Filmemacher lieben es, den Fans versteckte Botschaften in ihren Blockbustern zu hinterlassen. Besonders Neuverfilmungen sind eine gute Gelegenheit, um einige geheime Hinweise zu geben. Wir haben genauer hingeschaut und auch in der Realverfilmung von „Aladdin“ einige Easter Eggs entdeckt. Sind sie euch auch aufgefallen?
Achtung: Es folgen Spoiler zu „Aladdin“
Der Eingang der Wunderhöhle
Wir finden, die animierte Wunderhöhle wurde in der Realverfilmung sehr gut dargestellt. Es fällt leicht, eine Verbindung zum Originalfilm von 1992 herzustellen. Doch eines ist auffällig: Während der ursprüngliche Höhleneingang unverkennbar die Form eines Tigergesichtes hatte, ist die Live-Version ganz klar ein Löwenkopf.
Die Veränderung mag gering erscheinen, doch sie wirft sofort wieder die Frage auf, wo genau Agrabah eigentlich liegt. Denn Tiger leben in Asien und Löwen in der afrikanischen Savanne. Oder handelt es sich lediglich um einen versteckten Hinweis auf das im Juli 2019 erscheinende Disney-Remake von „König der Löwen“?
Dschinni als Promi-Double
Eines der charakteristischsten Merkmale von Robin Williams‘ Performance als Dschinni war, sich schnell und oft in einen Prominenten oder einfach eine andere Person zu verwandeln. Von Robert De Niro bis hin zu Jack Nicholson und anderen Hollywood-Ikonen, war einiges dabei. Robin Williams war ein begnadetes Improvisationstalent und ein Komödiant.
Offensichtlich sollte das nicht Kernbestandteil von Will Smiths Darstellung sein, aber auch nicht ganz außen vorgelassen werden. Dschinni stattet sich mit Messer, Bogen und Pfeil aus und gibt sein bestes, um ein perfektes Sylvester-Stallone Grinsen aufzusetzen, sodass er John Rambo so ähnlich wie möglich sieht.
Kommt Prinz Anders in Wahrheit aus „Frozens“ Königreich Arendelle?
Einer der neuen Charaktere in „Aladdin“ ist Prinz Anders. Er kommt von Skanland nach Agrabah, um um Jasmins Hand anzuhalten. Er scheint ein witziger, cooler Typ, mit einem skurrilem Kleidungsgeschmack zu sein. Gibt es hier etwa eine Parallele zu Disneys „Die Eiskönigin - Völlig unverfroren“? Denn es gibt da schon einige Gemeinsamkeiten. Prinz Anders passt gut zu den charismatisch gekleideten Bewohnern im Königreich Arendelle. Die Pelze sind dort etwas altmodischer, aber der Akzent von Prinz Anders ist genauso übertrieben wie der von Oaken aus „Die Eiskönigin“. Vielleicht sind sie entfernte Verwandte?
Jago als mystischer Riesenvogel
Eine der visuell beeindruckendsten Kreationen des neuen „Aladdin“-Films ist die enorme und geradezu legendäre Verwandlung von Jago - vom schultergroßen Vogel zum prähistorischen Raubvogel. Dieser erinnert uns an einen bekannten Vogel aus den Geschichten von 1001 Nacht. Dort ist der massive mythische Vogel bekannt als „der Roch“. Er kehrt in der nahöstlichen Mythologie immer wieder auf, zum Beispiel bei den Geschichten von Sindbad.
Dschinni ist Fan von nostalgischen TV-Serien
War es wirklich kein richtiger Wunsch, als Aladdin Dschinni bat, ihn aus der Höhle zu befreien? Er hat ihn eigentlich nur ausgetrickst, um sich und die anderen zu retten. Wir denken, es handelt sich hier ganz klar um eine Grauzone. Aber tauchen wir doch mal in den visuellen Effekt ein, der zeigt, wie Dschinni zurückspult, um sich diese Szene noch einmal genauer anzuschauen. Gibt es hier etwa einen Hinweis auf die US-Comedyserie „Mystery Science Theater 3000“? Möglicherweise ist Dschinni ein bekennender Fan. In der amerikanischen Serie, die in den 1990er Jahren lief, wurden Szenen von zweitklassigen Filmen angeschaut und mit witzigen Kommentaren unterlegt - also ganz ähnlich wie es Dschinni mit der Situation in der Höhle gemacht hat.
Die wiederkehrende Schriftrolle
Als Robin Williams 1992 den Dschinni in „Aladdin“ gab, zeigte er, wie leicht sich die Regeln der Realität mit Magie auslöschen lassen und verwandelte Al und Abu immer wieder in andere Gestalten mit unterschiedlichen Outfits. Die Live-Version nimmt diese Idee auf, zum Beispiel mit der Tanznummer, in der Aladdin zu einer Marionette wird. Der Film findet auch noch einen anderen Weg, um der ursprünglichen Version Tribut zu zollen. Sobald Dschinni beginnt, die Regeln der drei Wünsche zu erklären, gibt er Aladdin eine visuelle Hilfe in Form einer Schriftrolle. Diese enthält unter anderem einige Zeichnungen. Hierauf sollten Fans mal einen genauen Blick werfen, denn die Zeichnungen und die Schriftrolle ähneln dem ursprünglichen Stil des animierten Films sehr.
Die Stimme von Jago
Das Remake und das Original unterscheiden sich auch akustisch an der einen oder anderen Stelle. Der schurkische Papagei Jago wird in der englischen Version nämlich nicht länger von Gilbert Gottfried gesprochen. Wir hören im Film die Stimme von Alan Tudyk. „Aladdin“ ist Tudyks siebter Disney-Film. Wir hörten ihn beispielsweise in den Originalfassungen als King Candy in „Ralph reichts“ und dem Herzog von Pitzbühl in „Die Eiskönigin - Völlig unverfroren“.
Ein weiterer bekannter Synchronsprecher
Neben einigen Neuheiten in der Realverfilmung gibt es auch einige Wiederholungstäter. Falls ihr den Film in der Originalfassung gesehen habt, ist euch aufgefallen, dass die Stimme von Abu, Rajah und der Wunderhöhle gleich klingen? Nein? Uns auch nicht. Sie wurden alle vom talentierten Synchronsprecher Frank Welker vertont, der jeder Figur einen eigenen akustischen Charakter verleiht - und das wohlgemerkt im Jahr 1992 und 2019.
Die Landkarte von Jasmin
Wie wir wissen, ist die geografische Einordnung von Agrabah ein erfolgloses Unterfangen. Im Realfilm sehen wir Jasmin mit einer Landkarte, als sie versucht herauszufinden, wo genau sich Ababwa befindet, der Ort aus dem der Hochzeitsanwärter Prinz Ali angeblich stammt. Dschinni schafft es in letzter Sekunde, die Stadt auf der Karte zu ergänzen, sodass der Schwindel von Aladdin nicht auffliegt. Aufmerksamen Zuschauern wird noch etwas anderes aufgefallen sein: Die Karte enthält auch Adventureland und Fantasyland, Themengebiete aus den Disneyland Parks.
Dschinni und der Kaufmann
Beim aufmerksamen Schauen der Original „Aladdin“-Version von 1992 fällt etwas auf: Die Stimme des Erzählers, der anfangs als Händler auf den Straßen von Agrabah vorgestellt wird, ist eindeutig die von Robin Williams, wenn auch verstellt. Fans von Disney-Filmtheorien vermuten also, dass der alte Kaufmann in Wahrheit der verkleidete Dschinni ist. Die Macher von „Aladdin“ bestätigten diese Theorie und erklärten, dass es eine letzte Szene gab, in der sich herausstellte, dass der Erzähler tatsächlich die ganze Zeit der Dschinni war. Dies wurde aber am Ende aus dem Films herausgeschnitten. Im Remake bleibt die Enthüllung erhalten. Wir sehen Dschinni am Anfang des Films, wie er seinen Kinder die Lebensgeschichte von seinem Kumpel Aladdin erzählt.