Vor Kurzem wurde Luca Guadagnino als Regisseur für das „Scarface“-Remake von Universal Pictures bestätigt. Nun sprach der Filmemacher in einem Interview über sein Vorhaben, den Klassiker zu modernisieren.
Mit Luca Guadagnino hat Universal Pictures eine sensationelle Wahl getroffen für das Remake des Brian-De-Palma-Klassikers „Scarface“ von 1983, der im Übrigen selbst ein Remake des gleichnamigen Films von 1932 ist. Der enorm talentierte Guadagnino ist nicht nur als Film-, sondern auch als Opernregisseur tätig und dreht und produziert auch Dokumentarfilme. Von seinem scharfen Blick für Details und zarte Emotionen profitierte etwa die Romanverfilmung „Call Me by Your Name“.
Dass der 48-Jährige nun auch das „Scarface“-Remake verantwortet, ist für manche überraschend. Kritische Stimmen fragen sich, ob der italienische Filmemacher überhaupt in der Lage ist, die schonungslose Brutalität im Umfeld von Tony Montana bildgewaltig darzustellen. Aber: Wer sagt denn, dass Guadagnino das will? Sein „Scarface“ mag zwar ein Remake sein, aber das bedeutet ja nicht, dass er sich sklavisch an den 1983er-Klassiker halten muss. Stattdessen hofft er, ein zeitgemäßes Remake zu inszenieren, wie er im Interview mit Variety wissen lässt:
„Die Wahrheit ist, dass das Kino sich in seiner gesamten Existenz ständig selbst kopiert hat. Nicht weil es die bequeme Art ist, wenn man keine eigenen Geschichten finden kann. Es geht immer darum, zu sehen, was bestimmte Geschichten über unsere Zeit aussagen. Der erste ‚Scarface‘ von Howard Hawkes drehte sich ganz um die Zeit der Prohibition. 50 Jahre später drehten Oliver Stone und Brian De Palma ihre eigene Version, die sich so stark von Hawkes‘ Film unterscheidet. Beide können wunderbar als zwei schöne Skulpturen nebeneinander im Regal stehen. Hoffentlich kann unsere Version nach 40 Jahren und mehr ebenfalls als würdige Reflektion eines Charakters dienen, der das Beispiel für unseren eigenen Drang nach Exzess und Ambition ist. Ich denke, meine Version wird zeitgemäß sein.“
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„Scarface“: Der neue Tony Montana muss Al Pacino das Wasser reichen können
Ja, ein Remake muss nicht zwangsläufig schlecht ausfallen oder gar überflüssig sein. Man darf gespannt sein, welchem Thema sich Guadagnino mit seiner Version von „Scarface“ widmen wird. Allerdings sollte hier der Faktor Al Pacino nicht vergessen werden. De Palmas Remake wäre nur halb so gut, hätte es nicht einen entfesselt aufspielenden Pacino aufweisen können. Beim Titel „Scarface“ denkt man sofort an Al Pacino und umgekehrt. Er hat sich die Rolle zu eigen gemacht. Und egal wer auch immer in diese Kultrolle schlüpfen mag, wird sich an Pacino messen lassen müssen.
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