzogen. Doch Ailos muss schnell lernen, wenn er in der Wildnis überleben will. Mithilfe seiner Mutter gelingt es ihm jedoch schnell, sich der restlichen Herde wieder anzuschließen.

Mit der Herde erlebt Ailo sein erstes Jahr in Lappland. Das neugierige Rentier lernt seine Umwelt und die Gesetze der Natur kennen. Dabei begegnet er immer wieder anderen Tieren wie jungen Hasen, Eichhörnchen und wuselige Hermeline kennen. Doch nicht alle Tiere sind so verspielt wie die Hasen. Auch eine Gruppe von Wölfen verfolgt die Herde, während der Polarfuchs durch den Schnee streift.

„Ailos Reise - Große Abenteuer beginnen mit kleinen Schritten“ — Hintergründe

Die Naturdokumentation von Regisseur Guillaume Maidatchevsky ist ein großes Abenteuer für die ganze Familie. In erstaunlichen Naturpanoramen zeigt „Ailos Reise“, wie das junge Rentier sein erstes Lebensjahr erlebt und seine Umwelt und vor allem andere Tiere kennenlernt. Dabei steht eindeutig der Humor und ein bezauberndes Sehvergnügen im Vordergrund, ohne die Brutalität der Wildnis zu verschweigen — der Film zeigt jedoch keine verstörenden oder gar traumatisierenden Szenen und löst Konflikte schnell zum Guten auf.

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Verantwortlich für den Humor und die nötige Distanz ist das kluge Script, das von Komikerin Anke Engelke synchronisiert wird. Engelke hat inzwischen viel Erfahrung auf dem Gebiet, immerhin vertonte sie den liebenswerten Charakter Dorie in „Findet Dorie“ und „Findet Nemo“.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Guillaume Maidatchevsky
Produzent
  • Ralph S. Dietrich,
  • Karin Dietrich,
  • Stephan Giger,
  • Kjetil Jensberg,
  • Svein Andersen,
  • Laurent Baudens,
  • Laurent Flahault,
  • Gaël Nouaille
Darsteller
  • Anke Engelke
Drehbuch
  • Guillaume Maidatchevsky,
  • Morgan Navarro
Musik
  • Julien Jaouen,
  • Panu Aaltio
Kamera
  • Daniel Meyer,
  • Teemu Liakka
Schnitt
  • Laurence Buchmann

Kritikerrezensionen

    1. Das Rentierleben beginnt nicht gerade ruhig für Ailo. Nur fünf Minuten hat das neugeborene Tier Zeit, auf die Beine zu kommen. Weitere fünf Minuten, um Rennen und Schwimmen zu lernen. Schon danach setzt sich die große Herde der majestätischen Tiere wieder in Bewegung, um ihre Reise im hohen Norden fortzusetzen. Aber Ailo lässt sich nicht unterkriegen. Tapfer folgt er seinesgleichen, um neugierig die polare Welt zu erkunden. Und da gibt es einiges zu entdecken. Elche, Bären, Polarfüchse, Eichhörnchen. Aber auch viele Gefahren lauern in der Wildnis. Gut, dass Ailos Mutter immer in der Nähe ist, um auf das kleine Rentier aufzupassen. Doch irgendwann wird es Zeit, dass auch Ailo erwachsen wird. Guillaume Maidatchevsky begleitet in AILOS REISE eine der letzten verbleibenden wilden Rentierherden auf ihrem Weg durch die verschneiten Landschaften Lapplands. Insgesamt 24 Wochen, verteilt über einen Zeitraum von 16 Monaten, hat das Filmteam gedreht - und so nah ist man dem Leben der Rentiere Lapplands noch nie gekommen. Als kleiner tapferer Held steht das Jung-Rentier Ailo quasi wie eine Identifikationsfigur für die junge Zielgruppe immer im Zentrum einer ruhig und liebevoll erzählten Geschichte. Natürlich muss Ailo Abenteuer bestehen und sich auch Gefahren stellen. Anke Engelke als Erzählerin kommentiert Ailos Erlebnisse mit viel Wärme, Ruhe und genau dem passenden Hauch von Humor. Der Film verzichtet auf brutale Bilder, macht jedoch auch immer deutlich, dass der Kreislauf der Natur etwas ganz natürliches ist, und dass der Tod zum Leben dazugehört. Dank der seltenen und faszinierenden Aufnahmen einer beeindruckend unberührten Landschaft zeigt der Film, wie kraftvoll und schützenswert, einzigartig und wunderschön die Natur ist.

      Jurybegründung:

      Der Film beobachtet, wie das kleine Rentier Ailo in einer der wenigen verbliebenen, wilden Rentierherden Lapplands heranwächst. AILOS REISE begleitet die Tiere auf ihrer gefährlichen Wanderung durch die gefrorene Taiga, vorbei an imposanten Fjorden und über unwegsame Berge, immer auf der Suche nach Nahrung und Schutz.

      So nah wie in AILOS REISE ist man dem Leben der Rentiere Lapplands noch nie gekommen. Wunderbare Tieraufnahmen, spektakuläre Landschaften, grüne Sommerweiden, tiefverschneite eisige Berghöhen, die ganze Schönheit Lapplands bekommen wir zu sehen. Die jährliche Route der Rentiere erstreckt sich über 500 Kilometer. Insgesamt 24 Wochen, verteilt über einen Zeitraum von 16 Monaten, hat das Filmteam gedreht, Objektive mit extrem langer Brennweite genutzt, Drohnen und Mini-Luftschiffe, ohne dabei die Tiere zu verschrecken.

      Durch den Film geführt werden wir von einer weiblichen Erzählstimme (Anke Engelke), die sehr viel Text zu sprechen hat. Hier mischen sich interessante Informationen mit etwas bemühten anthropomorphen Kommentaren und Ausdeutungen dessen, was wir an Tierverhalten bestaunen können. Der Film sei „viel mehr (…) als eine bloße Natur-Dokumentation“, heißt es im Pressetext. Für die Jury entstand der Eindruck, dass der Film auch eine Art Spielfilm sein möchte. So wird die reichhaltig fotografierte Tierwelt - Luchs, Steinadler, Vielfraß, Wolf, Bär, Eichhörnchen, Elch, Hermelin, Polarfuchs und Lemming - über die Montage im vermeintlichen Schuss-Gegenschuss-Verfahren, wo es nur geht, in ein gemeinsames Narrativ mit Ailo gespannt, als ob er all die putzigen oder auch bedrohlichen Begebenheiten selbst erlebt hätte. Treiber der Geschichte ist der permanente Hinweis auf allgegenwärtige Gefahren, denen Ailo ausgesetzt ist und denen er stets glücklich entrinnt, so auch einer wilden actionmäßig geschnittenen Hatz durch ein Wolfsrudel. Dramaturgisch mutet der Film an wie eine Miniserie: periodisch wiederkehrende Cliffhanger, textliche Wiederholung dessen, was wir bereits gesehen haben. Die vom Menschen ausgehende Bedrohung für die Rentiere - wie Abholzung und Zucht - wird nur kursorisch gestreift, ganz zu schweigen von politisch begründeten Massenkeulungen (wie 2007 in Norwegen).

      Dennoch haben die Ausdauer der Filmemacher, uns an einem Jahreszyklus der Rentiere teilnehmen zu lassen, die vorzügliche Kameraarbeit, lehrreiche Informationsvermittlung und die visuelle Nähe zu den Tieren den Ausschuss bewogen, dem Film aufgrund seiner eindeutigen filmischen Qualitäten das Prädikat „wertvoll“ auszusprechen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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