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Alfons Zitterbacke: Die Neuverfilmung des legendären DDR-Kinderbuch-Klassikers versetzt die niedlichen Katastrophen-Geschichten des Pechvogels Alfons Zitterbacke in die Gegenwart.

Handlung und Hintergrund

Der zehnjährige Schüler Alfons Zitterbacke (Tilman Döbler) hat mit seinem Nachnamen ein echtes Kreuz zu tragen: Egal wo er hinkommt, überall hört er „Zitterbacke — Hühnerkacke“. Und auch sonst ist Alfons ein ziemlicher Pechvogel. Am Reck will ihm die Bauchwelle nicht gelingen, er scheut sich vorm Kopfsprung im Schwimmbad und sowieso scheint es der Chemielehrer (Olaf Schubert) auf ihn abgesehen zu haben. Und irgendwie hat Alfons das Gefühl, es auch seinen Eltern (Devid Striesow und Alexandra Maria Lara) nicht recht machen zu können.

Zum Glück hat der Pechvogel mit Benni (Leopold Schill) einen guten Freund, der zu ihm hält, auch wenn Alfons wieder eine seiner verrückten Ideen ausheckt. Denn am liebsten wäre Alfons, ein echter Alexander-Gerst-Fan, selbst Astronaut wie sein Vorbild. Dafür trainiert er fleißig, schmiert Zahnpasta auf Papas Butterbrot - weil Astronauten nur aus Tuben essen - und simuliert die Schwerelosigkeit im Kettenkarussell. Als an seiner Schule ein Fluggerät-Wettbewerb ausgerufen wird, wittert Alfons seine Chance, allen zu beweisen, dass er doch kein Pechvogel ist.

„Alfons Zitterbacke“ Trailer

„Alfons Zitterbacke“ (2019) — Hintergründe

Wer in der DDR aufgewachsen ist, konnte um die „Alfons Zitterbacke“-Kinderbücher von Gerhard Holtz-Baumert gar nicht drumherum kommen. Die niedlichen Katastrophen-Geschichten des Pechvogels Alfons Zitterbacke haben Generationen von Ostdeutschen auf dem Weg ins Erwachsensein begleitet und sind heute längst Kult. Nebenbei dürften die Ideen von Alfons Zitterbacke die Vorlage für so manchen Schabernack gewesen sein, den Kinder an ihren Eltern aushecken - indem sie zum Beispiel Zahnpasta statt Butter auf Papas Käsebrot schmieren.

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Von Drehbuchautor und Regisseur Mark Schlichter („Zorn“-Reihe) wird die Kinderbuchvorlage aus der DDR nun modernisiert und in die Gegenwart versetzt. Natürlich ist Alfons immer noch ein Pechvogel. Inzwischen ist er allerdings auch ein Fan von Alexander Gerst und will im „Alfons Zitterbacke“-Film von 2019 natürlich Kosmon… Entschuldigung, Astronaut werden. In die Hauptrolle des Lausbuben schlüpft Grimme-Preis-Träger Tilman Döbler („Zuckersand“ und „Ballon“).

Hochkarätig ist auch die Riege der erwachsenen Darsteller, angeführt von Devid Striesow („Ich bin dann mal weg“) und Alexandra Maria Lara („25 km/h“) die Alfons´ Eltern verkörpern. Satiriker Olaf Schubert („Schubert in Love“) gibt den Chemielehrer, in weiteren Rollen sind außerdem Bürger Lars Dietrich („Gnomeo und Julia“) sowie Wolfgang und Stephanie Stumph (beide „Stubbe“) zu sehen.

Die Abenteuer von „Alfons Zitterbacke“ wurden bereits in dem DEFA-Kinderfilm „Alfons Zitterbacke“ von 1966 verfilmt und boten die Grundlage für die sechsteilige TV-Serie „Alfons Zitterbacke“ von 1986.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Mark Schlichter
Produzent
  • Nicole Kellerhals,
  • Josephine Blume,
  • Uwe Schott,
  • Stefan Arndt
Co-Produzent
  • Mark Schlichter
Darsteller
  • Tilman Döbler,
  • Alexandra Maria Lara,
  • Devid Striesow,
  • Leopold Schill,
  • Lisa Moell,
  • Wolfgang Stumph,
  • Thorsten Merten,
  • Stephanie Stumph,
  • Katharina Thalbach,
  • Olaf Schubert
Drehbuch
  • Mark Schlichter,
  • Anja Flade-Kruse,
  • John Chambers
Kamera
  • Christof Wahl
Schnitt
  • Claus Wehlisch

Kritikerrezensionen

    1. ALFONS ZITTERBACKE bringt die Abenteuer des zehnjährigen Hobbytüftlers und Tollpatschs, dessen großer Traum es ist, Astronaut zu werden, nach über 50 Jahren in modernem Gewand zurück auf die Kinoleinwand. Nach der gleichnamigen Buchreihe von Gerhard Holtz-Baumert.

      Im Grunde steht die Zukunft von Alfons Zitterbacke schon fest. Der zehnjährige Junge wird einmal Astronaut. Genauso erfolgreich wie Alexander Gerst, sein großes Vorbild. Alfons wird fremde Galaxien entdecken und von aller Welt bewundert und umjubelt werden. Doch im wahren Leben ist Alfons ein Pechvogel. Er vergisst alles, verschüttet alles, verpasst alles. Seine Eltern machen sich große Sorgen um den kleinen Hobbytüftler. Doch Alfons hat einen Plan. Er will zusammen mit seinem besten Freund Benni und der neu an die Schule gekommenen Emilia an dem Wettbewerb für Nachwuchsforscher an der Schule teilnehmen, bei dem man einen Besuch bei der Deutschen Raumfahrtbehörde gewinnen kann. Doch Nico, sein Erzrivale an der Schule, will den Wettbewerb auch gewinnen. Und außerdem muss Alfons seinen Eltern glaubhaft versichern, dass er sich von nun an zusammenreißt und keine Dummheiten anstellt. Und genau das gelingt Alfons mal so gar nicht. Vor über 50 Jahren wurden die Geschichten rund um den Pechvogel und Hobbytüftler ALFONS ZITTERBACKE zum ersten Mal verfilmt. In der ehemaligen DDR erreichte Alfons Zitterbacke Kultstatus - nun haben Regisseur Mark Schlichter und seine Co-Drehbuchautoren Anja Flade-Kruse und John Chambers die Figur in die Jetzt-Zeit katapultiert. Das Ergebnis ist eine wunderschön kurzweilige Geschichte, bei der man in jeder Minute spürt, wie liebevoll die Abenteuer von Alfons adaptiert wurden. Das gesamte Figurenensemble, prominent besetzt mit Alexandra Maria Lara, Devid Striesow, Torsten Merten und vielen anderen, überzeugt, allen voran natürlich die Nachwuchsdarsteller. Leopold Ferdinand Schill und Lisa Moell als Alfons’Freunde agieren genauso natürlich vor der Kamera wie Tilman Döbler, der als Alfons so ist, wie man sich einen besten Freund als Kind nur wünschen kann: Lustig, frech, einfallsreich und immer gutmütig und voller Ideen. Dass es die Kinder sind, die die besten Einfälle haben und Erwachsene nicht immer recht haben müssen, ist eine der vielen positiven Botschaften, die den Film durchziehen und ihn für die Ziel- und Altersgruppe der kleinen Filmfans zur perfekten Unterhaltung machen. Eine großartige und bis ins Detail liebevoll ausgewählte Ausstattung, eine super Sound- und Songkulisse und eine rasant-spritzige Story machen ALFONS ZITTERBACKE zu einem raketenmäßig großen Spaß für die ganze Familie.

      Jurybegründung:

      Mit „Alfons Zitterbacke - Das Chaos ist zurück“ erfährt endlich auch eine Kultfigur der DDR eine Wiederauflage im großen Stil, die auf hervorragende Weise für ein breit aufgestelltes Kinderpublikum geeignet ist. Nach drei Büchern, einem Kinofilm und einer Fernsehserie hat es die liebenswerte Figur von Kinderbuchautor Gerhard Holtz-Baumert in unsere bundesrepublikanische Gegenwart geschafft und kann als Verfilmung dort in allen Belangen mit vergleichbaren populären Figuren aus der Jugendliteratur der letzten Jahre wie beispielsweise RICO UND OSKAR locker mithalten. Von Mark Schlichter in perfektem Tempo und mit viel Herz und Witz inszeniert, erzählt der Film eine wunderbare Außenseitergeschichte, die pädagogisch ambitioniert, aber keinesfalls schulmeisterlich daherkommt. Auf unterhaltsame Weise vermittelt das hervorragende Drehbuch sympathische Werte, erinnert Kinder daran, dass ihre Eltern mal genauso waren wie sie und appelliert an jedermanns Recht, anders zu sein als andere und mit Stolz die eigene Macke auszuleben. Die Botschaften sind klar, aber keineswegs dick aufgetragen - dem Film gelingt es diesbezüglich ebenso wie in Bezug auf Figurenausgestaltung und Emotionalisierung, durchgängig einen idealen Ton zu treffen. Exemplarisch sei hier auch die Ausgestaltung des Filmendes erwähnt: Anstatt auf moralisierende Weise die „Verlierer“ der Geschichte inszenatorisch überzubetonen, wie es überwiegend Konvention ist, feiern am Schluss einfach alle Figuren einträchtig zusammen. Den Schauspieler*innen gelingt es durch die Bank, das in Drehbuch und Inszenierung angelegte Maß an Humor so in ihr Spiel einzubinden, dass ihre Figuren streckenweise Karikaturen, nie aber Knallchargen werden. Neben dem sehr entspannten Einbezug alter DDR-Helden wie Sigmund Jähn oder Helmut Rossmann, dem Alfons-Darsteller von 1966, finden auch eine ganze Reihe aktueller Vorbilder auf unprätentiöse Weise Platz im Film, allen voran natürlich Alexander Gerst, aber auch Checker Tobi, Bürger Lars Dietrich oder Kinderdarsteller aus HANNI & NANNI, BIBI & TINA und DIE KÖNIGIN VON NIENDORF.
      „Alfons Zitterbacke - Das Chaos ist zurück“ ist ein durchweg gelungener Unterhaltungsfilm, der handwerklich brilliert, inhaltlich überzeugt und dabei nahe an der Zielgruppe agiert, ohne sich deshalb bei ihr anbiedern zu müssen.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      In dem Film ALFONS ZITTERBACKE - DAS CHAOS IST ZURÜCK von Regisseur Mark Schlichter geht es um den 11-jährigen Alfons, dessen Traum es ist Astronaut zu werden. Alfons hat es nicht leicht, denn seine Mitschüler und sogar die Lehrer machen ihm sein Leben zur Hölle. Außerdem will ihm nichts so richtig gelingen und dann fliegt er auch noch fast von der Schule. Nun ist seine letzte Chance mithilfe seiner Freunde den Flugwettbewerb gegen seinen größten Feind zu gewinnen. Der Film beginnt mit einer schön gestalteten Trickfilm-Szene in der direkt klar wird, dass es um das Weltall geht. Trotz des außergewöhnlichen Themas kommt die Geschichte etwas langsam in Gang. Sie ist zwar unvorhersehbar und baut zunächst Spannung auf, diese bleibt aber nicht die ganze Zeit aufrechterhalten. Die Figuren werden gut eingeführt. Ähnlich wie bei GREGS TAGEBUCH werden die Namen eingeblendet, sodass gleich klar ist, wer welche Rolle spielt. Die Hauptfigur Alfons Zitterbacke kommt den ganzen Film sehr authentisch rüber und verkörpert die Emotionen ausgesprochen gut. Es fällt auf, dass die Erwachsenen viel Alkohol trinken oder Witze über Alkohol machen. In dem Film kommen neben den Hauptdarsteller*innen viele bekannte Personen vor, wie der Astronaut Alexander Gerst, der aus dem Weltall mit Alfons skypt, Tobi Krell in seiner Rolle als Checker Tobi und Rosa und Laila Meinecke aus den Kinofilm Hanni und Nanni. Der Film enthält gute Spezialeffekte, wodurch die gezeigten Erfindungen und Experimente realistisch rüber kommen. Zudem ist die Kulisse sehr aufwendig gestaltet, z.B. ist das Kinderzimmer passend zu Alfons Hobbys eingerichtet. Das Bild ist sehr farbenfroh, wodurch der Film sehr sommerlich wirkt. Die Musik ist eher unauffällig, Songs kommen nur im Vor- und Abspann vor. Die Aussage des Films ist, dass man Mut haben und seine Träume verwirklichen soll. Wir empfehlen den Film für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren, deren (Groß-)Eltern und für Astronautenfans. Wir ordnen den Film dem Genre Familienfilm zu und vergeben insgesamt 3,5 Sterne.

      lustig: 3,5 Sterne
      ermutigend: 4 Sterne
      erfinderisch: 3,5 Sterne
      fantasievoll: 4 Sterne
      emotional: 3 Sterne

      Gesamtbewertung: 3,5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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