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Alfie: In den jungen Händen des charmanten Alfie schmelzen New Yorks Frauen wie zarte Schneeflocken. Doch obwohl er Gefühle außer Acht lassen will, setzen ihn seine Liebschaften unter psychischen Stress.

Handlung und Hintergrund

Wenn Chauffeur Alfie (Jude Law) nicht gerade mit Kollege und Kumpel Marlon (Omar Epps) von der eigenen Limousinenflotte träumt, betätigt sich der attraktive Jüngling als oberster Frauenbeglücker von Manhattan. Egal, ob es sich um die verheiratete, sexuell vernachlässigte Dorie (Jane Krakowski), die ältere Kosmetikfirmenbesitzerin Liz (Susan Sarandon), Partygirl Nikki (Sienna Miller) oder bloß Marlons Freundin (Nia Long) handelt - Alfie lässt nichts anbrennen. Erst, als er sich wirklich verliebt und selbst auf Granit beißt, beginnt sein persönlicher Reifeprozess.

Geschlechterkampf-Humor in bester „Sex and the City„-Tradition steht auf dem Programm beim entsprechend modernisierten Neuaufguss des Michael-Caine-Klassikers „Der Verführer läßt schön grüßen“ aus dem Jahr 1966.

Seine Brötchen verdient er sich zwar nur als Chauffeur, doch die Frauen reißen sich um Alfie. Er springt von Affäre zu Affäre, von der verheirateten, sexuell vernachlässigten Dorie zur älteren Kosmetikfirmabesitzerin Liz. Eine „halbfeste“ Freundin hat er in der allein stehenden Mutter Julie. Eine kurze Episode verbindet ihn sogra mit der Freundin seines besten Freundes.

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Bei Alfie werden sie alle schwach. Ob arm oder reich, ob blond oder brünett, die Jungen und die Erfahrenen. Sein bubenhafter Charme öffnet Alfie reihenweise die Türen zu New Yorker Schlafzimmern. Gefühle bleiben außen vor. Doch als ihn seine Daueraffäre verlässt, die neue Freundin sich als psychisch labil erweist, die Freundschaft zum besten Kumpel sowie dessen Partnerin zerbricht und ihn auch noch die vermeintliche Traumfrau abblitzen lässt, ist es um die Contenance des Herzensbrechers geschehen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Charles Shyer
Produzent
  • Diana Phillips,
  • Sean Daniel,
  • Elaine Pope
Darsteller
  • Jude Law,
  • Marisa Tomei,
  • Omar Epps,
  • Nia Long,
  • Jane Krakowski,
  • Sienna Miller,
  • Susan Sarandon,
  • Renée Taylor,
  • Dick Latessa,
  • Jefferson Mays,
  • Gedde Watanabe,
  • Graydon Carter,
  • Jeff Harding,
  • Kevin Rahm
Drehbuch
  • Charles Shyer,
  • Elaine Pope
Musik
  • Mick Jagger,
  • Dave Stewart,
  • John Powell
Kamera
  • Ashley Rowe
Schnitt
  • Padraic McKinley
Casting
  • Mindy Marin,
  • Nina Gold

Kritikerrezensionen

    1. „Alfie“, zu deutsch „Der Verführer lässt schön grüßen“, ist ein Film aus dem Jahr 1965, in dem Michael Caine als Frauenverführer die Quittung für seine lockere Moral erhält. Im Remake von Charles Shyler spielt Jude Law den Casanova, attraktiv, elegant, verführerisch, charmant, mit allen Wassern gewaschen. Er verteilt großzügig Komplimente an die Frauen, und ganz selbstverständlich erwartet er eine Gegenleistung: Und wenn es nur die dicke, alte Nachbarin ist, die seine Wohnung staubsaugt.

      Alfie ist ein Europäer in New York, und das macht ihn anziehend für die Frauen – leider fällt der Aspekt der englisch-amerikanischen Diskrepanz in der Lebenseinstellung zumindest in der deutsch synchronisierten Fassung weitgehend unter den Tisch. Klar ist aber eines: Alfie, der Playboy, hat Lust auf alles, was Männern Spaß macht. Nämlich GTA – Gesicht, Titten, Arsch. Alfie selbst führt den Zuschauer ein in seine Welt und in seine Gedanken, in Durchbrechung der vierten Wand spricht er das Publikum direkt an und lässt es teilhaben an seiner Philosophie. In freundlich-ironischem Tonfall spricht er über sich und sein Leben, über die Frauen und das kleine Glück, das er ihnen zu schenken sich bequemt – Alfie, das ist von Anfang an klar, ist ein ziemliches Arschloch, das sich in seinen Zynismen und Lebenslügen verstrickt hat. Doch hinter der extremen Subjektivierung der Erzählung – Alfie spricht über sich selbst, und das ist natürlich durchweg positiv – steht das, was ihn wirklich, tief im Inneren, umtreibt: Auf großen Plakatwänden im großstädtischen Hintergrund erscheinen seine geheimen Wünsche und Bedürfnisse, „Desire“, „Wish“, „Search“.

      Charles Shyler lässt seinen Film als eine Hommage an die Sechziger daherkommen – tatsächlich ist es offensichtlich, dass der Stoff aus der Zeit vor AIDS und Viagra stammt. Alfie saust auf seinem altmodischen Moped durch New York, während auf dem Soundtrack Mick Jagger singt – Jagger hat extra für den Film zusammen mit Dave „Eurythmics“ Steward einige neue Lieder aufgenommen. Und auch das Spiel mit dem Medium Film gehört in den Zauberkasten des Sixties-Kinos: In „Alfie“ wird die Gedankenstimme aus der Handlung heraus dem Publikum direkt mitgeteilt, Standbilder betonen die einzelnen Sequenzen, und in einer schönen Splitscreen-Sequenz wird eine kleine Liebesgeschichte erzählt. Der Film dreht sich um die Ungebundenheit und Lockerheit des Lebens, um die freie Liebe, um das Vergnügen am Lebendigsein – Sixties-Ideale, die sich in Alfie wiederfinden und sich in ihm zu einem egozentrischen und eigennützigen Charakter pervertiert haben.

      Alfie will sich nicht festlegen, er will sich nicht zähmen lassen, und die Ungezwungenheit seines Lebensstils ist ihm heilig – bis er, zunächst, auf den Boden der Tatsachen gestellt wird mit seiner Impotenz, dem Knubbel an seinem Schniedel, dem vagen Wissen von seinem Alleinsein. Und langsam sickert das oberflächliche Nachdenklichsein tatsächlich auch in sein tieferes Bewusstsein, und es drängt ihn, sein Leben zu verändern – doch wer alleine steht, kann wenig bewegen, und dass er sich nur mit seinesgleichen umgeben hat, rächt sich nun. Die Freundin wird abserviert, und er selbst wird bei seiner Geliebten durch einen Jüngeren ersetzt. Am Ende steht er alleine am Flussufer, fühlt sich von aller Welt verlassen, und er kommt zu der Erkenntnis: „Mein Leben gehört mir selbst, aber ich habe keinen Seelenfrieden.“

      Und das ist auch das große Manko des Films: Von Anfang an ist er vorhersehbar, Alfie wird von der Oberflächlichkeit seines Lebens in die Tiefen der Vernunft eintauchen – doch die Moral, die der Film ausspricht, ist zu banal, als dass die Wandlung von Alfie nicht doch etwas allzu Lächerliches hätte.

      Fazit: Ein Frauenbeglücker bemerkt, dass er ganz alleine auf der Welt ist: Eine recht banale Erkenntnis für 100 Minuten Film.
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