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Alexander: Im vierten Jahrhundert vor Christus bestieg in dem kleinen Reich Makedonien ein Mann den Thron, der die Welt veränderte: Alexander der Große. Getrieben von der Gier nach Ruhm und der Lust am Abenteuer startete er einen gewaltigen Feldzug. Er verlor keine Schlacht. Als er mit 32 Jahren starb, hatte er ein Imperium geschaffen, das in der Weltgeschichte einzigartig blieb.

Handlung und Hintergrund

Im vierten Jahrhundert vor Christus schwingt sich der junge Alexander (Colin Farrell) nach branchenüblichem Vatermord auf den Thron der Mazedonen. Unter seiner Führung gelingt es, die Griechen gewaltsam zu einen und die ständige Bedrohung aus Persien in die Schranken zu weisen. Damit noch nicht zufrieden, rücken Alexanders Truppen bis weit nach Kleinasien vor und beherrschen schließlich 95 Prozent der damals bekannten Welt.

Oliver Stone

Das Leben des legendären Eroberers, der aus dem Schatten seines wilden Vaters und aus dem Einflussbereich seiner kultivierten, aber von Wahn und Machtgier beherrschten Mutter heraustrat. Um Persien zu erobern, um die asiatische Kultur mit der griechischen zu verbinden, um die Grenzen der bewohnten Welt zu überschreiten, um eine neue Ordnung zu erschaffen, die verschmilzt, anstatt zu trennen.

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Aus dem Schatten seines übermächtigen Vaters und dem kleinen Reich Makedonien zog Alexander einst aus und eroberte daraufhin über 90 Prozent der damals bekannten Welt. Geboren 356 vor Christus, gestorben weniger als 33 Jahre später, führte der junge Feldherr seine Truppen mehr als 35.000 Kilometer über den Globus und unterwarf die Völker zwischen Griechenland und Indien. Gebildet und skrupellos, charmant und gnadenlos, seinen Freunden treu ergeben, ist Alexander bis heute unvergessen und seine Taten unerreicht.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Stone
Produzent
  • Matthias Deyle,
  • Gianni Nunnari,
  • Fernando Sulichin,
  • Thomas Schühly,
  • Jon Kilik,
  • Iain Smith,
  • Moritz Borman
Darsteller
  • Colin Farrell,
  • Angelina Jolie,
  • Val Kilmer,
  • Sir Anthony Hopkins,
  • Rosario Dawson,
  • Jared Leto,
  • Christopher Plummer,
  • Erol Sander,
  • Elliot Cowan,
  • Joseph Morgan,
  • Jonathan Rhys Meyers
Drehbuch
  • Oliver Stone,
  • Christopher Kyle,
  • Laeta Kalogridis
Musik
  • Vangelis
Kamera
  • Rodrigo Prieto
Schnitt
  • Thomas J. Nordberg,
  • Yann Hervé
Casting
  • Billy Hopkins,
  • Mark Bennett,
  • Lucinda Syson

Kritikerrezensionen

    1. Die Schlange und der Adler: Es sind symbolische, mythische, mystische Tiere, Oliver-Stone-Tiere, die hier eine Rolle spielen. Olympias, die Mutter von Alexander, ist eine Schlangenfrau, sie spielt mit ihnen am Bett des Kindes; und ihre Gedanken werden zu Alexander schleichen, wenn er auf seinem Feldzug ist im Osten, misstrauische, vergiftete Gedanken – flieht Alexander, den sie den Großen nennen, nicht auch vor der Macht seiner Mutter bis ans Ende der Welt? Der Adler wird mit Alexander assoziiert, er führt ihn auf dem Weg nach Osten, kriegerisch und stark und einsam. Die erste große Schlacht mit den Persern wird der Adler aus seiner Vogelperspektive verfolgen, er wacht über Alexanders Sieg. Alexander ist mächtig – sein wildes Pferd Bucephalus kann allein er reiten. Und er ist allein, die besitzergreifende Mutterliege erdrückt ihn, sein Drang nach Hephaistion, den Kameraden aus Kindertagen, füllt ihn nicht aus; die Hochzeit mit einer Asiatin – ein Affront gegen seine makedonischen Mitstreiter – bringt keinen Nachwuchs. Alexander steht an der Spitze und ist argwöhnisch und paranoid. Er erobert alles, doch das, was er sucht, findet er nicht, kann er nicht finden.

      Der Film wird erzählt von Ptolemaios, einem Begleiter auf Alexanders Feldzügen. 40 Jahre später, nachdem das Reich, das Alexander aufgebaut hat, in zahllosen Diadochenkämpfen zerfallen ist. Ptolemaios, das ist der Beginn der Geschichtsschreibung. Die sich absetzen will von den Göttersagen der Vorzeit. Doch diese Sagen, die Mythen und Legenden von Göttern und Halbgöttern und Helden sind es, die Alexander erfüllen. Ist Ptolemaios der Vater der Geschichtsschreibung, so ist Homer der Vater der Literatur überhaupt. Und die homerschen Geschichten sind es, die Alexander antreiben. In Homer findet Alexander die Ideale, denen er nachstrebt. In Alexander werden die Legenden zu Träumen, die Mythen zu Visionen. Achilles hatte seinen Gefährten Patrokles in Liebe und Treue und Tapferkeit über den Tod hinaus begleitet, Prometheus hatte den Göttern das Feuer gestohlen und auf die Erde gebracht zum Wohle der Menschen – und beide haben unermesslich leiden müssen für ihre Taten und für den Ruhm, den ihnen die Nachwelt entgegenbringt. Achilles starb qualvoll, Prometheus wurde von Zeus bestraft, jeden Tag hackt ihm ein Adler die Leber aus, die über Nacht nachwächst.

      Alexander weiß um das Leid, und er weiß um den Ruhm, der dem Leid vorausgeht. Er will ans Ende der Welt und von dort über das äußere Meer und den Nil hinauf zurückkehren – es ist, wie wir heute wissen, eine falsche Vorstellung von der Topographie, auf der er seinen Sturm und Drang aufbaut. Er ist ein Eroberer, doch nicht um der Eroberung willen, sondern um seinem Traum hinterher zu rennen, hin zum Horizont, ans Ende des Regenbogens. Sein Feldzug machte Alexander selbst zum Helden, zur Figur des Mythos, dem er nachjagt, in der Geschichtsschreibung des Ptolemaios und im Film von Oliver Stone.

      Es gelingt Stone nicht, die getriebene und triebhafte Seele Alexanders ganz auszuleuchten. Zu viel wird ur angedeutet, oder es wird im Dialog erstickt: ein wirkliches Gefühl für Alexander verliert sich im gesprochenen Wort. Dabei zeigt Stone, wie er in Bildern erzählen kann: großartige Schlachtengemälde hat er entworfen, am Anfang des Feldzugs gegen die Perser, in der Wüste eine geordnete, taktisch ausgerichtete griechisch-makedonische Armee gegen einen Haufen bärtiger Krieger. Und am Ende des Feldzugs, im Urwald von Indien, erdrückt von den riesigen Kampfelefanten, gegen die die Speere und Schilde des Alexanderheeres wenig ausrichten kann. Dazwischen liegen große Siege und eine wachsende Entfremdung des Heerführers von seinen Soldaten, die jahrelang dem Phantom von Alexanders Idee nachjagen. Gegen Ende steigert sich der Film zum delirierenden Alptraum, halluzinatorische Bilder vermischen sich mit der Wirklichkeit von Schlacht, Verrat und Tod – doch diese Bilder zeigen nur, was Stone imstande gewesen wäre zu schaffen, hätte er eine ähnlich fiebrige Atmosphäre den ganzen Film über durchgehalten.

      Am Ende stirbt Alexander, vom Misstrauen der Macht zerfressen, und durch das Fenster sieht seine Mutter, wie ein Adler im Flug mit einer Schlange kämpft und wie beide abstürzen.

      Fazit: Große Bilder um Alexander den Großen, die aber vom Dialog und der streckenweise fehlenden Atmosphäre erdrückt werden.
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