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Alien Autopsy: Britische Sciencefictionkomödie über zwei Jungs, die per Zufall an ein Videoband geraten, worauf eine Alien-Autopsie zu sehen ist. Allerdings wird das Band so stark beschädigt, dass den beiden nichts anderes übrigbleibt, als es nachzudrehen. Dies hat unangenehme Folgen.

Handlung und Hintergrund

Mitte der 90er entdecken die Engländer Ray und Gary (die britischen TV-Promis und Moderatorenstars Declan Donnelly und Ant McPartlin) im verstaubten Keller eines amerikanischen Ehepaares statt der anvisierten Elvis-Devotionalien das angeblich letzte Filmdokument einer Alien-Obduktion im Militärstützpunkt von Roswell aus dem Jahre 1947. Mit 30.000 Dollar, entliehen beim grimmigen Drogendealer (Götz Otto), erstehen sie den Film, nur um zu entdecken, dass der Zahn der Zeit das Ding zernagt hat. Jetzt ist guter Rat lebenswichtig. Kurzerhand beschließt man, den Film zu türken.

Bill Pullman

In Amerika entdecken Ray und Gary eine Goldader. Mit einem 30.000-Dollar-Kredit eines Londoner Dealers kaufen sie eine Filmkopie von 1947, die die Autopsie eines Aliens zeigen soll. Doch zurück in England hat sich das Material zersetzt. Um nicht vorzeitig im Grab zu landen, drehen die Freunde für ihren Finanzier mit Billigmitteln den Film nach, der sich überraschenderweise als Sensation entpuppt.

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Ein amerikanisches Filmteam macht sich auf den Weg zur Londoner Produktionsfirma Qwerty Films, um dort für ein geheimes Interview mit Gary Shoefield und Ray Santilli zusammenzukommen. Die beiden Hobby-Regisseure sind weltberühmt geworden für ihre Aufnahmen von der Autopsie eines Außerirdischen, doch ihre Lebensgeschichte ist noch ein bisschen abenteuerlicher, als sie ohnehin schon klingt: Denn um ihre Schulden bei einem Drogenschmuggler bezahlen zu können, mussten sie das Video fälschen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jonny Campbell
Produzent
  • Michael Kuhn,
  • William Davies,
  • Barnaby Thompson
Darsteller
  • Declan Donnelly,
  • Ant McPartlin,
  • Bill Pullman,
  • Götz Otto,
  • Morwenna Banks,
  • Omid Djalili,
  • Harry Dean Stanton,
  • Matthew Blakeley,
  • Mike Blakeley,
  • John Shrapnel,
  • Jimmy Carr
Drehbuch
  • William Davies
Musik
  • Murray Gold
Kamera
  • Simon Chaudoir
Schnitt
  • Oral Norrie Ottey
Casting
  • Celestia Fox

Kritikerrezensionen

    1. So absurd sich die Handlung des Films auch anhören mag, sie basiert auf einer wahren Geschichte. Ray Santilli und Gary Shoefield gibt es tatsächlich, ebenso wie den Film über die Alien-Autopsie, der seit über zehn Jahren durch die Medienwelt geistert. Ebenso entspricht es der Realität, dass die beiden den Roswell-Mythos in bare Münze verwandeln konnten.

      Dieser Film dürfte dasselbe Ziel haben, nur ob er es erreichen wird, ist fraglich. Der Stoff selbst hätte das Potential für eine unterhaltsame Komödie oder für eine Mediensatire. Dieses Potential wird allerdings nicht ausgeschöpft. Insbesondere die Vorbereitung der „Alien-Autopsie“ und der anschließende Dreh derselben geraten überaus kurz und driften bisweilen sogar in Klamauk ab.

      Auch wenn „Alien Autopsie“ keine Mediensatire geworden ist, so ganz will der Film nicht darauf verzichten, die willige Medienwelt mitsamt ihrem gläubigen Publikum der Lächerlichkeit anheim zu geben. Und so sitzen die geschminkten UFO-Jünger gebannt im Kino und glauben, was sie glauben wollen. Mitten unter ihnen ein – betont auffällig platziertes – Mädchen, dessen Ähnlichkeit mit dem Alien auf der Leinwand geradezu erschreckend ist. Sie sind eben schon längst unter uns, man muss nur genau hinsehen.

      Filmtechnik ist hier bloßes handwerkliches Mittel, um nach dem Baukastenprinzip Szene für Szene glatt und unauffällig aneinander zu fügen. Als glatt und unauffällig können auch das Drehbuch und die Schauspieler umschrieben werden. So kommt zum Beispiel zu keinem Zeitpunkt Spannung auf, weil durch die Rahmenhandlung bereits sichergestellt ist, dass die Akteure heil und reich aus der Sache rauskommen.

      Während der Film den einen Mythos entlarvt, will er gleichzeitig einen neuen erschaffen, indem er die Existenz eines anderen und garantiert„echten“ Roswell-Films propagiert. Nur wirklich interessieren wird das wohl kaum einen Zuschauer, dafür ist die Handlung des Films nicht hintergründig und subtil genug. Sicher ist „Alien Autopsy“ kein Film, bei dem man sich ernsthaft langweilt, es ist aber auch keiner, der im Gedächtnis haften bleibt.

      Fazit: Ein mäßig unterhaltsamer Film über die Entlarvung des Roswell-Aliens, der nicht unbedingt im Gedächtnis haften bleibt.
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      1. Auch wenn der Titel irreführen und sogar abschrecken mag: Dies ist eine hochvergnügliche Mediensatire, die humoristische Rekonstruktion einer gefälschten Dokumentation über die Autopsie an einem Außerirdischen. In Humor und Look kommt das sehr kurzweilig und „very british“ daher, die Produktionsstandards der alten Ealing Studios werden hier wieder belebt. Manche Szenen wie das Labor im Wohnzimmer sind zum Schreien komisch, nebenbei gibt es viele kleine Lektionen über die Tricks des Filmemachens.

        Jurybegründung:

        Ein Film über die Dokumentation eines Making-of eines Remakes eines Dokumentarfilms und dabei auch noch eine verblüffend gelungene und rundum unterhaltsame Mediensatire. In raffiniert konstruierten Rückblenden erzählt der Film die Story eines verschollen geglaubten Militär-Dokumentarfilms über die Landung eines Ufos und die Autopsie eines Außerirdischen in der Wüste von New Mexico im Jahr 1947. Geschickt werden die Zuschauer im Film wie im Kino bis zum Schluss auf die Folter gespannt, ob 1947 nun wirklich Außerirdische auf der Erde gelandet sind und die US-Streitkräfte der Weltöffentlichkeit seitdem Informationen vorenthalten oder nicht.

        Seine filmische Form wechselt der Film wie ein Chamäleon, er funktioniert als eine Parodie über Science-Fiction-Thriller, als Komödie, als Abbild eines Dokumentarfilms und gleichzeitig als Agententhriller. Zwischen den verschiedenen Genres wechselt die Geschichte geschickt hin und her.

        Very British, sehr dicht und flüssig erzählt, kommt auch der populäre Fernsehwissenschaftsmoderator Jonathan Franks mit seiner Sendung „Facts or Fiction“ (eine Art „Welt der Wissenschaft“ oder „Wunder der Erde“) zu Ehren. Gleichzeitig wird die Gier der Fernsehanstalten nach Einschaltquoten veräppelt, das lässt sie peinlich aussehen wie weiland den „stern“ mit seinen Hitler-Tagebüchern.

        Der Kniff, die dokumentarfilmhafte Inszenierung des Films in der Art eines „Making of“ mit einer bemerkenswerten Schnitt-Technik aufzuziehen, anderseits die scheinbaren Spielfilm-Anteile mit Thriller-Musik und mit Anleihen bei James-Bond-Filmen und Popmusik aus den siebziger Jahren zu unterlegen, ist über große Strecken so wahrhaftig, dass dem Betrachter dieses Vexier-Spiel allergrößtes Vergnügen bereitet. Die Zuschauer werden so zum heimlichen Komplizen der Protagonisten, ohne jedoch wirklich hinter das Geheimnis der Geschichte zu kommen. Für das Ende wird noch eine Überraschung bereitgehalten. Und der Abspann verrät, dass bei den Dreharbeiten „keine Tiere oder Außerirdische verletzt wurden“.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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