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„Alien: Romulus“-Kritik: Sci-Fi-Hoffnung sorgt für große Horror-Enttäuschung

„Alien: Romulus“-Kritik: Sci-Fi-Hoffnung sorgt für große Horror-Enttäuschung
© 20th Century Studios

Sieben Jahre nach dem letzten „Alien“-Film darf der Xenomorph mal wieder Jagd auf Menschen machen. Doch wie gelungen ist der neueste Eintrag im Horror-Sci-Fi-Franchise?

Ridley Scotts Versuch, seiner „Alien“-Reihe neues Leben einzuhauchen, war eher von mäßigem Erfolg gekrönt gewesen. Sieben Jahre nach „Alien: Covenant“ wagt man deswegen jetzt erneut einen mehr oder weniger frischen Ansatz, immerhin besinnt man sich auf das, was das Horror-Sci-Fi-Franchise einst groß gemacht hat. Denn der neueste Film „Alien: Romulus“ verschlägt die menschlichen Figuren um Rain (Cailee Spaeny) wieder ins All, wo sie niemand schreien hört.

Frischt euer Gedächtnis auf: Alle „Alien“-Filme findet ihr hier auf Disney+ im Stream

In dem Werk von Horror-Experte Fede Alvarez („Evil Dead“) begleiten wir eine junge Truppe dabei, wie sie eine verlassene Raumstation plündern wollen, um sich so ihr Ticket ins Paradies sichern zu können – doch natürlich wartet auf der Raumstation das todbringende Alien.

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Den siebten Teil der „Alien“-Reihe könnt ihr ab dem 15. August 2024 in den deutschen Kinos erleben. Ob der neueste Leinwand-Auftritt des Xenomorphs diesen Gang lohnt, verraten wir euch in unserer spoilerfreien Kritik. Zunächst einmal dürft ihr euch jedoch mit dem folgenden Trailer in die passende Stimmung bringen:

Andi: Leider hat mich auch im Kino niemand schreien gehört

Wie vermutlich viele kam ich als Teenager eigentlich zu früh mit der „Alien“-Reihe in Kontakt, weswegen die Mischung aus blutigem Body-Horror, klaustrophobischer Suspense und dreckigem Sci-Fi eine besondere Faszination auf mich ausübte. Etliche Jahre und einige Tiefpunkte in dem Franchise später ist diese zumindest rudimentär weiterhin vorhanden, weswegen ich noch immer jedem neuen Teil die Daumen drücke. In „Alien: Romulus“ hatte ich sogar ziemlich viel Hoffnungen gesteckt, schließlich besann man sich mit der Prämisse auf den ersten und besten Teil zurück, zudem übernahm mit Fede Álvarez jemand das Ruder, der für kompromisslosen Ekel-Horror steht.

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Leider wurde meine Hoffnung nur bedingt erfüllt. „Romulus“ fühlt sich oftmals an wie ein Best-of der Reihe; wer das Franchise nicht weiterhin quasi bedingungslos liebt, würde es vielleicht sogar eher einen Abklatsch nennen. Denn mich beschlich in etlichen Momenten das Gefühl, dass dies zwar zentrale und an sich gut umgesetzte Eckpfeiler eines „Alien“-Films sind, ich es in anderen Einträgen der Reihe aber jeweils schon besser gesehen habe.

„Romulus“ besticht zwar durchaus mit ansprechenden Schauwerten, gut umgesetzten (oftmals auch echten) Effekten, einigen netten Ideen (Stichwort: Schwerelosigkeit) und einer Hauptfigur, die der Nachfolge von Ellen Ripley sogar würdig ist. Doch dem Film gelingt es kaum, seine gute Ausgangslage für spannenden Grusel zu nutzen. Eine praktisch leere, dunkle Raumstation und eine junge, sich untereinander gut kennende Truppe: Das schreit doch nach genau dem auf die Folter spannenden Suspense-Grauen, das den ersten Teil ausgezeichnet hat und aufgrund der höheren Verbundenheit zwischen den Opfern hätte man deren Tode sogar emotional noch viel stärker ausschlachten können.

Für mich bleibt es jedoch bei der grauen Theorie, denn „Alien: Romulus“ gibt weder seinen Figuren, noch den einzelnen Szenen wirklich genug Zeit zum Atmen. Allein dass man in eigentlich spannenden Momenten plötzlich an einen anderen Handlungsort in der Raumstation springt, raubte mir zu oft die Chance, mich überhaupt auf solche Sequenzen wirklich einlassen und die Anspannung richtig spüren zu können. Das Grauen, das im Dunkeln lauert, reizt Álvarez leider nie effektiv aus. Auch sein anderes Steckenpferd, der Body-Horror, kam mir für einen „Alien“-Film erschreckend zu kurz. Ich kann mit solchen Ekel-Einlagen eigentlich wenig anfangen, also wenn selbst ich finde, dass der Gore-Anteil fast schon zahm wirkte, will das einiges heißen. Selbst die vermeintlich schlimmste Szene, in der sich ein Alien nicht über die Brust den Weg nach draußen bahnt, haben wir meiner Meinung nach schon deutlich effektiver in „Prometheus – Dunkle Zeichen“ geboten bekommen.

Unter dem Strich bleibt also ein trotz allem solider Eintrag ins „Alien“-Franchise, was allerdings mehr an den Tiefpunkten der Reihe als an der Qualität von „Romulus“ liegt. Ich habe jedoch den Kinosaal mit dem betrübten Gefühl verlassen, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre.

Jule: Genre verfehlt: Horror-Meister enttäuscht mit Mittelmaß

„Alien: Romulus“ weiß bereits mit den ersten Sekunden die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln – und zwar durch eine eher unkonventionelle Methode, die sich (wenn auch immer nur kurz) durch den gesamten Film zieht. Das siebte Werk des Franchise spielt mit der Stille und baut damit eine Bedrohlichkeit auf, die für gewöhnlich nur musikalische Untermalung zu vermitteln vermag. Dennoch erfüllt Regisseur Fede Álvarez sein Genre-Versprechen leider nicht so wirklich. Wer hier, wie angekündigt, auf einen Sci-Fi-Horrorfilm hofft, wird – zumindest zur Hälfte – enttäuscht. Sci-Fi: Ja. Horror: Nein.

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Keine Gänsehaut, kein Herzrasen, kein stockender Atem. Lediglich ein Schreckmoment hat mich tatsächlich kurz zusammenzucken lassen; und diese Szene hatte nicht einmal direkt mit der außerirdischen Bedrohung zu tun. Nach „Evil Dead“ und „Don’t Breathe“ hätte ich mir von Álvarez tatsächlich mehr Schauer, Schock und Splatter erhofft. Stattdessen verließ ich den Kinosaal in dieser Hinsicht eher ernüchtert.

Das wäre an sich kein Problem, wenn mich zumindest die Handlung hätte begeistert können. Auch hier muss ich aber sagen: eher passables Mittelmaß. Im Ansatz lässt sich definitiv viel Potenzial erkennen. „Alien: Romulus“ spielt mit der Verzweiflung einer Gruppe junger Menschen, die ihre Zukunft bedroht sieht und sich deshalb von ihren Gefühlen leiten lässt. Welche drastischen Konsequenzen das nach sich zieht, müssen sie – im wahrsten Sinne des Wortes – am eigenen Leib erfahren. Doch leider wird die Mischung aus Flucht und Rettungsmission meiner Meinung nach durch zu viele glückliche (und auch unglückliche) Zufälle vorangetrieben.

Darüber hinaus sind Rain (Cailee Spaeny), Tyler (Archie Renaux), Andy (David Jonsson) und Co. bemüht, die außerirdischen Wesen immer wieder mit Methoden zu überlisten, die in ihrer Logik etwas bröckeln. Als Beispiel sei nur so viel verraten: Es wirkt doch ziemlich unwahrscheinlich, dass zwei Menschen die exakt gleiche Körpertemperatur haben…

Aber lasst euch davon nicht entmutigen: Wer bisher Gefallen am „Alien“-Franchise gefunden hat, wird auch mit „Romulus“ auf die Kosten kommen. Álvarez‘ Einstand ist sicher nicht das beste Werk – aber eben auch nicht das schlechteste. Um mich zu überzeugen, hätte es dennoch deutlich mehr Horror-Elemente geben müssen; oder aber eine Geschichte, die zumindest den ein oder anderen Twist oder Überraschungsmoment aufweist. Stattdessen ist der Film vorhersehbar, sobald der Hintergrund der Figuren zur Sprache kommt. Schade eigentlich.

Wie gut ihr euch in der „Alien“-Reihe auskennt, verrät euch unser folgendes Quiz:

„Alien“-Quiz: Wie gut kennst du die Science-Fiction-Reihe?

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